Mit: Nell Tiger Free, Ralph Ineson, Sonia Braga, Tawfeek Barhom, Maria Caballero, Charles Dance, Bill Nighy, Nicole Sorace, Ishtar Currie-Wilson, Andrea Arcangeli u.a.
Kurzinhalt:
Die tiefgläubige Amerikanerin Margaret reist im Jahr 1971 nach Rom, welches aufgrund der Studentenbewegung politisch aufgeladen ist. Dort will sie in einem abgelegenen Kloster ihr Gelübde als Nonne ablegen, um fortan ihr restliches Leben in den Dienst Gottes zu stellen. Doch obwohl sie im Kloster grundsätzlich freundlichen empfangen wird, mehren sich nach ihrer Ankunft die mysteriösen, beunruhigenden bis richtiggehend verstörenden Ereignisse – wobei nicht zuletzt der Selbstmord einer anderen Adeptin für Bestürzung sorgt. Zudem findet Margaret heraus, dass sie schwanger ist. Und das, obwohl sie nie bewusst mit jemandem geschlafen hat. Nun befürchtet sie, dass sich in jener durchzechten Nacht, in der sie ihre Zimmerkollegin – kurz vor ihrem Gelübde – in eine Disco verschleppt hat, und Margaret daraufhin ein Blackout hatte, schreckliches zugetragen hat. Doch zu ihrer eigenen Überraschung wird sie nicht etwa verstoßen, sondern vielmehr fürsorglich umsorgt. Pater Brennan ist parallel einer Verschwörung innerhalb der Kirche auf der Spur: Er ist davon überzeugt, dass eine Splittergruppe versucht, den Antichristen in die Welt zu setzen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich habe die vier – bzw. mit dem Remake fünf – "Omen"-Filme vor drei Jahren im Zuge des damaligen Halloween-SPECiALs besprochen. Wie sich der eine oder andere von euch vielleicht noch erinnern mag, war ich damals nicht wirklich begeistert. Der erste war zweifellos der Beste, kam aber ebenfalls schon nicht über eine solide Wertung hinaus. Insofern habe ich auch von "Das erste Omen" – dem ich in erster Linie deshalb eine Chance gab, als ich im Zuge meines Disney-Abos gratis auf ihn zugreifen konnte – wenig erwartet; was durchaus mit meiner dann letztendlich doch recht positiven Sichtweise zusammenhängen könnte. Tatsächlich hat mir dieses Prequel – von dem ich mir eigentlich im Vorfeld sicher war, dass es sich als ziemlich unnötig offenbaren würde – von allen "Omen"-Filmen bisher am besten gefallen. Teilweise mag dies auf den Zufall rund um "Immaculate" zurückzuführen sein. Wie dort schon erwähnt, hat die Möglichkeit, die beiden Filmen miteinander zu vergleichen, und sowohl ihre Parallelen wie auch ihre Unterschiede analysieren zu können, für mich letztendlich beide aufgewertet.
Doch es ist nicht nur das. So litt selbst der eh noch beste erste darunter, dass ich ihn leider nur sehr selten spannend und/oder gruselig fand (was natürlich teilweise mit dem Alter zu tun hat; allerdings gibt es durchaus auch ähnlich alte Filme, denen eben dies trotzdem sehr wohl gelang). Hier profitiert "Das erste Omen" natürlich von den heutigen inszenatorischen Gewohn- und Gepflogenheiten. Regisseurin Arksha Stevenson verstand es, immer wieder eine dichte Atmosphäre aufkommen zu lassen, die mich in ihren Bann zog. Tatsächlich – um wieder mal den Vergleich mit "Immaculate" zu ziehen – fand ich "Das erste Omen" wohl sogar durchgehend packender; während der direkte Konkurrent wiederum das deutlich stärkere (da völlig verrückte und herrlich blutige) Finale für sich verbuchen kann. Wobei mir dieses bei "Das erste Omen" dann eh auch grundsätzlich gut gefallen konnte, und ich fand, dass der Film hier dann zum Ende hin nochmal ordentlich aufdreht. Zumal er dort dann auch mit einer durchaus gefälligen Überraschung aufwarten kann. Sehr gut gemacht fand ich auch den direkten Übergang zu "Das Omen". Nur das "sequel bait" hätte ich nicht gebraucht, und so gut mir der Film auch gefallen hat, hoffe ich doch, dass ein solches nicht kommen wird. Ein weiterer Pluspunkt ist die sehr gute schauspielerische Leistung von Nell Tiger Free (mir bereits aus "Servant" in einer ähnlich gelagerten Rolle bekannt). Vor allem aber gefiel mir aber, wie wir im parallelen Handlungsstrang rund um Pater Brennan die Motivation dafür erfahren, warum denn eigentlich eine Splittergruppe innerhalb der Kirche den Antichristen erschaffen will. Das war wirklich klasse. Zwar ist der Film eine Spur länger als er unbedingt hätte sein müssen. Und wie gesagt hätte ich es schöner gefunden, wenn man es beim direkten Übergang zu "Omen" belassen hätte, statt zu versuchen, das Franchise längerfristig wiederzubeleben. Insgesamt gefiel er mir aber sehr gut – und freue ich mich auch durchaus schon darauf, eines Tages mal im Heimkino ein Double Feature mit "Immaculate" und "Das erste Omen" abzuhalten.
Fazit:
Überraschung! So kritisch ich solchen vermeintlich überflüssigen Prequels sonst auch gegenübergestellt bin, gelang "Das erste Omen" – natürlich teilweise auch von meiner eher bescheidenen Meinung selbst gegenüber dem ersten und bislang besten "Omen"-Film gegenüber – doch tatsächlich das Kunststück, sich zu meinem Favoriten zu mausern. Der Film profitiert dabei nicht nur von einer – insbesondere für moderne Gemüter – deutlich dichteren Inszenierung, sondern auch von einer sehr guten Leistung von Nell Tiger Free in der Hauptrolle. Sehr schön fand ich auch den direkten Übergang zum ersten "Omen"-Film. Mit das größte Plus war für mich aber die Offenbarung des Grundes, warum sich eine Splittergruppe der Kirche bemüht, den Antichristen in die Welt setzen zu lassen. Was das Finale betrifft, hat der direkte Konkurrent "Immaculate" zwar klar und deutlich die Nase vorn. Und auch den am Ende ausgeworfenen Köder für eine mögliche Fortsetzung (von der ich, auch wenn mir der Film gut gefiel, hoffe, dass sie nie kommen wird) hätte ich nicht gebraucht. Insgesamt ist "Das erste Omen" aber ein durchaus gelungenes Prequel, dem es vor allem auch gelang, das Original für mich in Teilbereichen aufzuwerten.