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Outer Limits - 6x02: Die Saat der Gewalt Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Gun
Episodennummer: 6x02
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. Januar 2000
Erstausstrahlung D: 23. Oktober 2001
Drehbuch: Sam Egan
Regie: Jeff Woolnough
Besetzung: Stacy Keach als Cord van Owen, Nancy Sorel als Dana van Owen, Christian Bocher als Matthew Logan, Eric Schneider als Dr. Stanley Miller, Devin Douglas Drewitz als Ty Logan, Stephen Dimopoulos als Horace Vaughn, John de Lancie als Donald Finley, Bob Dawson als Sheriff Clay, Linnea Sharples als Sandra Logan, Brock Johnson als Nate Jackson, Greg Anderson als Dealer, Christina Jastrzembska als Karen Miller, Nels Lennarson als Deputy, Marcel Maillard als Pastor Wickham u.a.

Kurzinhalt: Gerade erst wurde Matthew Logan aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er wegen Körperverletzung an seiner Frau Sandra zu mehreren Monaten Haft verurteilt wurde. Nun will er es ihr erst recht zeigen. Auf einer Waffenmesse hält er nach einer Schusswaffe Ausschau, doch ohne die entsprechende Dokumentation will ihm dort kein Händler eine verkaufen. Bis ihn plötzlich ein anderer Messebesucher, Donald Finley, anspricht. Dieser bietet ihm daraufhin an, ihm aus seinem Kofferraum eine Waffe zu verkaufen. Matthew nimmt das Angebot an, und verschwendet keine Zeit: Er sucht das Haus seiner Frau auf, und erschießt sie. Nach dem Schuss verschmilzt die Waffe jedoch mit seiner Hand. Daraufhin tritt er die Flucht an. Sandras Schwester Dana sowie ihr Schwiegervater Cord sind ob ihres Todes verständlicherweise erschüttert. Umso mehr, als sie befürchten, dass es Matthew als nächstes auf ihren gemeinsamen Sohn Ty abgesehen haben könnte. Cord denkt jedoch gar nicht daran, darauf zu warten, bis die Polizei auch bei diesem versagt. Er beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und mit einer Truppe Jagd auf Matthew zu machen. Auch Finley schließt sich dieser an – und bietet Cord schließlich die gleiche Waffe an, die er zuvor an Matthew verkaufte…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox In "Die Saat der Gewalt" versucht sich Sam Egan mit dem – vor allem in den USA nach wie vor umstrittenen – Thema Waffenrecht auseinanderzusetzen. Das Wort "versucht" macht es wohl schon deutlich: Für sonderlich gelungen halte ich seinen Ansatz leider nicht. So schafft er aus meiner Sicht hier das Kunststück, sowohl zu plump als auch zu verwässert zu sein – und damit wohl letztendlich erst recht beide Seiten, nämlich sowohl die NRA- als auch die Kritiker-Fraktionen, vor den Kopf zu stoßen. So gibt es ein paar Vorträge, insbesondere von Dana, die nicht nur sehr belehrend rüberkommen, sondern auch sehr aufgesetzt wirken, und sich nicht wirklich natürlich in die Geschichte einfügen. Auf der anderen Seite spricht insbesondere das Ende dafür, dass Egan hier gar nicht mal so sehr Stellung gegen das Waffenrecht in den USA beziehen will, wie es die ersten vierzig Minuten vielleicht den Anschein hat. Immerhin fällt dort dann ja die Waffe von Cord doch wieder ab, woraus man schlussfolgern könnte, dass Schusswaffen in den richtigen Händen eben doch ok sind. Mir war das jedenfalls in der Aussage insgesamt zu konfus und unklar.

Ein wesentliches Problem ist auch, dass es mir bei "Die Saat der Gewalt" an Sympathieträgern mangelte, mit denen ich hätte mitfiebern können. Dass Matthew als solcher nicht taugt, sollte hoffentlich nicht groß überraschen. Dies bedeutet aber halt auch, dass die ganzen schockiert gedachten Szenen rund um die sich ausbreitende Waffe und seine zunehmende Verwandlung (die mich zunehmend an die B5-Folge "Ein unheimlicher Fund" erinnerte – auch nicht unbedingt die beste Assoziation) bei mir die gewünschte Wirkung völlig verfehlten. Aber auch mit Cord tat ich mir ein bisschen schwer. So sehr man mit ihm natürlich ob der Ermordung seiner Tochter mitfühlt, aber wenn er hier mit seiner Jagdgruppe loszieht hat das halt schon etwas von Selbstjustiz. Last but not least bin ich mir nicht sicher, ob ich den Alien-Zugang gebraucht hätte. Als experimentelle Waffe eines Konzerns hätte es mir glaube ich besser gefallen, denn diese Art des interstellaren Rekrutierungsversuchs. Gut fand ich dafür den Twist, dass letztendlich sowohl der Jäger als auch der Gejagte mit derselben Waffe herumlaufen. Sprich, Donald ist es egal, ob ein "Guter" oder ein "Böser" mit ihr herumläuft, Hauptsache, er erreicht sein Ziel. Das wiederum lässt sich sehr gut auf Waffenproduzenten im Allgemeinen umlegen. In erster Linie profitiert "Die Saat der Gewalt" aber von der Besetzung. Das Wiedersehen mit John de Lancie gleich zu Beginn hat mich ja bereits gefreut, aber dann schaut nach dem Intro auch noch Stacy Keach vorbei, und das noch dazu in einer der Hauptrollen! Das war schon recht cool. Sowohl inhaltlich als auch spannungstechnisch konnte mich "Die Saat der Gewalt" aber leider kaum begeistern.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Grundidee rund um eine Waffe, die sobald man sie abfeuert mit einem verschmilzt, war ja nicht einmal uninteressant – was Sam Egan hier daraus macht, konnte mich aber leider kaum ansprechen. Zuerst einmal fällt auf, dass er letztendlich gar nicht mal so sehr gegen das liberale US-Waffenrecht Stellung bezieht, wie er das vermeintlich vor hatte; wobei er sich vor allem mit dem Ende aus meiner Sicht ziemlich ins Knie geschossen hat. Davor waren so manche Vorträge, in erster Linie von Dana – auch sehr aufgesetzt. Dann leidet "Die Saat der Gewalt" darunter, dass man mit Matthew, wenn die Waffe immer mehr mit ihm verschmilzt – (natürlich) in keinster Weise mitfiebert. Aber auch mit Cole tat ich mir schwer, weshalb ich das Geschehen doch eher als unbeteiligter Beobachter verfolgte. Und die Auflösung rund um das Alien hätte ich auch nicht gebraucht. Und so lebt "Die Saat der Gewalt" in erster Linie von der coolen Besetzung – die sich jedoch ein besseres Drehbuch verdient gehabt hätte.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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