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Fallout - 1x08: Der Anfang Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: The Beginning
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 10. April 2024 (Amazon Prime)
Drehbuch: Gursimran Sandhu
Regie: Wayne Yip
Besetzung: Ella Purnell als Lucy MacLean, Aaron Moten als Maximus, Walton Goggins als The Ghoul / Cooper Howard, Moises Arias als Norm MacLean, Sarita Choudhury als Lee Moldaver, Kyle MacLachlan als Overseer Hank MacLean, Xelia Mendes-Jones als Dane, Frances Turner als Barb Howard, Michael Esper als Bud Askins / Brain-on-a-Roomba, Michael Cristofer als Elder Cleric Quintus, Michael Mulheren als Frederick Sinclair, Rafi Silver als Robert House, James Yaegashi als Leon Von Felden, Rebecca Watson als Julia Masters, Princess Bey als Young Betty Pearson, Elle Vertes als Young Rose MacLean, Chelsea Reuter als Ghoul Rose MacLean, Peter Brensinger als Freed Ghoul, Brendan Burke als Officer Shortsight, Collin Ware als Chanting Cleric, Kenneth James Yuille als Commanding Officer, Luciana VanDette als Young Lucy MacLean, Amir Carr als Young Maximus u.a.

Kurzinhalt: Maximus hat sich der Bruderschaft ergeben, und diese mit einem falschen Kopf abgelenkt, um Lucy die Flucht zu ermöglichen. Nun muss er sich eben dafür rechtfertigen. Doch statt einer Bestrafung erwartet ihn sehr zu seiner Überraschung das Angebot, zu einem echten Ritter zu werden – da er genau jene Qualitäten mitbringt, welche diese eigentlich auszeichnen sollte. Währenddessen erreicht Lucy das Ziel ihrer Reise: Die Basis von Lee Moldaver, die sich in der Ruine von Los Angeles befindet. Dort übergibt sie ihr den Kopf von Dr. Wilzig, und verlangt im Gegenzug die Freilassung ihres Vaters. Moldaver stimmt zu. Zuerst erfährt Lucy, was sich in Wilzigs Kopf befindet: Der Kern eines Kalten Fusions-Reaktors, mit dem man Los Angeles wieder mit Energie versorgen will. Bevor sie Lucy weggehen lässt, weiht Lee sie jedoch in die Geheimnisse – und Machenschaften – ihres Vaters ein. Was Lucy dabei erfährt, erschüttert sie bis in die Grundfesten. Über zweihundert Jahre zuvor erging es Cooper Howard ganz ähnlich, als er auf Lee Moldavers Rat seine Frau ausspionierte – und dabei erfuhr, welchen schrecklichen Plan Vault-Tec und andere Firmen für die Menschheit verfolgen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios Zu Beginn erleben Maximus und wir eine positive Überraschung, als es für seine Taten nicht etwa bestraft, sondern von seinem direkten Vorgesetzten vielmehr gelobt und befördert wird. Aus seiner Sicht sind Menschen wie Maximus genau jene, die sie als Ritter der metallischen Bruderschaft benötigen. Diese positive Entwicklung sollte über die rund sechzig Minuten hinweg dann aber auch die Einzige bleiben; insofern bot dieser fröhliche Moment einen spannenden Kontrast zum düsteren Rest der Folge. Zuerst wird meine Frage aus "Der Funkturm" beantwortet, warum man Norm in den Aufseher-Bunker 31 lassen sollte, wenn es sich bei ihm doch ganz offensichtlich nicht um Betty handelt: Die Station ist leer, und dient eigentlich nur als Aufbewahrungsort für die Kälteschlafkammern, aus denen man die jeweils gerade benötigten Aufseher hervorholt. "Bemannt" wird sie jedoch nur von einem Gehirn in einer Art spinnenartigen Konstruktion (nicht das erste Mal, dass mir die Idee unterkam – u.a. kommt mir da "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" in den Sinn – aber cool gemacht). Und eben dieser Wächter konnte natürlich nicht erkennen, dass es sich nicht um Betty handelt.

