Agatha All Along - 1x08: Folge mir, mein Freund, bis uns der Ruhm vereint
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Originaltitel: Follow Me My Friend / To Glory at the End Episodennummer: 1x08 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 31. Oktober 2024 Drehbuch: Peter Cameron Regie: Gandja Monteiro Besetzung:
Kathryn Hahn als Agatha Harkness,
Joe Locke als Billy Maximoff / William Kaplan,
Sasheer Zamata als Jennifer Kale,
Ali Ahn als Alice Wu-Gulliver,
Maria Dizzia als Rebecca Kaplan,
Paul Adelstein als Jeff Kaplan,
Aubrey Plaza als Rio Vidal,
David A Payton als Herb,
David Lengel als Jones,
Asif Ali als Norm u.a.
Kurzinhalt:
Agatha, Billy und Jennifer setzen ihre Reise über den Hexenpfad fort. Vor allem letztere ist dabei über den Tod von Lilia erschüttert. Billy wiederum droht zu verzweifeln, als sie plötzlich vor den von ihnen zurückgelassenen Schuhen stehen. Offenbar sind sie somit wieder an den Anfang des Hexenpfads zurückgekehrt. Kurz darauf finden sie sich dann jedoch in der letzten Prüfung wieder. Nach dieser findet sich Agatha auf einmal in der Gesellschaft von Rio Vidal, also dem Tod, wieder. Diese stellt sie vor die schwerste Entscheidung ihres Lebens…
Review:
Zu Beginn gibt es nochmal ein kurzes Wiedersehen mit Alice Wu-Gulliver. Kurz dachte ich, Rio Vidal hätte sie wieder zum Leben erweckt (und würde dies nun vielleicht auch mit den anderen Opfern des Hexenpfades machen, auf dass sie sich gegen Agatha verschwören), stattdessen ist sie vielmehr dabei, Alice auf den allerletzten Weg, den wir alle alleine gehen müssen, zu führen. Die Szene ging mir doch ziemlich nahe. Zuerst Alice' Frage, ob das wirklich all die Zeit sei, die sie bekommt. Dann der meine eigene Gedanken am Ende von "Dunkle Nacht / Weck die Macht" widerspiegelnde Einwand, dass sie doch gerade erst den Fluch gebrochen und nun endlich ihr Leben leben könnte. Das kann doch nicht alles gewesen sein? Woraufhin Tod kalt erwidert: "Du bist eine Schutzhexe. Du bist gestorben, als du jemanden beschützt hast." Sprich: Du hast deine Funktion, dein Schicksal erfüllt. Und dann natürlich das fast schon herzzerreißende: "Bist du bereit?" "Nein." Insgesamt ein wirklich starker Auftakt…
…an den "Folge mir, mein Freund, bis uns der Ruhm vereint" in weiterer Folge dann nicht mehr ganz anknüpfen konnte. Was nicht heißt, dass der Rest schlecht gewesen wäre, ganz im Gegenteil; nur halt in meinen Augen nicht mehr ganz so gut wie die eindringlichen ersten paar Minuten. Von dem was danach kam konnte mir alles rund um Agathas Dilemma am besten gefallen. Diese muss nämlich hier nun entscheiden, ob sie Billy opfert, um ihr eigenes Leben zu retten, oder eben genau umgekehrt. Die erste halbe Stunde lebt maßgeblich davon, dass man Agatha nicht einschätzen kann, und dementsprechend nicht weiß, ob sie Rio Vidal nur austrickst, oder tatsächlich gedenkt, Billy zu opfern. Am Ende scheint es dann tatsächlich so, als wäre sie bereit, eben dies zu tun, und ich will ehrlich sein: Mir hätte das gut gefallen. So positiv es auch ist, wenn man Bösewichte nicht als eindimensionale Monster, sondern durchaus komplexe Personen darstellt, aber für mich dürfen sie dennoch letzten Endes trotzdem Bösewichte bleiben. Und was viele von ihnen auszeichnet, ist eben genau, dass sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse allem – und jeden – anderen unterordnen. Letztendlich denkt Agatha aber praktisch im letzten Moment (so scheint es zumindest) doch noch um, und opfert vielmehr ihr Leben, um Billy zu retten. Oder nicht? Denn am Ende bietet uns "Folge mir, mein Freund, bis uns der Ruhm vereint" doch noch einen an die "Agatha All Along"-Offenbarung aus "WandaVision" erinnernden Twist, der deutlich macht, dass der Hexenpfad von Billy geschaffen wurde. Bedeutet dies, dass alles nur eine Art Illusion oder Täuschung war? Nicht zuletzt hören wir ja auch ein Lachen, dass verdächtig nach Agatha klingt. Ich bin durchaus schon gespannt, wie die letzte Folge der Serie (oder doch nur Staffel?) dies auflösen wird.
Fazit:
Die erste Szene zwischen Alice und dem Tod ist mir doch ordentlich eingefahren. Alles danach kam an diesen Beginn nicht mehr ganz heran, dennoch war ich auch von "Folge mir, mein Freund, bis uns der Ruhm vereint" wieder sehr angetan. Dies in erster Linie wegen der Wahl, vor die Agatha hier gestellt wird, und die natürlich von der Ambivalenz der Figur enorm profitiert. Ich war mir einfach bis zuletzt nicht sicher, was sie vor hat, und wie sie sich letztendlich entscheiden würde. Eben diese hätte zwar für meinen Geschmack ruhig auch zu Ungunsten von Billy ausgehen dürfen, so wie es dann stattdessen kam war es aber auch durchaus ok; zumal ich "redemption"(es gibt aus meiner Sicht leider keine passende deutsche Übersetzung für den Begriff so wie ich ihn meine, sorry)-Geschichten ja generell schätze. Und auch der Twist am Ende – und was das für Agathas vermeintlichen Tod bedeutet – war spannend.