Originaltitel: Grave Danger Episodennummer: 5x15 Bewertung: Erstausstrahlung US: 18. Februar 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: David Ransil Regie: James Rait Besetzung:
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Guylaine St-Onge als Juda,
Alan Van Sprang als Howlyn,
Juan Chioran als Raleigh St. Claire,
Cedric Smith als Prof. Hightower,
Damon D'Oliveira als Rashid,
Santino Buda als Vespasian,
Sam Moses als Old Man,
Darren McGuire als Ashkhenaton u.a.
Kurzinhalt:
Professor Hightower sucht bei Ausgrabungen im Ägypten nach dem Grab eines ägyptischen Pharaos. Er glaubt, dass es sich bei diesem um einen Atavus und seine letzte Ruhestätte dementsprechend um eine Stasiskammer handeln könnte. Als ihm und seinem Assistenten klar wird, dass sie verfolgt werden, schickt er diesen los, um Renee Palmer über seinen Fund zu informieren. Die wendet sich daraufhin hilfesuchend an ihren Exfreund – und Archäologen – Raleigh St. Claire, der ebenfalls gerade in Ägypten weilt. Mit seiner Hilfe nimmt sie die Spur von Professor Hightower auf. Mit seiner Hilfe will sie die Grabkammer aufspüren, bevor dies Sandoval und seinen Schergen – die ebenfalls auf der Suche nach Atavi-Kammern sind – gelingt. Doch das Grab des Pharaos wird von einem Orden bewacht…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Grave Danger" ist ganz offensichtlich stark von Indiana Jones inspiriert. Bedauerlicherweise erweist sich allerdings Juan Chioran als absoluter Indy für Arme, und ist nicht einmal ansatzweise ein adäquater Ersatz für Harrison Ford. Generell halte ich ihn leider in der Rolle dieses Mädchen- bzw. Frauenschwarms für eine absolute Fehlbesetzung. Da hätte sich doch sicherlich ein besserer, passenderer Darsteller finden lassen?! Neben "Indiana Jones" fühlte ich mich bei der Folge aber auch immer wieder an "Stargate" erinnert. Das beginnt natürlich schon bei der Grundidee, wo sich ein ägyptischer Pharao als außerirdisches Wesen entpuppt, geht über den Sarkophag als Stasiskammer sowie die Offenbarung, dass diese Aliens die Pyramiden gebaut (oder zumindest dabei geholfen) haben, bis hin zu den an die Jaffa erinnernden Energielanzen des Ordens. Doch während ich ihnen die Indy-Anleihen eventuell noch als nett gemeinte Hommage durchgehen lassen kann, wirken die "Stargate" entlehnten Momente einfach nur geklaut.
Trotzdem war "Grave Danger" wieder etwas besser als die (katastrophale; was jedoch in erster Linie ihrem Clip-Show-Charakter geschuldet war) Folge davor. In einzelnen Szenen vermag es diese "Indiana Jones"-Hommage, zumindest einen Hauch von Charme zu versprühen. Joan Chioran fand ich in der Hauptrolle zwar eher unglücklich gecastet, seine Figur mochte ich aber durchaus. Umso mehr, als er am Ende dann tatsächlich eine gewisse Charakterentwicklung zeigen darf, als er mal nicht nur an sich selbst denkt, sondern tatsächlich die Lage rettet. Und auch das mit den Augen war clever. Ihre frühere Beziehung, die ganz offensichtlich nicht im gegenseitigen Einvernehmen geendet hat (dies wiederum ruft die Marion/Indy-Thematik in Erinnerung), gibt zudem Jayne Heitmeyer auch wieder etwas mehr zu tun. Die Inszenierung gefiel mir ebenfalls ganz gut; insbesondere optisch. Aber auch einzelne Einstellungen, wie z.B. Renee im Zelt, während St. Claire hinter ihr steht, stachen hervor. Die Sets waren immerhin zweckmäßig und sahen soweit in Ordnung aus (wenn sich die ewig gleichen unterirdischen Kammern und Gänge auch recht rasch abnutzten, und man bis zuletzt auf einen Wow-Effekt hofft; zumindest bei der Grabkammer wäre es schön gewesen, wenn das nötige Geld dagewesen wäre, um uns einen eben solchen zu gönnen). Woran es allerdings auch "Grave Danger" wieder einmal mangelte, war Spannung. Trotz des Wettrennens rund um den Sarkophag, mit Sandoval als Konkurrenten, kam eine eben solche nämlich leider zu keinem Zeitpunkt auf. Und vor allem im Mittelteil schlichen sich doch auch ein paar Längen ein. Für Staffel 5-Verhältnisse war "Grave Danger" aber durchaus solide (was mindestens so viel über die Staffel wie über die Episode aussagt).
Fazit:
"Grave Danger" ist eindeutig an "Indiana Jones" angelegt. Leider aber hat man in meinen Augen beim Casting des Indy-Verschnitts Raleigh St. Claire ein doch eher ungünstiges Händchen bewiesen. Denn leider mangelt es Juan Chioran am nötigen Charisma (und in meinen Augen – da es sich bei der Figur ja um einen echten Frauenschwarm handeln soll – auch Aussehen). Zudem mag man ihm die Indy-Elemente noch als Hommage durchgehen lassen können; der nicht minder ausgeprägte "Stargate"-Touch wirkt demgegenüber aber doch recht offensichtlich (und einfallslos) geklaut. Und Spannung sucht man hier leider – trotz des Wettlaufs – auch wieder vergeblich. Trotzdem war "Grave Danger" ansatzweise ok. Ich habe mich definitiv mit früheren Folgen schon mehr gelangweilt, wobei ich insbesondere das erste und das letzte Drittel recht launig fand. Die Inszenierung durch James Rait war auch solide. Und das Zusammenspiel zwischen Jayne Heitmeyer und Juan Chioran war auch ganz nett. "Gut" ist zwar was anderes; "schlecht" allerdings auch.