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Sherlock Holmes - 1x04: Die einsame Radfahrerin Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Granada/ITV

Originaltitel: The Lonely Cyclist
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 15. Mai 1984
Erstausstrahlung D: 30. September 1987 1987
Drehbuch: Alan Plater
Regie: Paul Annett
Besetzung: Jeremy Brett als Sherlock Holmes, David Burke als Dr. John Watson, Barbara Wilshere als Violet Smith, John Castle als Carruthers, Michael Siberry als Woodley, Ellis Dale als Williamson, Sarah Aitchison als Sarah Carruthers, Simon Bleakley als Peter, Penny Gowling als Mrs Dixon, Stafford Gordon als Landlord, Rosalie Williams als Mrs Hudson u.a.

Kurzinhalt: Miss Violet Smith hat das Angebot von Mr. Carruthers angenommen, seine Tochter am Klavier zu unterrichten. Nun fährt sie jeden Montag in der Früh mit dem Zug zu ihm, und kehrt am darauffolgenden Samstag am Vormittag wieder ins Haus ihrer Mutter zurück. Die Strecke zum und vom Bahnhof legt sie dabei jeweils mit einem Fahrrad zurück. In letzter Zeit wird Miss Smith allerdings von einem unbekannten Radfahrer verfolgt. Als sie zunehmend Angst bekommt, dass ihr dieser etwas antun will, wendet sie sich hilfesuchend an Sherlock Holmes. Dieser schickt zuerst, aufgrund anderer, dringlicher Angelegenheiten, seinen Freund und Assistenten Dr. Watson nach Chilton Grange Manor, um Ms. Smith bei ihrem Weg ins Anwesen zu beobachten. Mit dessen Ausbeute ist der Meisterdetektiv dann jedoch alles andere als zufrieden, weshalb er sich Tags darauf selbst auf den Weg macht, um im nahegelegenen Lokal Informationen zu sammeln. Zusammen mit Violets Schilderungen bei ihrem Besuch gelingt es ihm zwar schließlich, die Hintergründe des mysteriösen Falls aufzudecken – jedoch droht er zu spät zu kommen, um das Unheil noch zu verhindern…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Granada/ITV Bei einer so originalgetreuen Adaption wie der "Sherlock Holmes"-Serie von itv ist meine Meinung zu einer Folge natürlich immer stark davon geprägt, wie mir die betreffende Kurzgeschichte von Sir Arthur Conan Doyle gefallen hat. Und da zählte "Die einsame Radfahrerin" zugegebenermaßen noch nie zu meinen absoluten Favoriten. In meinem Review zu "Die Rückkehr von Sherlock Holmes" habe ich geschrieben: "Von der Grundidee her eine sehr nette Geschichte, wo ich jedoch die Auflösung jetzt nicht unbedingt so wahnsinnig interessant, gelungen, geschweige denn überraschend fand. Aber immerhin war es mal was anderes, und bot damit gelungene Abwechslung." So würde ich das auch für die TV-Serie sehen, vielleicht mit zwei kleinen Unterschieden: So ist das Thema mit der Abwechslung natürlich nach gerade mal drei Geschichten noch nicht ganz so groß, wie als Teil der dritten Kurzgeschichtensammlung. Dafür muss ich sagen, dass ich die Story in der hier inszenierten Form doch die Spur gelungener und mitreißender fand, als auf dem Papier – was in meinen Augen gleichermaßen der Adaption von Alan Plater, den wieder hervorragenden schauspielerischen Leistungen, sowie der Inszenierung durch Paul Annett zuzuschreiben ist.

Letztere tat sich in meinen Augen vor allem in den ersten paar Minuten hervor, wo es ihm mit der anfänglichen Szene der titelspendenden einsamen Radfahrerin und ihrem Verfolger – von dem man uns zeigt, dass dieser eine Waffe mitführt – gelingt, einiges an Spannung aufzubauen. Auch die späteren entsprechenden Momente schaffen es dank der Inszenierung, dass wir Violets Gefühl der Bedrohung nachempfinden können. Was die schauspielerischen Leistungen betrifft, sticht natürlich in erster Linie das zentrale Duo Jeremy Brett und David Burke hervor, die hier ein paar wirklich schöne gemeinsame Momente spendiert bekommen (diesbezüglich stach bei mir vor allem Sherlocks trockenes "Ja" auf Watsons Frage, ob er sich denn wirklich so schlecht angestellt habe, hervor). Aber auch die drei wichtigsten Gastdarsteller:innen machen ihre Sache sehr gut, angefangen bei Barbara Wilshere als titelspendende Radfahrerin, über John Castle als Carruthers, bis hin zu Michael Siberrys wunderbar widerlicher Darstellung als Woodley. Und generell ist es bei "Die einsame Radfahrerin" sehr gut – und besser als bei einzelnen Episoden davor, die sich teilweise doch ein bisschen gezogen hatten – gelungen, die Kurzgeschichte auf eine TV-Folge mit einer knappen Stunde Laufzeit zu strecken. Allerdings war die Auflösung, sowohl im Hinblick auf den ihr ja eh wohlgesonnenen Verfolger, als auch rund um das eben doch recht große Erbe, dass sie erwartet, recht vorhersehbar. Und so sehr man sich auch bemüht, aber den Showdown rund um die Ehezeremonie fand ich wenig dramatisch – wohl auch, da einem von vornherein klar ist, dass diese Zwangsheirat (zumindest in England) in dieser Form nie Bestand haben kann (wie Holmes dann wenig später ja auch feststellt). Was den Plan doch ziemlich dämlich erscheinen lässt. Insofern drückt das Finale den Gesamteindruck dann leider doch nochmal ein bisschen nach unten. Davon abgesehen war ich aber auch von "Die einsame Radfahrerin" wieder sehr angetan.

Fazit: Episodenbild (c) Granada/ITV Dafür, dass "Die einsame Radfahrerin" jetzt nicht unbedingt meine Lieblingserzählung von Sir Arthur Conan Doyle zu seinem Meisterdetektiv Sherlock Holmes ist, schlägt sich diese Episode eigentlich recht wacker. Zu verdanken ist das sowohl der gelungenen Adaption von Alan Plater, den schauspielerischen Leistungen (insbesondere natürlich wieder Jeremy Brett als Sherlock Holmes), sowie der Regie von Paul Annett, der vor allem die anfänglichen Szenen mit der titelspendenden einsamen Radfahrerin und ihrem Verfolger sehr spannend inszeniert. Leider konnte für mich hier just der Showdown nicht mithalten, und fiel im Vergleich zum Rest der Folge ab. Wie mich generell die Auflösung – wie schon in der Vorlage – nur bedingt überzeugen konnte. Zumal ich diese größtenteils auch sehr vorhersehbar fand. Dank der sehr guten Umsetzung hat mir die TV-Adaption aber immerhin etwas besser gefallen als die "nur" solide Kurzgeschichte, auf die sie basiert.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Granada/ITV)







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