Agatha All Along - 1x06: Mein Freund, steh mir bereit
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Originaltitel: Familiar By Thy Side Episodennummer: 1x06 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 17. Oktober 2024 Drehbuch: Jason Rostovsky Regie: Gandja Monteiro Besetzung:
Kathryn Hahn als Agatha Harkness,
Joe Locke als Billy Maximoff / William Kaplan,
Sasheer Zamata als Jennifer Kale,
Ali Ahn als Alice Wu-Gulliver,
Maria Dizzia als Rebecca Kaplan,
Paul Adelstein als Jeff Kaplan,
Miles Gutierrez-Riley als Eddie,
Debra Jo Rupp als Mrs. Hart,
Patti LuPone als Lilia Calderu,
Evan Peters als Ralph Bohner,
Alexandria Shuval-Weiner als Rabbi Levin,
James Bostick als EMT,
Erica Frene als Event Planner u.a.
Kurzinhalt:
Vor drei Jahren feierte William Kaplan seine Bar Mitzwa – auf der er unter anderem auch die Hellseherin Lilia aufsuchte – als auf einmal alle aufgrund des Westview-Zwischenfalls dazu aufgerufen werden, sich nach Hause zu begeben. Doch bei der Fahrt kommt es zu einem Autounfall. Kurz darauf stirbt William Kaplan im Krankenhaus – um unmittelbar darauf wieder aufzuwachen. Denn: Billy Maximoff ist, als die von seiner Mutter geschaffene Scheinwelt in sich zusammengebrochen ist, mit seinem Bewusstsein in das quasi leere Gefäß von William Kaplan geflüchtet. Von diesem Vorfall selbst überrascht, setzt er daraufhin alles daran, so viel als möglich über diese schicksalhafte Nacht zu erfahren – weshalb er sich eines Tages unter anderem mit Ralph Bohner tritt, der ihm vom Kampf zwischen Wanda Maximoff und Agatha Harkness berichtet, und dass diese seither in einer von Wanda geschaffenen Illusion feststeckt. Nun weiß Billy, was er zu tun hat: Er nimmt mit Agatha Kontakt auf, reißt sie aus ihrer Scheinwelt – und begleitet sie auf den Hexenpfad. Sein Ziel: Seinen Zwillingsbruder Tommy zu finden…
Review:
Nachdem am Ende von "Dunkle Nacht / weck die Macht" die Identität von Teen endlich aufgeklärt wurde – was zwar grundsätzlich eine coole, mich jetzt aber auch nicht wirklich überraschende Wendung war – wird in "Mein Freund, steh mir bereit" nun die Vorgeschichte aus seiner Sicht erzählt. Wir sehen, wie es dazu kam, dass Billy Maximoff im Körper von William Kaplan quasi wiedergeboren wurde, und werfen auszugsweise auch einen Blick auf sein Leben danach. Angefangen bei seiner Beziehung mit Eddie, über das Treffen mit Ralph Bohner, bis hin zu den diversen – direkten oder indirekten – Begegnungen mit den anderen Hexen, die Agatha und ihn auf den Hexenpfad begleitet haben (so war Lilia als Hellseherin bei der Bar Mitzwa vor Ort, hörte er das Hexenpfad-Lied von Alice's Mutter, sah ein Video von Jennifer Kale, und so weiter). Zwar war diese Aufrollung nicht grundsätzlich schlecht, und bot schon den einen oder anderen gelungenen und/oder interessanten Moment. Aber gerade auch in Anbetracht dessen, dass "Mein Freund, steh mir bereit" zu den bisher längsten Folgen der Serie gehört, nahm man sich aus meiner Sicht dafür dann doch etwas zu viel Zeit.
Komisch fand ich auch, dass ich in der ersten Folge von der Verhörszene noch begeistert war, da sie so wunderbar übertrieben-parodistisch war, hier hingegen Kathryn Hahns Performance als in der Persönlichkeit von Agnes gefangene Agatha für mich irgendwie nicht mehr funktionieren wollte. Ich muss auch gestehen, auf das Wiedersehen mit Ralph Bohner hätte verzichten können; die Figur hatte für mich in "WandaVision" eigentlich nur den Reiz, dass hier der alternative Quicksilver Evan Peters aus den "X-Men"-Filmen in die Rolle des Marvel-Quicksilvers Pietro Maximoff schlüpfte. Ohne diese Meta-Ebene hat sie für mich aber nicht wirklich funktioniert. Der größte Kritikpunkt ist aber zweifellos, dass die Rückblenden aus meiner Sicht zu ausgedehnt waren. Nach der Rückkehr in die "Gegenwart" und zum Hexenpfad drehte "Mein Freund, steh mir bereit" dann aber nochmal auf. Zwar gehe ich nicht davon aus, dass die anderen Hexen (zumindest Rio Vidal) auch wirklich tot sind; es diente wohl in erster Linie dazu, dass sich Agatha und Billy hier ungestört unterhalten konnten. Eben diese Unterhaltung gefiel mir aber sehr gut. Umso bedauerlicher, dass die Episode kurz nachdem man diesen inhaltlichen Schwenk vollzogen hatte auch schon wieder vorbei war. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass wenn ich in drei Wochen auf die Serie zurückblicken werde, ich in erster Linie "Mein Freund, steh mir bereit" als jene Episode ausmachen werde, die man deutlich kürzen wenn nicht generell größtenteils hätte weglassen können, um eine Folge einzusparen.
Fazit:
Meine Kritik klingt wohl negativer, als es eigentlich war: Mich hat auch "Mein Freund, steh mir bereit" größtenteils wieder gut unterhalten. Die Einblicke in das Leben von William Kaplan, bevor er vom "Geist" von Billy Maximoff übernommen wurde, waren durchaus interessant – wie auch dann dessen Bestrebungen, in Erfahrung zu bringen, was genau in jener schicksalhaften Nacht vorgefallen ist. Trotzdem nahmen diese Rückblenden aus meiner Sicht deutlich zu viel Zeit ein; ein Eindruck, der bestimmt auch damit zusammenhängt, dass ich den Cliffhanger am Ende der letzten Folge sehr cool fand, und es mir somit wenig Freude bereitete, eine halbe Stunde warten zu müssen, bis dieser endlich aufgegriffen wurde. Immerhin: Eben diese abschließenden Szenen zwischen Agatha und Billy waren dann wieder klasse – und hoben "Mein Freund, steh mir bereit" dann doch noch auf solides Niveau.