Originaltitel: Atavus High Episodennummer: 5x12 Bewertung: Erstausstrahlung US: 28. Januar 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Brad Falchuk Regie: Brenton Spencer Besetzung:
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Guylaine St-Onge als Juda,
Alan Van Sprang als Howlyn,
Rachel McAdams als Christine Bickwell,
Shawn Roberts als Jeremiah O'Brien,
Andrew Airlie als Coach Bickwell,
Dan Petronijevic als Eric Delmonico,
Derek Scott als Dr. Qu,
Drew Nelson als Damon,
Len Doncheff als Bailey the Janitor,
Brendan Connor als Newscaster u.a.
Kurzinhalt:
An den amerikanischen High Schools hat sich eine Jugendkultur entwickelt, die von den Atavi fasziniert ist, und diese verehrt. Eine ebensolche Gruppe hat sich rund um Jeremiah O'Brien und ihre Freundin Christine Bickwell gebildet. Selbst, als diese von Juda angegriffen wird, halten die beiden an ihrer Überzeugung fest. Renee Palmer, die sowohl den Angriff als auch die Personen hinter einer betreffenden Atavi-Fanseite untersucht, spürt die beiden schließlich an ihrer High School auf, und versucht, sie zur Vernunft zu bringen. Christine scheint nach ihren Schilderungen tatsächlich zu schwanken, Jeremiah jedoch nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich freiwillig zum Hybriden machen zu lassen. Nun gilt es, Christine davon zu überzeugen, dass sie ihm folgt. Doch erstmal sieht sie in seiner Verwandlung, die ihm u.a. übermenschliche Kräfte beschert hat, nur Vorteile…
Review (kann Spoiler enthalten):
Gleich zu Beginn dachte ich mir, dass mir die Schauspielerin von Christine irgendwie bekannt vorkommt. "Das wird doch nicht…?! Nein, das kann sie gar nicht sein." Dachte ich zumindest. Aber siehe da, sie ist es tatsächlich: Rachel McAdams! Ein paar Jahre später sollte sich zum absoluten Weltstar avancieren, in "Mission Erde" legte sie einen ihrer ersten TV-Auftritte hin. Davon profitiert "Atavus High" aus heutiger Sicht natürlich enorm; allein ihre Anwesenheit wertet die Folge deutlich auf. Doch es ist mehr als das: Sie beweist hier auch ihr großes schauspielerisches Talent, und legt eine wirklich starke Performance ab; böse Zungen würden sagen: Besser, als es sich die Folge/Serie eigentlich verdient hat. Ohne sie wäre "Atavus High" nur halb so gut – was insofern schlimmer ist, als es im ersten Moment klingt, als sie selbst trotz ihres Auftritts und ihrer starken Leistung leider schon nicht sonderlich gut ist.
Die Episode krankt u.a. daran, dass es ihr nicht gelungen ist, mich die Faszination der Teenager mit den Atavi auch nur ansatzweise nachempfinden zu lassen. Und ohne dies ist es schwer, Verständnis und/oder eine Bindung zu ihnen aufzubauen – was wichtig wäre, um in weiterer Folge mit ihnen mitzufiebern und zu -fühlen. Weil so denkt man sich halt: "Selbst Schuld, kein Mitleid" – und wenn mir das Schicksal der betreffenden Figuren egal ist, drückt das halt leider enorm auf die Spannung. Generell hatte ich beim Ansehen von "Atavus High" das untrügliche Gefühl, dass der Drehbuchautor Brad Falchuk jetzt nicht unbedingt die beste Meinung von Teenagern hat. Es hilft auch nicht, dass es die Episode noch offensichtlicher als sonst schon macht, dass es sich bei den Atavi letztendlich nur um eine abgewandelte Form des Vampir-Mythos handelt (da die Faszination der Teenies mit den Atavi eben daran erinnert). Und irgendwie hatte das ganze Drama an der High School für mich, trotz des Science Fiction-Einschlags, doch einen ziemlichen Teeniesoap-Charakter, mit einigen damit einhergehenden Klischees; so ist Jeremiah der klassische "bad boy", den Christines Vater selbstverständlich (und in diesem Fall ja auch völlig richtigerweise) nicht gutheißt – was sie aber letztendlich nur umso stärker in seine Arme treibt. Mich sprach das leider inhaltlich nicht wirklich an, weshalb ich "Atavus High" nur leidlich interessant, geschweige denn spannend, fand.
Fazit:
Das größte – und leider auch einzige – Highlight von "Atavus High" ist zweifellos der frühe Auftritt einer blutjungen Rachel McAdams. Nicht nur, weil allein die Anwesenheit eines solchen späteren Weltstars die Episode enorm aufwertet, sondern auch, weil ihre Performance sehr stark war; tatsächlich spielt sie hier so ziemlich alle anderen locker an die Wand. Eben dies war definitiv das Beste an "Atavus High". Davon abgesehen konnte ich mir der Episode aber leider wenig anfangen. Der größte Knackpunkt war dabei sicherlich, dass man daran gescheitert ist, mich die Faszination der Jugendlichen mit den Atavi nachempfinden zu lassen – was wichtig gewesen wäre, um mit ihnen mitzufiebern. So hingegen denkt man sich "Selbst Schuld", und ist einem ihr weiteres Schicksal egal. Generell machte es diese Folge noch einmal ganz besonders offensichtlich, dass die Atavi nur eine Abwandlung vom klassischen Vampir-Mythos sind. Und generell fand ich "Atavus High" weder sonderlich spannend noch interessant. Insofern konnte selbst Rachel McAdams nicht viel – aber doch immerhin ein bisschen was – retten.