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Star Trek - TOS: Die Zeitfalle Drucken E-Mail
Die Zukunft der Föderation liegt in Kirks Händen Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 29 Juli 2024
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek: Die Zeitfalle"
Originaltitel: "Star Trek: Timetrap"
Bewertung:
Autor: David Dvorkin
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 220 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: 1993 (D), Juni 1988 (E)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11485-5 (D), 978-0-6716-4870-5 (E)
Kaufen: Kindle (D), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise NCC-1701-A unter dem Kommando von Captain James T. Kirk reagiert auf den Notruf eines klingonischen Schiffes, welches nahe der tholianischen Grenze in Turbulenzen geraten ist. Kirk beamt sich mit einem Sicherheitstrupp hinüber, um die Lage zu erkunden, und auszuschließen, dass es sich um eine Falle handelt. Unmittelbar darauf kommt es – wie einst, als die Enterprise im Netz der Tholianer gefangen war – zu einer Phasenverschiebung, und das klingonische Schiff, inklusive aller Lebewesen an Bord, löst sich quasi in Luft auf. Die Enterprise hat nicht die nötigen Mittel, um eine Suche zu starten, und da einfach nur sinnlos warten und darauf hoffen, dass das Schiff wieder erscheint, wenig logisch ist, lässt Spock Kurs auf die Erde nehmen, wo er zusammen mit den Top-Wissenschaftlern im Feld nach einem Weg suchen will, um Captain Kirk zu retten. Dieser findet sich indes rund hundert Jahre in der Zukunft – und der Gesellschaft von angeblich friedliebenden Klingonen wieder, die sich selbst als neue Klingonen bezeichnen. Tatsächlich ist diese Zukunft auf ein entscheidendes Ereignis aus jener Zeit zurückzuführen, aus der Kirk gerissen wurde. Es gilt, ihn wieder zurückzuschicken, damit er sein Schicksal erfüllen und dieser friedlichen Zukunft zwischen der Föderation und den Klingonen den Weg ebnen kann…

Review: Der Auftakt von "Die Zeitfalle" konnte mir noch ziemlich gut gefallen. Ich mochte die Referenz auf "Das Spinnennetz", und fand es cool, dass David Dvorkin den Aspekt rund um die dort im Raum öfter auftretende Phasenverschiebung wieder aufgriff. Nach Kirks Transfer in die Zukunft stellte sich bei mir aber in mehrerlei Hinsicht bald Irritation ein. Zuerst einmal war ich verwundert und doch auch ein bisschen enttäuscht, dass Dvorkin hier nicht die aus "The Next Generation" bekannte Zukunft abbildet. Man erkennt schnell, dass man sich in einer alternativen Zeitlinie befindet, was mein Interesse für die betreffende Storyline stark reduzierte. Dazu gesellt sich dann noch eine ziemlich schlecht geschriebene Liebesgeschichte, in der sich James Kirk noch dazu viel zu schnell – und vor allem viel zu intensiv – in Kalrind verliebte. Zum zu diesem Zeitpunkt doch schon etwas gesetzten Captain (eine genaue zeitliche Einordnung ist schwer, die Referenz auf Kirks Brille, die ihm von McCoy in "Der Zorn des Khan" geschenkt wurde, macht aber deutlich, dass sie zumindest mal nach "Zurück in die Vergangenheit", aufgrund der einsatzfähigen Enterprise-A vermutlich aber sogar erst nach "Am Rande des Universums" – der allerdings erst zwei Jahre nach dem Roman veröffentlicht wurde – angesiedelt ist) wollte mir das nicht so recht passen. Aber auch Spocks Entscheidung, praktisch unmittelbar nach dem Verschwinden des klingonischen Schiffes zur Erde zurückzukehren, fand ich – so sehr er es auch mit seiner rationalen Argumentation zu erklären versucht – seltsam. Und nicht zuletzt mit allem rund um die Gastfigur Elliot tat ich mir schwer. An einer Stelle denkt dieser doch tatsächlich "Ihn entsetzte die Vorstellung, sie in einem Anfall von wildem Zorn zu verletzten oder gar zu töten", und ich dachte mir einfach nur: WTF?!

