Originaltitel: Unearthed Episodennummer: 5x01 Bewertung: Erstausstrahlung US: 15. Mai 2001 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: John Whelpley Regie: Andrew Potter Besetzung:
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Guylaine St-Onge als Juda,
Alan Van Sprang als Howlyn,
Alex Carter als Keeler,
Andrew Gillies als Captain Sims,
Vince Corazza als Combs,
Dave Nichols als Henson,
Noam Jenkins als Ryan Patrichio,
Helen Taylor als Ra'jel,
Frank Moore als Hubble Urich,
Martin Roach als Jens,
Toby Proctor als Blake,
Neil Dainard als Lt. General George Nason u.a.
Kurzinhalt:
Seit der Verschmelzung zwischen Taelons und Jaridians in Ma'els unterirdischer Kammer sind ein paar Monate vergangen. Nach dem darauffolgenden Ausbruch des Vulkans, der die Kontrollstation des Transporters zerstörte – zugleich der einzige Weg, der in die Höhle hinein oder hinaus führte – fehlt von Liam, sowie den sich zu dem Zeitpunkt darin befindlichen Taelons (inclusive Da'an) und Jaridians, immer noch jede Spur. Trotzdem kann und will Renee Palmer die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie doch überlebt haben könnten. Als sie die Firma vor die Wahl stellt, die Suche einzustellen, oder aber den Hut zu nehmen, macht sie letzteres. Mit Hilfe von Juliet Street gelingt es ihr, eine neue Suchmannschaft anzuheuern. Mit einem U-Boot bricht man zum Vulkan aus, in der Hoffnung, so irgendwie einen Weg in die Höhle zu finden – bzw. schlimmstenfalls einen Zugang aufzusprengen. Tatsächlich gelingt es ihnen schließlich, in die Höhle vorzudringen. Doch dort erwartet sie nicht das, worauf Renee und Juliet gehofft haben; vielmehr wurden durch die Verschmelzung brutal-skrupellose Atavusse geschaffen, die zum Überleben auf die Lebensenergie von Menschen angewiesen sind. Und so verwandelt sich ihre Mission zur Rettung in Liam in eine zur Rettung der Menschheit, als es gilt, den Ausbruch der Atavusse mit allen Mitteln zu verhindern…
Review (kann Spoiler enthalten):
Als das deutsche Medienunternehmen Pandastorm Pictures damit begann, "Mission Erde" auf DVD zu veröffentlichen, war man guter Dinge, neben den ersten vier – im Fernsehen ausgestrahlten und auch bereits synchronisierten – Staffel auch die fünfte auf den Markt bringen zu können. Tatsächlich versprach das Booklet zu Season 4 noch vollmundig, dass die fünfte und letzte Staffel im Herbst 2016 folgen würde. Das sollte sich leider seitens Pandastorm als zu optimistisch herausstellen. Laut eigenen Angaben kämpfte man monate- ja jahrelang darum, sich die Rechte zu sichern, die schwierige lizenzrechtliche Situation – wohl auch dadurch bedingt, dass die Staffel nie für den deutschen Markt lizenziert wurde – sorgte aber dann jedoch dafür, dass sie w.o. geben und ein paar Jahre später verkünden mussten, dass die fünfte Staffel nun leider nicht wie geplant folgen, und somit "Mission Erde" nach der abgebrochenen TV-Ausstrahlung auch auf (deutscher) DVD unvollendet bleiben würde.
