Originaltitel: The Inheritors Episodennummer: 5x17 Bewertung: Erstausstrahlung US: 16. Juli 1999 Erstausstrahlung D: 03. Januar 2001 Drehbuch: Sam Egan, nach der Original-Episode von Sam Neuman, Seeleg Lester & Ed Adamson Regie: Mike Rohl Besetzung:
Tom Irwin als Dr. Ian Michaels,
Nicholas Lea als Jacob Hardy,
Stacy Grant als Kara Delaney,
Don MacKay als Ollie Gibb,
Sarah-Jane Redmond als Kelly Risely,
Michael Kopsa als Curtis Sawyer,
Bill Smitrovich als Lt. Joseph Dane,
Corrine Koslo als Abby,
Rachel Victoria als Shana,
Michael St. John Smith als Angus Wheaton,
Ron Small als Harold Sanborn,
Nicole Robert als Librarian,
Betty Linde als Helen Darnell,
Candus Churchill als Nurse,
Maya Massar als Daria Michaels u.a.
Kurzinhalt:
Jacob Hardy geht mit seiner Verlobten Kara Delaney spazieren, als sie einen Meteoriten im Himmel beobachten, der in der Nähe abstürzt. Dabei löst sich ein Stück, und trifft Jacob in den Kopf, der daraufhin zu Boden geht, und vermeintlich in Karas Armen stirbt. Als jedoch Dr. Ian Michaels die Obduktion vornimmt, kommt auf einmal ein Tentakel aus dem Loch im Kopf heraus, woraufhin Jacob wieder erwacht, und die Leichenhalle verlässt. Dr. Michaels will der Sache auf den Grund gehen, und findet so heraus, dass es noch zwei weitere Personen – einen Mann und eine Frau – mit dem gleichen Verlauf gab. Während er sich an ihre Fersen heftet, trifft sich der wieder genesene Jacob zuerst mit Kara, und dann mit den anderen beiden Personen. Zusammen beginnt man daraufhin, in einem verlassenen Lagerhaus ein mysteriöses Gerät zu bauen. Doch was genau führen die drei Personen, die scheinbar von außerirdischen Wesen übernommen wurden, im Schilde?
Review (kann Spoiler enthalten):
Da es die Episode jetzt eh nicht soooo viel zu sagen gibt (was auch daran liegt, dass ich die ursprüngliche "Outer Limits"-Serie noch nicht kenne, und demnach auch keinen Vergleich zwischen der Umsetzung hier und dort ziehen kann), erlaube ich mir anfänglich einen kleinen Exkurs: Gerade auch bei "Outer Limits" – wo aufgrund ihrer Natur als Anthologieserie die Besetzung ja von Folge zu Folge wechselt – gehe ich ja immer darauf ein, inwiefern (mir) bekannte Gesichter auftauchen. Dies ist weder im Hinblick auf die Episode noch auf die betreffenden Personen auch nur auf irgendeine Weise wertend gemeint. Es gibt bestimmt viele talentierte Darsteller:innen, die nur halt einfach im Hinblick auf meine Sehgewohnheiten in den "falschen" Serien spielen. Ich erwähne es in erster Linie deshalb immer, als das Erscheinen eines Darstellers oder einer Darstellerin, zu der man aufgrund eines anderen Auftritts positive Assoziationen hegt (oder sich halt einfach über das Wiedersehen freut), eine Episode durchaus aufwerten können.
Beispiel "Die Erben": Ganz egal welche Rollen er davor oder danach gespielt hat, Nicholas Lea (der davor bei "Outer Limits" ja auch schon in der Episode "Aufstand der Sklaven" zu sehen war) wird für mich immer Alex Krycek aus "Akte X" bleiben. Von da kenne – und mag – ich ihn. Demgegenüber sagt mir der hier eigentlich die Hauptrolle spielende Tom Irwin nicht wirklich etwas, obwohl der mindestens schon genauso lange (und fleißig) im Showgeschäft ist. Das gleiche gilt für Stacey Grant (trotz einzelner Gastauftritte in mir durchaus bekannten Serien) und den Großteil der restlichen Besetzung – wiederum mit Ausnahme von Bill Smitrovich, der mir aus den späteren "Practice – Die Anwälte"-Staffeln wohlbekannt ist. Neben dem Wiedersehen mit ihm und Lea stach für mich hier noch in erster Linie die interessante Ausgangssituation hervor. Leider fand ich, dass sich "Die Erben" nach den coolen ersten paar Minuten dann doch ein bisschen verloren hat, und es der Folge vor allem auch an Spannung mangelte. Dies nicht zuletzt auch deshalb, als ich schon früh – und vermeintlich richtig – zu vermuten begann, dass die drei Aliens keine bösen Absichten hegen. Wobei, und das ist dann wiederum mein letzter wesentlicher Kritikpunkt: Genau erfahren wir es am Ende ja nicht. Wo die Reise für die Auserwählten hingeht, und was sie dort erwartet, bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen. Was nicht immer etwas Schlechtes sein muss; manchmal sogar ganz im Gegenteil. Hier hätte ich es aber dann doch für wichtig gefunden, dass man uns noch zeigt, was mit den transferierten Personen geschieht, da ich eigentlich den Eindruck hatte, dass man hier eine kritische Aussage über unsere Angst vor dem Fremden vermitteln will. Nur ohne definitive Antwort, wer denn nun recht hatte, geht das ins Leere. Schade.
Fazit:
"Die Erben" ist die Neuauflage einer Episode (oder genauer gesagt derer zwei) der klassischen "Outer Limits"-Serie. Mangels Kenntnis kann ich keinen direkten Vergleich ziehen, war aber jedenfalls von dieser Folge nur bedingt begeistert. Dabei war der Auftakt noch ziemlich cool, interessant und dementsprechend vielversprechend. Auch das Wiedersehen mit Nicholas "Krycek" Lea wertete "Die Erben" für mich definitiv auf. Und auch die angedeutete Auflösung am Ende (wenn diese auch wenig überraschend war) hatte es mir angetan. Doch genau das ist der Knackpunkt: "Die Erben" gibt uns keine genaue Antwort darauf, was die Außerirdischen vor hatten. Ob diese tatsächlich die Wahrheit sagten, und die Auserwählten ein neues Leben erwartet, bleibt der Fantasie des Zuschauers überlassen. Was mich bei anderen Folgen nicht gestört und von mir vielleicht sogar vielmehr mit Lob bedacht worden wäre, wirkte hier im Hinblick auf die vermeintlich angestrebte Aussage der Episode fehl am Platz, und doch ziemlich unbefriedigend. Schwerer als das wiegt aber ohnehin, dass man einen netten Auftakt und ein cooles Ende hatte, es aber nicht verstand, die rund halbe Stunde dazwischen packend zu füllen. Was bleibt, sind gute Ansätze (die vermeintlich auf die Vorlage zurückgehen), deren Potential jedoch aufgrund der mangelhaften Umsetzung nicht ausgeschöpft wird.
