Originaltitel: Decay of the Angel Episodennummer: 5x04 Bewertung: Erstausstrahlung US: 15. Oktober 2004 Erstausstrahlung D: 06. Juni 2007 Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Brandy Ledford als Doyle,
Gregory Calpakis als Argent,
Colin Banner als Armed Leader u.a.
Kurzinhalt:
Als Seamus Harper und Doyle auf Seefra-1 unterwegs sind, werden sie Zeuge von einem Überfall auf einem Mann. Doyle kommt diesem zu Hilfe, woraufhin sich zeigt, dass es sich bei ihr um eine Androidin handelt. Doyle selbst ist dies jedoch offensichtlich nicht bewusst – sie wurde von Harper darauf programmiert, sich für einen Menschen zu halten. Der gerettete Mann, Argent, stellt ihn diesbezüglich nun zur Rede, und zwingt ihn schließlich dazu, Doyle die Wahrheit zu sagen. Wie sich herausstellt, denk Argent dabei aber nicht nur an Doyle; vielmehr hat er seine eigenen Gründe dafür. Denn auch er ist ein Android – und Teil einer Gruppe, die aus der Zukunft gekommen ist, in der die Androiden gegen die Menschen rebellierten, um ihre Freiheit zu erlangen. Nun haben sie es sowohl auf Doyle als auch die Andromeda abgesehen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Zwar steht bei "Die Freundin" eindeutig Doyle im Mittelpunkt, meine Besprechung möchte ich aber trotzdem mit dem Plot rund um den Angriff der Androiden aus der Zukunft beginnen, in den die Offenbarungen rund um sie eingebunden sind. Den fand ich nämlich maximal zweckmäßig; tatsächlich ging er für mich aber eher in Richtung unsinnig. So tauchen hier in diesem ja eigentlich vom Rest des Universums abgeschnittenen Raumbereich auf einmal Androiden aus der Zukunft (?!) auf, die dort gegen ihre Schöpfer rebellierten, und nun die Andromeda – und Doyle – in eben diese glorreiche Androiden-Zukunft bringen wollen. Doch zu welchem Zweck eigentlich? Ich hätte es verstanden, wenn die Revolte noch im Laufen ist, und sie sich von der Andromeda bzw. Doyle den entscheidenden Vorteil erhoffen. Aber einfach nur, weil es ein legendäres Schiff ist, es aus der Zeit reißen, und es als Ausstellungsstück ins Museum stellen (oder was immer man damit vor hatte)? Auf mich wirkte es so, als hätten Miller und Stentz halt einfach irgendeine Bedrohung gebraucht. Überzeugt hat mich dieser Teil von "Die Freundin" aber nicht.
Leider erging es dem Herzstück der Folge, nämlich den Offenbarungen rund um Doyle, nur marginal besser. Zwar muss ich anerkennen, dass es "Andromeda" gelungen ist, mich diesbezüglich völlig zu überraschen, da ich nach "Kabinett des Schreckens" nicht vermutet hätte, dass sie eine von Harper gebaute Androidin, geschweige denn Rommie 2.0, ist. Leider aber fand ich Brandy Ledford in eben dieser Rolle zumindest hier erstmal wenig überzeugend. Und ja, natürlich, sie ist eben nicht die alte Rommie, das ist mir schon klar. Aber z.B. wie sie den Satz "I am a warship" sagte, wirkte nicht sehr überzeugend, Lexa Doig hätte das ungleich besser gemacht. Wenn ich schon bei den schauspielerischen Leistungen bin, muss ich leider auch gleich festhalten, dass ich Gregory Calpakis als Argent ebenfalls ziemlich schwach und unnatürlich fand. Mein größter Kritikpunkt an "Die Freundin" ist aber – mit großem Abstand – Dylans Aussage rund um Depressionen: "Depression is nature's way to weed out the weak and the useless". Was zur verfickten Hölle? Sorry, aber das ging ja wohl mal absolut gar nicht. Positiv fand ich an "Die Freundin" in erster Linie die Rückkehr von Rommie in dieser neuen Gestalt (wenn ich auch die Idee jedenfalls besser fand als die Umsetzung), und damit die endgültige Komplettierung der alten Crew (von Rommies noch im Holo-Konstrukt gespeicherten Persönlichkeit mal abgesehen). Ich mochte auch den Gedanken, dass sie – nachdem Seamus einen Großteil ihrer Erinnerungen gelöscht/versteckt hat – quasi erst wieder zu sich finden muss. Das Highlight war aber der Moment, als Dylan Hunt – in Anspielung auf Kevin Sorbos andere große Rolle – eine Perücke und ein Schwert aus dem Versteck in seinem Quartier herauszog. Das war wirklich lustig. Irgendwie aber auch schade, wenn das als einziger positiver Aspekt einer Folge in Erinnerung bleibt.
Fazit:
In "Die Freundin" erweist sich die in der letzten Folge vorgestellte Figur von Doyle als Rommie-Ersatz (und damit quasi Karenzvertretung für Lexa Doig). Die Wendung an sich fand ich ja cool, allerdings kommt Brandy Ledford für mich darstellerisch (noch?) nicht an Lexa Doig heran. Aber auch von Gregory Calpakis als Argent war ich nicht sonderlich begeistert. Und generell wirkte der Plot rund um die Androiden aus der Zukunft auf mich doch ziemlich unsinnig. Und so lag es in erster Linie an einem einzigen wirklich coolen Gag, dass ich mich von "Die Freundin" zumindest einen Hauch besser unterhalten fühlte, als von der Episode davor.
