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Outer Limits - 5x21: Trügerischer Frieden Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Star-Crossed
Episodennummer: 5x21
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 13. August 1999
Erstausstrahlung D: 24. Januar 2001
Drehbuch: Chris Ruppenthal
Regie: Helen Shaver
Besetzung: Eugene Byrd als Ronnie Dell, Nathan Fillion als Michael Ryan, Angeline Ball als Cass Trenton, Louis Ferreira als Winston Meyerburg, Robbi Chong als Teresita Arboleda, Natasha Vasiluk als Alexandra Nevsky, Zoran Vukelic als Hector, Derek de Lint als High Centurion Sulat Ray, Jim Shield als Duro, Ian Marsh als Hing Centurion, Ian Brown als Innocuous Man, Stuart O'Connell als Hing Soldier u.a.

Kurzinhalt: Im Jahr 2050 wurde die Erde von außerirdischen Invasoren, den Hings, überfallen. Seither herrscht Krieg; Die Stadt Arkangel zählt zu den wenigen Orten, an denen ein Waffenstillstand herrscht, und Menschen sowie Hings, wenn auch unter Anspannung, nebeneinander existieren. Eben dorthin flüchten zwei Rebellen, Winston und Cass, die von Hings-Soldaten verfolgt werden. Cass trägt eine biologische Waffe in sich, mit denen die Menschen den Krieg gegen die Aliens gewinnen könnte. Doch Arkangel ist nur eine kurzzeitige Zuflucht: Von dort aus wollen die beiden in ein Gebiet gelangen, welches noch von den Menschen kontrolliert wird, damit die Waffe dem Militär in die Hände fällt, und gegen die Hings genutzt werden kann. Dafür brauchen sie jedoch die Hilfe von Michael Ryan, der in Arkangel eine Bar betreibt – und früher mit Cass liiert war…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Wenn man die Inhaltsangabe so liest, ist es wohl offensichtlich, mir fiel es jedoch zugegebenermaßen erst im Laufe der Folge auf: "Trügerischer Frieden" ist eine – in die (mittlerweile gar nicht mehr so weit entfernte) Zukunft verlagerte – Variation des Filmklassikers "Casablanca". In beiden Fällen wird ein Barbesitzer von einer alten Flamme aufgesucht und um Hilfe dabei gebeten, sie und den neuen Mann an ihrer Seite aus der Stadt zu schmuggeln. Nathan Fillions Michael Ryan ersetzt dabei Humphrey Bogarts Rick Blaine (und Angeline Balls Cass Trenton natürlich Ingrid Bergmans Ilsa Lund), statt Casablanca heißt die Stadt, in der (noch) Frieden zwischen zwei verfeindeten Gruppen herrscht, Arkangel, die Hings sind die Vertreter für die Nazis, die Russen wiederum die Franzosen, und so weiter. Auch der Ablauf ist sehr ähnlich, inklusive des Finales, wo es Cass und Winston dann dank Michaels aufopfernder Hilfe gelingt, zu fliehen. Und wenn dann am Ende Michael und Alexandra zusammen in Richtung Horizont aufbrechen, ist das vermeintlich der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Nun wäre das allein noch kein Problem, oder könnte sogar, mit der Verlegung in die Zukunft, ganz spannend sein. Leider aber ist das Endresultat doch eher enttäuschend, und leider sehr weit von der Vorlage an der man sich orientierte entfernt. So gelingt es "Trügerischer Frieden" leider nicht wirklich, aus der Vorgeschichte rund um die beiden früheren Liebenden etwas herauszuholen. Insbesondere was das betrifft, ist er der Vorlage deutlich unterlegen. Auffällig auch, wie man es als notwendig erachtet, die Laufzeit mit zwei voll ausgesungenen Liedern künstlich zu strecken; man sollte meinen, dass die interessante Figurenkonstellation in Verbindung mit dem Grundkonzept rund um die Invasion der Hings eigentlich genug Stoff hergegeben hätte, um rund vierzig Minuten zu füllen. Aber ich denke, genau das ist das Problem an "Trügerischer Frieden": Man setzt die falschen Prioritäten. Oder, vermutlich sogar noch besser und treffender ausgedrückt: Irgendwie scheint die Episode selbst nicht genau zu wissen, worauf sie die Priorität setzen soll – und verhaspelt sich dadurch letztendlich, da keine der Geschichten so richtig auserzählt wird. Und so profitiert "Trügerischer Frieden" in erster Linie von der Besetzung. Mit Angeline Ball verbindet mich zwar nichts (wobei ich sie als Cass hier definitiv sympathisch fand), dafür freute ich mich über das Wiedersehen mit Louis Ferreira (aus "Stargate: Universe"). In erster Linie ist es aber natürlich Nathan Fillion, der die Episode mit seinem so charmanten wie charismatischen Auftritt aufwertet, und damit zugleich immerhin ansatzweise rettet. Was angesichts des zweifellos vorhandenen Potentials (wie ja allein schon die Vorlage beweist) doch sehr schade ist.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Dass sich Geschichten Anleihen an früheren Erzählungen nehmen, ist nicht neu. Mein Problem ist auch nicht, dass sich "Trügerischer Frieden" ziemlich dreist bei "Casablanca" bedient; tatsächlich hätte ich in der Idee, die dortigen Geschehnisse in die Zukunft – und rund um eine Alien-Invasion, die quasi die Nazis ersetzen, zu verlagern – durchaus interessant gefunden. Leider aber ist "Trügerischer Frieden" nicht einfach nur eine Kopie, sondern eine ziemlich schlechte Kopie. Es hilft auch nicht, dass sich die Episode nicht entscheiden kann, welche Geschichte sie erzählen will, und letztendlich in vielerlei Dingen vage, vor allem aber hinter dem vorhandenen Potential zurück bleibt. Dies gilt insbesondere für die frühere, tragische Liebesgeschichte zwischen Cass und Michael, die völlig wirkungslos verpufft. Und nicht zuletzt, dass man sich hier die Zeit für gleich zwei voll ausgesungene Lieder nicht, statt im Hinblick auf die Story in die Tiefe zu gehen, zeigt sehr gut die – aus meiner Sicht – falschen Prioritäten, die hier gesetzt wurden. Schade ist dies vor allem deshalb, als mit der Besetzung ein Grundstock für eine starke Folge gegeben war; wobei sie insbesondere vom wie immer charmanten Auftritt von Nathan Fillion profitiert. Zudem gab es durchaus einzelne gelungene Momente. Aber: Wenn du dich an ein filmisches Meisterwerk wie "Casablanca" anlehnst, muss am Ende deutlich mehr herausschauen, als dies hier der Fall ist.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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