Für alle deutschen Fans war das natürlich ein Schlag ins Gesicht. Da hat man bereits damals im Fernsehen nie das Ende der Serie zu Gesicht bekommen, nun schürte die DVD-Veröffentlichung Hoffnung, man nahm artig Geld in die Hand – und hatte dann am Ende die Serie erst recht unvollständig zu Hause stehen, und wurde mit dem offenen Ende der vierten Staffel im Regen stehen gelassen. Ich selbst bin davon zwar insofern nicht betroffen, als ich a) noch nie der größte Fan der Serie war (und auch bei dieser Neusichtung nicht wurde), und es wohl ausgehalten hätte, nie zu erfahren, wie es weitergeht, und b) zum Glück auf keinen deutschen Ton (oder zumindest Untertitel) angewiesen bin, weshalb nichts dagegen sprach, mir einfach die US-Box zu importieren – das bedeutet aber nicht, dass ich den Frust der deutschen Fans über diesen neuerlichen Abbruch nicht nachvollziehen kann. Allerdings: Vielleicht beruhigt es euch ja, zu erfahren, dass ich zumindest mal den Auftakt der fünften Staffel extrem schwach fand – und ich somit nicht ausschließen würde, es im Nachhinein besser zu finden, wenn man diese nie gesehen sondern die Serie lieber mit dem völlig offenen Ende aus der Season davor beendet hätte. So ziemlich das einzig Positive: Während sich im Verlauf der Staffeln zumeist ja relativ wenig Relevantes tut, blieb man hier dem Ansatz von wirklich markanten Status Quo-Veränderungen treu. So merkt man im (übrigens ziemlich spoilerigen Intro; falls ihr so wie ich die letzte Staffel doch noch importieren solltet, um sie sich anzusehen, würde ich dieses zumindest bei der ersten Folge überspringen) Intro bereits, dass sich besetzungstechnisch doch einiges getan hat: Robert Leeshock (Liam Kincaid) ist ebenso weg vom Fenster, wie Anita La Selva (Zo'or) und selbst die Veteranin Leni Parker (Da'an). Damit ist Von Flores als Ronald Sandoval nun der letzte Darsteller/die letzte Figur, die von der ersten Folge der Serie noch übrig ist. Leider aber hat mich die Neuausrichtung, die man hier einschlägt, überhaupt nicht überzeugt. Denn die Verschmelzung zwischen Taelons und Jaridians, auf die Ma'el ja hingearbeitet hat, und für die Liam sein Leben gab, hat nicht etwa die erhoffte Rettung erbracht, sondern sich diese vielmehr zu Atavussen (siehe die betreffende Folge der zweiten Staffel) zurückentwickelt, die nun drohen, über die Erde herzufallen.
Zumindest in der ersten Folge hat dieses neue Konzept für mich mal nicht wirklich funktioniert. Mir fehlen die herrlich ambivalent-zwielichtigen Taelons, die hier nun zugunsten von eindimensionalen Monstern geschasst wurden; aus meiner Sicht ein denkbar schlechter Tausch. Zudem erinnern sie mich – wie auch die Wraith von "Stargate: Atlantis" (wobei die erst ein paar Jahre später kamen) – an Weltall-Vampire á la "Lifeforce"; nicht unbedingt die originellste Idee. Da wir bis auf Renee und Juliet (die beide im Vorspann genannt werden, dementsprechend scheint ein Tod hier ausgeschlossen) zu keiner der hier vorgestellten neuen Figuren (die sich dann ohnehin als entbehrliche Rothemden entpuppen) einen Bezug haben. Dementsprechend ist die Story rund um die Atavusse, die auf dem U-Boot ihr Unwesen treiben, trotz der an "Alien" erinnernden Grundvoraussetzungen (ein Kampf gegen Monster auf engstem, begrenzten Raum), keine Spannung auf. Zudem wirkt die Serie, die noch nie einen allzu kostspieligen Eindruck gemacht hat, noch einmal eine ganze Ecke billiger, als bisher schon (eventuell ist man auf Digital-Kameras umgeschwenkt? Auf deren Look bin ich ja allergisch). Und auch die Musik wirkt, obwohl wieder von den gleichen Komponisten, deutlich trashiger. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser qualitative Abfall nicht von Dauer sein wird.
Fazit:
Nach dem coolen Finale der vierten Staffel hat mich "Unearthed" doch ordentlich enttäuscht. "Mission Erde" wirkt hier fast wie eine komplett andere Serie. Mir fehlen die Taelons, und auch alles rund um das Ergebnis der Verschmelzung – die Atavus-Gestalten – hat mich nicht wirklich überzeugt. Einerseits kann das ja wohl kaum das gewesen sein, was Ma'el beabsichtigt hat, und andererseits finde ich sie als Gegner bisher höchst uninteressant (sie sind mir vom Konzept her auch den Wraith aus "Stargate: Atlantis" – und auch schon mit den konnte ich nicht viel anfangen – zu ähnlich; und ja, ich weiß, dass die erst später kamen, und theoretisch von "Mission Erde" inspiriert gewesen sein könnten). Es kam auch keine Spannung auf. Und die Tode der Rothemden tangierten mich leider auch nicht. Last but not least wirkte das auf mich alles nochmal billiger und trashiger, als es die Staffeln davor nicht eh schon waren. Klar mag das nur ein Ausreißer gewesen sein; bleibt man auf diesem Niveau, hätten die deutschen Fans, die bislang in die Röhre geschaut haben, aber zumindest nichts verpasst.