Originaltitel: Starbase 80?! Episodennummer: 5x05 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 14. November 2024 (Paramount+) Drehbuch: May Darmon Regie: Bob Suarez Hauptdarsteller:
Tawny Newsome als Ensign Beckett Mariner,
Jack Quaid als Ensign Brad Boimler,
Noël Wells als Ensign D'Vana Tendi,
Eugene Cordero als Ensign Sam Rutherford,
Dawnn Lewis als Captain Carol Freeman,
Jerry O'Connell als Commander Jack Ransom,
Fred Tatasciore als Lieutenant Shaxs,
Gillian Vigman als T'Ana.
Gastdarsteller:
Nicole Byer als Kassia Nox,
Liam McIntyre als Harrison Horseberry,
Oscar Montoya als Mackler,
Stephen Root als Gene Jakobowski,
Paul Scheer als Andy Billups u.a.
Kurzinhalt:
An Bord der U.S.S. Cerritos kommt es zu einer schweren Fehlfunktion im von Delphinen gesteuerten Maschinenraum. Daraufhin bleibt ihnen keine andere Wahl, als die nächstgelegene Sternenbasis anzusteuern. Bei dieser handelt es sich allerdings just um die Starbase 80 – jene Station, auf die Captain Freeman in der alternativen Zeitlinie versetzt wurde, und die innerhalb der Sternenflotte einen mehr als bescheidenen Ruf genießt. Das geht sogar soweit, dass Beckett Mariner ihre Mutter bittet, lieber eine andere Basis anzusteuern, selbst wenn diese mit Impulsantrieb Jahre entfernt liegt. Der erste, ziemlich chaotische und verkommene Eindruck, den Starbase 80 bei den Neuankömmlingen von der U.S.S. Cerritos hinterlässt, scheint dann auch alles was man an schlechten Dingen über sie gehört hat zu bestätigen – was so weit geht, dass Mariner schließlich sogar zu glauben beginnt, dass der angebliche Fluch der auf der Sternenbasis lastet wahr sein könnte…
Review:
Nachdem die Serie lange Zeit in erster Linie davon lebte, scheint man sich in der fünften Staffel bislang mit Anspielungen auf frühere "Star Trek"-Serien vergleichsweise zurückzuhalten (oder aber, sie waren subtiler, und sind mir daher nicht so ins Auge gestochen). In "Sternenbasis 80?!" schien man sich mir nun aber wieder stärker eben darauf zu konzentrieren. Bereits den Anfang fand ich herrlich, wo man die – aus meiner Sicht ja peinlichen, da offensichtlich nur dazu da, ein bisschen erzwungen-harmlose Erotik reinzubringen – Dekontaminations-Einlagen aus "Enterprise" aufgegriffen hat. Die diversen Einstellungen der titelspendenden Sternenbasis 80 waren dann voller Zitate auf die Inszenierung von Deep Space Nine. Und auf der Station selbst wimmelte es dann nur so vor Referenzen, angefangen bei der Enterprise-Uniform von Kassia Nox, über das allgemein stark an TOS erinnernde Design, bis hin zu den ganzen Kostümen und anderen Erinnerungsstücken, die auf der Sternenbasis zu finden sind (darüber hinaus fragte ich mich, ob Chefingenieur Gene Jakobowski eine Anspielung auf Gene Roddenberry sein sollte, konnte diesbezüglich aber nichts Definitives finden). Trotzdem belässt man es bei "Sternenbasis 80?!" nicht bei netten Referenzen und amüsanten Witzen, sondern hat auch wieder etwas Tiefgang zu bieten. So entbehrt es natürlich von Vornherein nicht einer gewissen Ironie, dass just die Crew der U.S.S. Cerritos – die zu Beginn der Serie jetzt auch nicht unbedingt den besten Ruf genossen hat – mit derartigem Abscheu auf die Sternenbasis runterschaut. Eben diese Arroganz wird dann auch insofern bestraft, als sich herausstellt, dass das seltsame Verhalten der Cerritos-Crew nicht etwa auf irgendetwas von der Basis selbst (geschweige denn eine Art Fluch) zurückzuführen ist, sondern sie vielmehr die Probleme selbst an Bord der Station brachten. Am Wichtigsten fand ich aber, wie sich letztendlich herausstellt, dass die Crew der Sternenbasis 80 um nichts "schlechter" sind als ihre Gegenparts der Cerritos (oder der Sternenflotte an sich), sondern einfach unter Vernachlässigung leiden – und mit den wenigen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste tun. Die dahinter stehende Aussage, nicht zu viel auf erste Eindrücke zu geben – nicht zuletzt, da wir nie die Hintergründe der jeweiligen Person (oder eben Sternenbasis) kennen – war überaus nett.
Fazit:
Nachdem man sich meinem Empfinden nach damit zuletzt doch eher zurückgehalten hat, war "Sternenbasis 80?!" voller wunderbarer Referenzen auf die "Star Trek"-Geschichte. Schon allein deshalb konnte sie mir besser gefallen als die bisherigen Episoden der Staffel. Darüber hinaus hatte sie aber auch eine wichtige Kernaussage zu vermitteln, die mich ebenfalls ansprach. Zumal es zutiefst ironisch war, dass just die Crew der – ebenfalls oftmals belächelten – U.S.S. Cerritos derart überheblich auf die Sternenbasis 80 herabblickt. Eingebettet sind die mahnenden Töne, die nie predigend rüberkommen, in einer sehr unterhaltsamen Story. Und generell war "Sternenbasis 80?!" für mich bislang definitiv die lustigste Folge der Staffel. In der zweiten Hälfte der fünften und letzten Season gerne noch mehr davon!
