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Eine dämonische Clownspuppe treibt ihr Unwesen Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 08 Oktober 2024
 
Halloween-SPECiAL

 
Ghosthouse Marcus Johnson
Originaltitel: La casa 3
Produktionsland/jahr: Italien 1980
Bewertung:
Studio/Verleih: Filmirage/Artisti Associati/Splendid Film
Regie: Umberto Lenzi
Produzent: Antonio Tacchia, Mary Noolite & John Therrien
Drehbuch: Umberto Lenzi, Cinthia McGavin & Sheila Goldberg
Filmmusik: Piero Montanari
Kamera: Franco Delli Colli
Schnitt: Rosanna Landi
Genre: Horror
Video-Premiere BRD: 19. Dezember 1988
Kinostart Italien: 11. August 1988
Laufzeit: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Lara Wendel, Greg Rhodes, Mary Sellers, Ron Houck, Martin Jay, Kate Silver, Donald O'Brien, Kristen Fougerousse, Willy M. Moon, Susan Muller, Alain Smith u.a.


Kurzinhalt: Sam Baker scheint seiner jungen Tochter eine Clownspuppe – nicht ahnend, dass diese von einem Dämon besessen ist. Zuerst erwischt es "nur" eine Katze, kurz darauf müssen aber auch die Eltern daran glauben. Zwanzig Jahre später steht das Haus immer noch verlassen. Paul Rogers empfängt eines Abends eine geheimnisvolle Nachricht auf seinem Funkradio, die sich wie ein Notruf anhört. Es gelingt ihm schließlich, die Übertragung bis zu jenem Haus zurückzuverfolgen. Zusammen mit seiner Freundin Martha beschließt er, der Sache auf den Grund zu gehen. Dort angekommen treffen sie auf fünf andere Jugendliche, die gerade zufällig am Haus vorbeigekommen ist. In einem von ihnen erkennt er die Stimme aus dem Radio – doch dieser behauptet, nie eine solche Nachricht abgesetzt zu haben. Daraufhin versucht man gemeinsam, das Rätsel der Aufnahme, und des Hauses, zu ergründen. Es dauert nicht lange, bis auch die Jugendlichen von Henrietta und ihre dämonischen Clownspuppe heimgesucht werden…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Wenn es darum ging, schnell mal vermeintliche Sequels zu Hollywood-Hits zu fabrizieren, waren die Italiener oft schamlos. Egal ob "Zombie 2", "Alien 2: On Earth" oder auch "Terminator 2", ging es in diesen Fällen immer darum, das – in erster Linie – italienische Publikum mit diesen Pseudo-Fortsetzungen erfolgreicher Filme ins Kino zu locken. So auch bei "Ghosthouse", der in Italien unter dem Titel "La Casa 3" veröffentlicht, und somit als Fortsetzung von Sam Raimis ersten beiden "Evil Dead"-Filme vermarktet wurde. Im deutschsprachigen Raum schenkte man sich solche Mätzchen, und blieb einfach beim englischen Titel "Ghosthouse". Doch ganz egal unter welchem Namen, der Film startet jedenfalls mal ziemlich vielversprechend. Der Prolog rund um das kleine Mädchen und ihre Clownspuppe war sehr gruselig umsetzt, und wertet zudem mit ein paar originellen Ideen wie den anschwellenden Glühbirnen bzw. Spiegeln auf. Zudem sind die Tode ihrer Eltern schön blutig umgesetzt. Insofern stimmt der Prolog eigentlich perfekt auf den Rest des Films ein.

Der konnte dann leider aus meiner Sicht an diesen vielversprechenden Auftakt nicht mehr wirklich anknüpfen. Schon allein der tonale Bruch nach dem Sprung zwanzig Jahre in die Zukunft irritiert, ertönt doch hier auf einmal gut aufgelegte, funky Musik; für sich genommen zwar ziemlich lässig, aber halt überhaupt nicht zur zuvor aufgebauten unheimlichen Stimmung passend. Auch die Art und Weise, wie es Martha und Paul dann zum betreffenden Haus verschlägt, ist ziemlich seltsam – empfängt Paul doch eine Radioübertragung eines Notsignals, welches jedoch wie wir später herausfinden aus der Zukunft stammt. Will man den Film genießen, soll/kann/darf man das nicht groß hinterfragen, sondern einfach so akzeptieren. Immerhin, nachdem sie das Haus erreichen gibt es dann immer wieder einzelne ganz coole Momente. Zwar übertreibt man es aus meiner Sicht mit dem Auftauchen des kleinen Mädchens und ihrer Clownspuppe; am Ende konnte ich das dabei immer gespielte Wiegenlied echt nicht mehr hören. Generell nutzen sich die betreffenden Einlagen mit der Zeit doch ordentlich ab; hier wäre weniger mehr gewesen. Dafür sind die einzelnen Tötungsszenen durchaus nett und vor allem abwechslungsreich umgesetzt – wobei es dank dem Viererteam Jim, Tina, Mark und Susan, auf die wir dann beim Haus treffen, genug "Kanonenfutter" gibt. Und generell gibt es auch nach der anschwellenden Glühbirne zu Beginn in weiterer Folge noch ein paar coole (wenn auch nicht zwingend immer originelle; ich denke da z.B. an das Blut aus dem Wasserhahn) Einfälle. Und die verschiedenen Gore-Effekte sind gut gemacht, wobei vor allem das Skelett mit Maden im Gesicht bei mir Eindruck hinterlassen hat. Allerdings: Für meinen Geschmack nimmt sich "Ghosthouse" deutlich zu ernst. Mit etwas mehr offensichtlichem Augenzwinkern hätte der für mich wohl besser funktioniert. Einerseits hätte man dann so Elemente wie insbesondere das abseits von Lara Wendel überwiegend schwache bis richtiggehend grauenhafte Schauspiel leichter akzeptieren können. Vor allem aber hätte es dann nicht so viel ausgemacht, dass ich den Film – so sehr er sich auch bemüht – abseits des noch coolen Prologs leider nie wirklich unheimlich, gruselig und/oder spannend fand. (Italo-)Trash-Fans kommen bei "Ghosthouse" aber durchaus auf ihre Kosten.

