Jake und Sid folgen der Spur des Tek-Geldes
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 28 August 2024
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Titel: |
"Tek Money" |
Bewertung: |
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Autor: |
William Shatner |
Übersetzung: |
- |
Umfang: |
231 Seiten |
Verlag: |
Open Road Media (E) |
Veröffentlicht: |
1995 (E) |
ISBN: |
978-0-399-14109-X (E) |
Kaufen: |
Kindle (E) |
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Kurzinhalt:
Ein Tek-Junkie und ehemaliger Freund der Familie stirbt direkt vor Jakes Haustür. Offenbar wollte er dem früheren Cop und nunmehrigen Privatdetektiv etwas mitteilen, kam jedoch nicht mehr dazu. Dan ist Zeuge des Vorfalls, und wird von der Polizei befragt. Als man die Leiche untersucht zeigt sich, dass der Mann nicht etwa eines natürlichen Todes starb, sondern mit Hilfe eines kompromittierten Tek-Chips ermordet wurde. Daraufhin beginnen Jake und Sid im Auftrag der Cosmos-Detektei, im Mordfall zu ermitteln. Dabei finden sie heraus, dass der Tote in der Entwicklung von in den USA streng verbotenen Waffen verwickelt war, die offenbar nach Spanien exportiert wurden. Dort sind die Tek-Kartelle in einem Konflikt zwischen der Regierung und Rebellen verwickelt – in dem auch eine alte Bekanntschaft von Jake mitmischt…
Review:
Beginnen wir mit den – überschaubaren – positiven Aspekten. So ist zwar der Ablauf grundsätzlich wieder sehr ähnlich, es gibt aber immerhin ausreichend Abweichungen vom Schema, damit "Tek Money" nicht wie eine völlige einfallslose Kopie der bisherigen "Tek"-Romane wirkt. Dass es Jake und Sid im Verlauf ihrer Ermittlungen in ein anderes Land verschlägt, ist zwar grundsätzlich auch nichts neues mehr, sorgt aber ebenfalls für ein bisschen Abwechslung. Ich mochte auch den Einstieg rund um den mysteriösen Tod von Jakes altem Bekannten (auch wenn dieser letztendlich nur der Auslöser für eine wieder recht klassische "Tek War"-Ermittlung war). Und dass Jake und Sid das Abenteuer diesmal zumindest teilweise gemeinsam bestritten haben, fand ich auch positiv. Allerdings: Die meiste Zeit waren sie dann eben doch wieder getrennt, weshalb Shatner (bzw. sein Ghostwriter Goulart die Stärke ihrer netten Dynamik kaum ausspielen konnte. Zudem hat sich Jake hier vor allem zu Beginn wie ich finde überhaupt nicht mit Ruhm bekleckert; sowohl mit seiner anfänglichen Weigerung, im Fall zu ermitteln, da das Opfer ja eh nur ein "Tek-Head" war (und dabei war er selbst mal tek-süchtig), sowie mit seinem tätlichen Angriff auf Jabb Marxx, hat er bei mir doch einige Sympathiepunkte verspielt. Die Story ist zudem zwar grundsätzlich wieder recht kurzweilig erzählt, lieferte aber auch wenig bis gar nichts, was mir länger in Erinnerung bleiben würde. Und nicht zuletzt eine vermeintlich tragische Wendung am Ende hat der Autor (wer auch immer das nun auch genau war) ziemlich versemmelt, weil als Jake in einem Nebensatz erfährt, dass Sid gestorben wäre, dachte ich echt kurz, ich hätte irgendetwas verpasst (ich bin sogar extra nochmal die 1-2 Seiten zurückgesprungen, um nachzulesen). Aber nein, die entsprechende Situation (die für Sid dann letztendlich eh gut ausgegangen ist) wurde tatsächlich so beiläufig geschildert, dass zumindest ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass er dabei draufgegangen ist. Das fand ich schon ziemlich ungeschickt. Grundsätzlich würde ich aber sagen: Wer bei der "Tek"-Reihe bis hierhin durchgehalten hat, macht letztendlich auch mit "Tek Money" nichts verkehrt.
Fazit:
Als belang- und anspruchslose Lektüre – z.B. bei heißen Temperaturen, wo sich das Hirn eh im Energiesparmodus befindet – mag "Tek Money" zwar so halbwegs taugen, allerdings ist auch dieses "Tek"-Abenteuer wieder einmal mindestens so schnell vergessen wie gelesen. Und auch wenn die Reihe noch nie in Verdacht stand, als hohe Kunst bezeichnet zu werden, so gelang es früheren Romanen der Reihe immerhin, zumindest mit einzelnen Aspekten bei mir einen längeren (und idealerweise auch positiven) Eindruck zu hinterlassen. Mir persönlich war das dann halt leider doch etwas zu wenig; zumal sich auch einzelne Kritikpunkte wie Jakes ihn mir unsympathisch machendes Verhalten zu Beginn, sowie der ungeschickt umgesetzte Scheintod von Gomez eingeschlichen haben. Immerhin war die Story aber interessant und abwechslungsreich genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Mir persönlich war das als Ausbeute aber halt doch ein bisschen zu wenig.
Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2013 Open Road Media)
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