Originaltitel: Stranded Episodennummer: 5x19 Bewertung: Erstausstrahlung US: 30. Juli 1999 Erstausstrahlung D: 19. Dezember 2000 Drehbuch: Tom Szollosi Regie: Steve Anker Besetzung:
Adam Hann-Byrd als Kevin Buchanan,
Chris Potter als Captain Turner,
Lynda Boyd als Danielle Buchanan,
Myles Ferguson als Brad,
Daniel Hugh Kelly als Alex Buchanan,
David Kopp als Josh Buchanan,
Will Sanderson als Nelson Tyler,
Daniella Evangelista als Cindy Parker,
Chris Wilding als Mean Kid #1,
Jonathan Ndukwe als Mean Kid #2,
Sal Sortino als Janitor u.a.
Kurzinhalt:
Der junge Schüler Kevin Buchanan ist ein Nerd, der sich für Wissenschaft im Allgemeinen, und den Weltraum bzw. die Raumfahrt im Besonderen begeistert. Von seinem Vater Alex wird er – im Gegensatz zu seinem großen Bruder, der Football spielt – doch eher ignoriert, wohl nicht zuletzt, da dieser seine Interessen nicht teilt. Aber auch an der Schule hat er es schwer, und ist doch eher ein – von seinen Mitschülern gehänselter und gemobbter – Einzelgänger. Eines Tages sieht Kevin, wie etwas aus dem Himmel stürzt. Er folgt der Spur in den Wald, wo er schließlich auf ein UFO stößt. Darin findet er einen Menschen, der sich ihm als Captain Turner vorstellt. In Wahrheit handelt es sich dabei jedoch um einen Außerirdischen, der über die Fähigkeit verfügt, seine Gestalt zu verändern. Erst mit der Zeit vertraut das Alien Kevin sein wahres Aussehen an – und bittet ihm um seine Hilfe, das Raumschiff zu reparieren. Doch der außerirdische Besucher ist nicht so freundlich, wie es zu Beginn den Anschein hat…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Kevins Geheimnis" beginnt nicht uninteressant. Gut, die Darstellung von Kevin als Science-Nerd, und wie seine Umgebung – ja selbst seine eigene Familie – deshalb auf ihn reagiert, war schon ein bisschen klischeehaft, aber ok. Grundsätzlich machte es sowohl seine Charakterisierung als auch die durchaus charmante Darstellung von Adam Hann-Byrd aber leicht, mit ihm zu sympathisieren. Die Idee, dass er dann auf ein UFO trifft, und dem darin gefangenen Alien hilft, war ebenfalls cool. Vor allem aber gefiel mir, wie die Episode insofern mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt, als man hier im Wesentlichen das Konzept aus "E.T. – Der Außerirdische" kopiert, und dementsprechend dazu geneigt wäre, in "Captain Turner" ebenfalls einen freundlich gesinnten Besucher, der nur nach Hause (telefonieren) will, zu sehen – und dieses dann mit jener Szene, wo dieser auf einmal den Hund verschlingt, von einem Moment auf den nächsten auf den Kopf stellt.
Ab da wissen zwar wir, dass Turner längst nicht das freundliche Alien aus der Nachbarschaft ist, Kevin jedoch beginnt zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu ahnen. Aus eben diesem Widerspruch zieht "Kevins Geheimnis" durchaus einiges an Spannung, da wir hilflos mit ansehen müssen, wie sich Kevin immer enger mit dem Außerirdischen anfreundet, während uns eben bewusst ist, dass dieser alles andere als hehre Absichten verfolgt. Allerdings: Eben dieses Konzept fand ich selbst für die "nur" knapp 45 Minuten etwas zu dünn. Zwar hat man sich eh noch einzelne andere Elemente, wie z.B. das mit dem Superkraft-Aufkleber, überlegt, insgesamt war mir dies aber zu wenig, um die Episode durchgehend kurzweilig zu gestalten. Es half auch nicht, dass mir der familieninterne Konflikt, und hier insbesondere jener zwischen Kevin und seinem Vater Alex, sehr klischeehaft erschien. Womit ich nicht sagen will, dass es solche Väter/Familien nicht gibt, aber es wirkte auf mich halt schon ein bisschen ausgelutscht (sorry an alle, die sich von dieser Dynamik hier angesprochen – und damit zugleich auch verstanden – fühlten). Am Ende – als Alex das UFO entdeckt, und es zum Showdown kommt – dreht er dann zwar doch nochmal auf. Damit kommen wir aber zugleich zu meinem größten Kritikpunkt, der "Kevins Geheimnis" dann endgültig auf den Durchschnitt drückte: Hätte man diese Begegnung mit dem feindlichen Außerirdischen genutzt, um die Versöhnung/Annäherung zwischen Vater und Sohn zu zeigen, hätte ich das nämlich durchaus schön gefunden. Stattdessen wird eben diese versöhnliche Entwicklung zugunsten eines billigen Twists, dank dem "Kevins Geheimnis" eben erst recht auf allzu typische "Outer Limits"-Weise düster endet, verworfen. Sehr schade!
Fazit:
"Kevins Geheimnis" war eigentlich eine ganz solide Folge. Zwar erschien mir so manches an der Geschichte hier doch recht klischeehaft; zudem war die Story eine Spur zu dünn, um durchgehend gut unterhalten zu können. Das Grundkonzept gefiel mir aber eigentlich ganz gut, und ich mochte vor allem, wie man hier die Erzählung aus "E.T." quasi auf den Kopf stellte. Und der Showdown im abgestürzten Raumschiff war dann auch ganz launig. Ich wünschte nur, man hätte die Story tatsächlich dafür genutzt, um Vater und Sohn aufgrund dieser gemeinsam erlebten – und überstandenen – Krise näher zueinander finden zu lassen, statt eben dies mit einem "Outer Limits"-typischen bösen End-Twist zu unterlaufen. Eben dies drückte für mich den Gesamteindruck von "Kevins Geheimnis" nochmal um einen halben Punkt nach unten.