Originaltitel: The Shroud Episodennummer: 5x10 Bewertung: Erstausstrahlung US: 30. April 1999 Erstausstrahlung D: 28. November 2000 Drehbuch: Scott Peters Regie: Stuart Gillard Besetzung:
Samantha Mathis als Marie Wells,
Robert Wisden als Justin Wells,
Sara Botsford als Dr. Gail Cowlings,
Nathaniel DeVeaux als Roger Cress,
David Ogden Stiers als Reverend Dr. Thomas Tilford,
John Innes als Priest,
Jennifer Sterling als Nurse,
Ben Eberhard als Orderly,
Luc Corbeil als Driver u.a.
Kurzinhalt:
Marie und Justin Wells können auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen, weshalb sie sich in für eine künstliche Befruchtung anmelden. Vor allem die tiefgläubige Marie hat Zweifel, doch ihr Mann versichert ihr, dass Gott dagegen nichts einzuwenden hätte. Zu ihrer Beruhigung trägt auch bei, dass das die Klinik von einem Reverend, Dr. Thomas Tilford, geleitet wird. Nach der erfolgreichen Prozedur besuchen sie dann auch regelmäßig seinen Gottesdienst. In einer seiner Predigten erzählt er schließlich davon, dass man nun den unumstößlichen Beweis dafür gefunden hat, dass Jesus von Nazareth wirklich existierte, nämlich das Grabtuch von Turin, auf dem sogar DNS-Spuren gefunden wurden. Er deutet zudem an, dass die Wiederkunft Christi in Kürze bevorstehen könnte. Was er in der Öffentlichkeit nicht verlautbart, sondern Marie dann erst zufällig herausfindet: Dr. Tilford denkt gar nicht daran, einfach so darauf zu warten – sondern arbeitet vielmehr aktiv darauf hin. Denn das Kind, das Marie erwartet, stammt nicht von Justin…
Review (kann Spoiler enthalten):
Puh. "Das Grabtuch" war zwar eine Spur besser als "Die lieben Nachbarn" (was allerdings auch nicht schwer ist; zumindest wäre es jedenfalls schwerer gewesen, dessen Niveau sogar noch zu unterbieten, statt eben darüber zu landen), trotzdem war ich auch von dieser "Outer Limits"-Folge alles andere als begeistert. Und das a) trotz der religionskritischen Untertöne, die eigentlich genau auf meiner Wellenlänge liegen, sowie b) den spannenden Parallelen zu einem Horrorfilm des heurigen Jahres (der Name sei an dieser Stell aus Spoilergründen nicht verraten). Zudem – um bei den überschaubaren positiven Aspekten zu bleiben – waren die schauspielerischen Leistungen wenn auch bei weitem nicht überragend so doch zumindest größtenteils ok; wobei mir aus der Riege eigentlich nur das Gesicht von Robert Wisden (dank seiner wiederkehrenden Rolle in "Stargate") so halbwegs bekannt war. Und zugegebenermaßen gab es auch in weiterer Folge noch – wenn auch leider sehr (und meines Erachtens vor allem auch zu) vereinzelte Highlights.
Bereits den Einstieg fand ich seltsam, und sehr mysteriös – jedoch nicht auf eine "weckt mein Interesse" Art und Weise, sondern eher so "Was zur Hölle geht hier vor sich?!". Das Problem: Es dauerte nicht lange, bis "Das Grabtuch" diese Frage beantwortete – und wenn überhaupt, fand ich das dann sogar noch schlimmer, einfach weil mich die besagte Antwort so überhaupt nicht überzeugt hat. Angefangen bei der Grundidee, dass man die DNS von Jesus Christus aus dem Grabtuch entnommen hat, und diese nun Marie (passender Name!) eingepflanzt hat. Über die wenig überraschende (um nicht zu sagen schmerzhaft vorhersehbare) Offenbarung, dass ihr Ehemann mit von der Partie war. Bis hin zu den übernatürlichen Fähigkeiten, die das Baby bereits im Mutterleib zeigt (wie es diesem gelingen soll, etwas außerhalb ihres Körpers telepathisch zu steuern/beeinflussen, was er nicht einmal sehen kann, zählt zu den hirnrissigsten Ideen, die mir bei "Outer Limits" bislang untergekommen ist. Man fragt sich unweigerlich, was die Autoren geraucht haben – und ob man bitte auch etwas davon haben kann). Von den seltsam aussehenden Szenen, wenn sich das Baby im Bauch komisch bewegt, ganz zu schweigen. Leider hat mich auch das Ende dann alles andere als überzeugt. Dieses fand ich nämlich einfach nur seltsam; und die Andeutung, dass Jesus nicht menschlichen Ursprungs sondern ein Außerirdischer gewesen sein könnte, fühlte ich mich an "Josh" erinnert (aber vielleicht war das auch gar nicht so beabsichtigt, und einfach nur der Gedanke, den ich halt nach dieser komischen Energiewelle hatte). Und wenn sich Marie am Ende dann die Kapuze über den Kopf zieht, ist das Marienbild perfekt. Ne, sorry, ich konnte das alles leider nicht ernst nehmen.
Fazit:
Mit "Das Grabtuch" tat ich mir leider ziemlich schwer. Zwar immerhin nicht ganz so schwer wie mit der absolut katastrophalen Episode zuvor, trotzdem war ich auch von ihr alles andere als begeistert. So fiel es mir leider von Anfang an schwer, mich auf die Geschichte hier einzulassen, und wenn überhaupt, fiel mir das im Verlauf der Episode von Minute zu Minute schwerer, bis ich spätestens beim Finale dann endgültig ausgestiegen bin. Schade ist das insofern, als die schauspielerischen Leistungen zumindest solide sind, ich die Grundidee nicht unspannend fand, und vor allem auch die Kritik an der institutionellen Kirche – und wie einige Männer den Glauben von anderen für ihre eigenen Zwecke missbrauchen – genau auf meiner Wellenlänge war. Hilft aber halt leider nicht viel, wenn man mit der Story wenig bis gar nichts anfangen kann.