Da wir gerade dabei sind: Die Kälteschlafkammern liefern dann sogleich die Antwort auf meine zweite große offene Frage, nämlich wie Lee Moldaver – und andere – so lange Leben konnten. Es ist nicht etwa so, dass ihre Lebensdauer durch irgendwelche Medikamente verlängert wurde, vielmehr überspringen sie immer einen gewissen Zeitraum im Kälteschlaf. All dies war zweifellos interessant, ich muss aber gestehen, so ganz konnte ich Norms geschockte Reaktion nicht nachvollziehen. Was möglicherweise auch daran liegt, dass alles andere, was wir hier erfahren, deutlich schockierender und erschütternder ist. Das beginnt schon bei den Rückblenden zu Cooper Howard, der nun eben doch seine Frau und ihre Arbeitskollegen ausspioniert – und so Zeuge einer geheimen Besprechung wird, in der diese planen, Bomben auf Amerika abzuwerfen und so die Leute in ihre Schutzbunker zu bekommen. Walton Goggins spielt seine fassungslose Reaktion absolut phantastisch, und ich teilte in diesem Moment definitiv seinen Schock und sein Entsetzen. Und dann ist da noch alles rund um Lucy. Die wiederum erfährt hier die Wahrheit über ihren Vater, und dass dieser es war, der die hoffnungsfrohe neue Gesellschaft der New California Republic – der sich auch Lucys Mutter angeschlossen hat – vernichtete. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich dann auch noch heraus, dass der verbrannte Ghul bei Moldaver Lucys eigene Mutter ist. Ella Purnell war in diesen Szenen ungemein stark, und ich fühlte bei all diesen schrecklichen Offenbarungen definitiv mit ihr mit. Irgendwie ist damit wohl auch die in "Das Ende" begonnene Charakterentwicklung, wo sie noch voller Freude und Enthusiasmus in die Welt an der Oberfläche ging, an ihren vorläufigen Schlusspunkt gelangt. Am Ende sagt sie dann auch Maximus – und einem möglichen Leben mit ihm – Lebewohl, um sich vielmehr dem Ghul auf seiner Suche nach seiner Familie, und zugleich nach Antworten, anzuschließen.

Episodenbild (c) Amazon Studios In jedem Fall empfand ich "Der Anfang" – abseits der wieder leicht abfallenden Norm-Szenen – als phantastisch. Für mich stellte das Finale der ersten Staffel definitiv auch das Highlight von eben dieser dar. Neben dem Inhalt mit all den lange erwarteten, und größtenteils wirklich düsteren, Antworten, sowie den starken schauspielerischen Leistungen (insbesondere eben von Ella Purnell und Walton Goggins) lag dies auch an der Inszenierung von Wayne Yip. Diese fand ich ja generell großartig, und insbesondere optisch imposant (meiner Schätzung nach dürfte mindestens ein Viertel des Budgets allein in dieses Finale geflossen sein). Was mir darüber hinaus aber gefiel ist, wie er die Action rund um Los Angeles nicht etwa als "cool" inszeniert – was sich angesichts der Spiele, die ja nun mal von eben dieser Leben, geradezu anbieten würde – sondern als brutale Schlacht präsentiert, die einen nicht etwa jubeln, sondern erschaudern lässt. Letzten Endes gibt es bei dieser auch keine Gewinner, sondern nur Verlierer – was nicht zuletzt auch dadurch verdeutlicht wird, dass Maximus hier sogleich in die nächste Lüge stolpert. Abschließend muss ich auch die Musik von Ramin Djawadi lobend erwähnen, die mir hier (zugegebenermaßen zum ersten Mal bei der Serie) wirklich positiv ins Ohr gestochen ist.

Fazit: Im direkten Vergleich der Videospiel-Adaptionen hat zwar "The Last Of Us" gegenüber "Fallout" relativ klar und deutlich die Nase vorn; nach einem noch etwas gemächlichen und wenig spektakulären Start hat sich "Fallout" dann aber zunehmend gemausert, und mündet vor allem auch mit "Der Anfang" in ein echtes Highlight voller dramatischer und emotionaler Momente. Vieles an "Der Anfang" war wirklich stark, angefangen bei der Antwort auf die Frage, wie es denn eigentlich zum Krieg kam, über die Aufrollung der Machenschaften von Hank McLean, bis hin zum endgültigen Verlust von Lucys "Unschuld" – was auch dadurch nochmals signalisiert wird, als sie nicht etwa bei Maximus bleibt, sondern sich dem Ghul auf seiner Reise anschließt. Beeindruckt war ich auch davon, wie die Verfilmung eines Videospiels, welches natürlich von Actioneinlagen lebt, eben diese nicht etwa auf cool trimmt, sondern die Schlacht als brutal-bedrückendes Chaos inszenierte, welche nur Verlierer zurücklässt. Nach diesem Finale freue ich mich jedenfalls schon auf die zweite Staffel, und hoffe es, dass es dort dann auf diesem Niveau weitergehen wird.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Amazon Prime Video)








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