Fazit: Szenenbild. Na ja. Ich muss gestehen, sonderlich begeistert hat mich "Ghosthouse" nicht. Am besten waren eigentlich die ersten paar Minuten, die noch recht atmosphärisch umgesetzt waren, und mit einigen originellen Ideen – wie den anschwellenden Glühbirnen – gefallen konnten. Zudem waren das Mädchen und ihre Clownspuppe da noch echt creepy. Nach dem Sprung zwanzig Jahre in die Zukunft (unterlegt mit einem schwungvollen Song, der die unheimliche Atmosphäre davor völlig konterkariert), konnte mich der Film dann aber leider nur mehr punktuell gefallen. So waren die ersten weiteren Auftritte von Henrietta und ihrer Puppe noch ganz gut, mit der Zeit verlor ihr plötzliches Auftauchen aber zunehmend an Wirkung; zumal mir die Kindermelodie mit der Zeit doch ziemlich auf die Nerven ging. Zudem sind die Teenager abseits von Martha und Paul etwas gar eindeutig in erster Linie als Kanonenfutter mit an Bord. Die Performances der Darsteller, mit Ausnahme von Lara Wendel, wissen auch kaum zu überzeugen. Vor allem aber nahm sich mit "Ghosthouse" irgendwie ein bisschen zu ernst; umso problematischer, dass ich ihn nach dem Prolog leider nie mehr wirklich gruselig fand. Immerhin waren die diversen Auswüchse, welche der Spuk im titelspendenden Geisterhaus annimmt, ganz einfalls- und abwechslungsreich. Insgesamt zwar nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut; sondern irgendwas dazwischen.

Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel


Harrys Horror-Hintergründe:
Titel:
Eigentlich hatte man diesen Horrorhaus-Heuler ganz unschuldig unter dem Titel "Ghosthouse" gedreht (am Regiestuhl Italo-Legende Umberto Lenzi unter dem Pseudonym Humphrey Humbert, nach der Hauptfigur aus dem Skandalroman "Lolita". Nein, ich hab keine Ahnung warum…) aber dann kam Distributor Achille Manzotti ins Spiel und der hatte den kommerziellen Riecher, dass sich ein Film mit so einem Titel zumindest in Italien kaum verkaufen würde, und brachte ihn als vermeintlich dritten "Tanz der Teufel (The Evil Dead)" raus. Die beiden Sam Raimi Klassiker heißen ja in Italien "La casa (=Das Haus)" und "La casa 2 (=Das Haus 2)", also wurde aus "Ghosthouse" nun "La casa 3 - Ghosthouse" - und rumms! Das Ding ging durch die Ecke und wurde so dermaßen ein Erfolg, dass daraufhin eine ganze Welle an weiteren La casas folgte. Dazu aber an anderer Stelle mehr.

Was ich lustig finde: das titelgebende Haus (zumindest in den Außenaufnahmen), ist dasselbe wie in Lucio Fulci's "The House by the Cemetery". Dass es vom kommerziellen Standpunkt Sinn macht, "Ghosthouse" als "Tanz der Teufel 3" zu verkaufen ist klar, aber es hätte wohl besser gepasst, das Teil als "The House by the Cemetery 2" rauszuhauen. Beide Filme sind in etwa gleich doof-genial, und würden Double Feature-technisch auch irgendwie super zusammenpassen.

Fassungen:
Szenenbild. Von "Ghosthouse" existiert eigentlich nur eine einzige Fassung (von einer Open Matte TV-Fassung mal abgesehen, die links und rechts an den Rändern mehr zeigt). Lediglich in Deutschland hat man für die VHS Auswertung zwei Tötungen am Anfang entfernt, aber zumindest eine davon mit anderem, alternativem Material ersetzt (Nahaufnahme vom Clown, Nahaufnahme vom Mädchen etc.).

Meinung:
Nein, "Ghosthouse" ist kein guter Film. Er ist saublöd, nichts macht Sinn und bis auf die immer geniale Lara Wendel ist das Schauspiel durchwegs mies. Aber, meine Güte, er macht so unendlich viel Laune! Bei jedem, ähem, bahnbrechenden Spezialeffekt, bei jedem Mal, wenn ein Schauspieler völlig überzogen loskreischt und bei jedem Mal, wenn man den doofen Clown sieht, will man einfach nur laut aufjubeln und sich eine Dose Bier aufreißen. Ein Fest!

Harry
(Bilder © 1988 Filmirage)


Weiterführende Links:
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