In weiterer Folge gibt es dafür insofern noch eine Erklärung, als sich Elliot als klingonischer Spion herausstellt (der jedoch seine Herkunft zwischenzeitlich vergessen hat). Damit war ich dann allerdings insofern auch wiederum nicht ganz glücklich, als mir Dvorkin die Klingonen dann doch etwas zu aggressiv und auch eindimensional darstellt. Wären sie ein echtes, existierendes Volk, müsste man seine Beschreibung wohl als rassistisch einstufen. Zugegeben, ich weiß nicht, wann er mit dem Schreiben angefangen hat, und inwiefern er überhaupt die Gelegenheit gehabt hätte, sich von der deutlich ambivalenteren Darstellung in TNG inspirieren zu lassen, aber selbst ausgehend von TOS habe ich die Klingonen in seinem Roman teilweise kaum wiedererkannt, und fand ich Aussagen wie "Bis heute wissen wir nicht, wie es ihm gelang, sich auch wie ein Mensch zu verhalten" (im Hinblick auf den klingonischen Spion Baris aus "Kennen Sie Tribbles?") doch ziemlich verkehrt. Es gab dann auch noch kleinere Kritikpunkte, wie dass die neuen Klingonen englisch sprechen, weil es die Sprache ihrer wichtigsten Verbündeten wären, und man sich unweigerlich fragt, was in dieser (vermeintlichen; dazu gleich) Zukunft mit Universalübersetzern geschehen ist. Und an einer Stelle denkt Kirk "Nur Soldaten wissen davon. Nur Soldaten verstehen sie." was mich insofern irritierte, als ich ihn, auch wenn er Sternenflottenoffizier ist, jetzt nicht in erster Linie als Soldaten eingestuft hätte, und es mich verwunderte, dass er selbst von sich in dieser Form denken soll. Aber so wie auch der sehr typische Tod all seiner Sicherheitskräfte, die hier somit das klassische Schicksal der Rothemden erleiden, war das noch vergleichsweise vernachlässigbar.

Am Ende stellt sich dann heraus, dass alles rund um die neuen Klingonen und Kirks vermeintliche Reise in die Zukunft eine Falle bzw. eine Täuschung war. In Wahrheit sind das einfach nur ganz normale, gegenwärtige Klingonen, die Kirk mit dieser Manipulation dazu bringen wollen, dass er sie ohne Widerstand zur Erde führt. Auf der einen Seite war ich zwar froh, dass man damit zumindest keine alternative Zeitlinie oder ähnliches auftat, allerdings war mir dieses ganze Komplott viel zu kompliziert; die Klingonen haben hier einen enormen Aufwand für einen Plan betrieben, der in meinen Augen alles andere als wasserdicht war (nicht zuletzt, als sie einfach so davon ausgingen, dass alle auf Kirk – obwohl in klingonischer Hand – hören und ihm glauben, und die Flotte einfach so zur Erde durchlassen würden). Kurz und gut: Ich fand diesen Plot leider alles andere als überzeugend. Und so hat diese Offenbarung "Die Zeitfalle" letztendlich eher gekostet, als dass er davon profitiert hätte.

Fazit: Nach einem noch ganz gefälligen Beginn hat mich "Die Zeitfalle" dann leider zunehmend verloren. Dies ist ganz besonders schade, als mir die Idee, das mit dem Interphasenraum aus "Das Spinnennetz" nochmal aufzugreifen, ebenso gefiel, wie das interessante und vergleichsweise wenig erforschte zeitliche Setting nach (wohl) "Am Rande des Universums" (auch wenn es den Film zum Zeitpunkt, wo der Roman erschienen ist, noch gar nicht gab). Letztendlich macht David Dvorkin aber aus beidem zu wenig, und das, was er stattdessen präsentierte, hat mich leider größtenteils nicht überzeugt. Angefangen bei der praktisch kompletten parallelen Handlung rund um die Enterprise, über die übertriebene Liebesgeschichte zwischen Kirk und Kalrind, bis hin zur Auflösung am Ende, was es mit der titelspendenden Zeitfalle genau auf sich hat. Vor allem letzteres fand ich als extrem aufwändiges Komplott der Klingonen einfach nicht glaubwürdig. Und so muss ich "Die Zeitfalle" leider, trotz einzelner positiver Elemente und/oder gelungener Momente, sowie dem noch recht vielversprechenden Auftakt, letztendlich doch eher am unteren Ende der TOS-Romanskala einordnen.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel






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