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The Boys - 4x04: Mit der Weisheit des Alters Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: Widsom of the Ages
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 20. Juni 2024 (Amazon Prime)
Drehbuch: Geoff Aull
Regie: Philip Sgriccia
Besetzung: Karl Urban als Billy Butcher, Jack Quaid als Hughie Campbell, Antony Starr als Homelander, Erin Moriarty als Starlight, Jessie T. Usher als A-Train, Laz Alonso als Mother's Milk, Chace Crawford als The Deep, Tomer Capon als Frenchie, Karen Fukuhara als Kimiko Miyashiro, Nathan Mitchell als Black Noir II, Colby Minifie als Ashley Barrett, Claudia Doumit als Victoria Neuman, Cameron Crovetti als Ryan, Susan Heyward als Sister Sage, Valorie Curry als Firecracker, Jeffrey Dean Morgan als Joe Kessler, Rosemarie DeWitt als Daphne Campbell, Shantel VanSanten als Becca Butcher, Nancy Lenehan als Barbara, Elliot Knight als Colin, Derek Wilson als Tek Knight, Kimberly-Sue Murray als Kiara, Shaun Benson als Ezekiel, Matthew Edison als Cameron Coleman, Erika Prevost als Tala, Murray Furrow als Martin, Jim Beaver als Robert Singer u.a.

Kurzinhalt: Homelander kehrt in jene Einrichtung zurück, in der er einst geboren wurde, und dann auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. In dieser Zeit musste er zahlreiche, teils grausame Experimente über sich ergehen lassen. Nun konfrontiert er sowohl die damals Verantwortlichen als auch die neuen Mitarbeiter:innen damit. Währenddessen macht Firecracker in einer Vought-Sondersendung, die direkt gegenüber von Annies Hilfszentrum aufgezeichnet wird, Stimmung gegen Starlight und ihre Anhänger. Diese lässt dies lange Zeit ohne Gegenwehr über sich ergehen – bis Firecracker den Bogen schließlich überspannt. Als sein Freund ihm vom Tod seiner Eltern erzählt, sieht sich Frenchie dazu genötigt, ihm die Wahrheit über diesen schrecklichen Abend zu erzählen. Hughie erwägt indes eine Verzweiflungstat, um seinen Vater zu retten: A-Train soll ihm eine Phiole mit Compound V bringen. Dann jedoch werden er und Kimiko von Shining Light angegriffen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios Nachdem "Vought On Ice" bereits einen klaren Aufwärtstrend darstellte, kehrt "The Boys" mit "Mit der Weisheit des Alters" nun endgültig zu alter Stärke zurück. Die Episode profitiert dabei nicht zuletzt davon, dass mir jeder der hier vertretenen Handlungsstränge ausgesprochen gut gefallen konnte. Beginnen wir mit der Propaganda-Show von Firecracker, die laut Sister Sage den ersten Kieselstein darstellt, der vom Berg herabrollt, und in weiterer Folge eine Lawine auslösen soll. Lange Zeit ist dieses Spektakel aber in erster Linie mal recht unterhaltsam, angefangen vom relativ kleinen Publikum, welches sie verfolgt, über die geladenen Gäste wie den Priester, bis hin zum "Up Where We Belong"-Duett mit The Deep. All das ist doch eher belustigend – ehe das Ganze dann doch noch umschlägt. Zuerst überraschte mich Firecracker damit, wie sie nach dem Erpressungsversuch von Butch in die Offensive geht, und ihre sexuelle Beziehung zu einem fünfzehnjährigen gesteht – was ihr natürlich von ihrem Publikum sofort verziehen wird. Es ist echt wunderbar, wie "The Boys" hier deren Scheinheiligkeit anprangert; denn natürlich, wären die Rollen vertauscht, und Starlight in einem solchen Skandal verwickelt, würden sie dies als weiteren Beweis ihrer moralischen Verdorbenheit sehen.

Nachdem Starlight das Spektakel lange Zeit mit viel Geduld verfolgt hat, trifft sie ihre Konkurrentin dann allerdings doch noch dort, wo es weh tut. Zuerst mit dem Aufrollen von Starlights erstem Heldeneinsatz, der eine Mutter von drei Kindern blind zurückließ. Vor allem aber damit, dass sie die Abtreibung von Annie (und Hughie) öffentlich macht, ist dann doch noch eine Grenze überschritten, mit der Firecracker (und Sage) genau das erreichen, was sie von Anfang an wollten: Starlight als die eigentliche Aggressorin darzustellen, und damit die Vorurteile gegen sie und ihre Anhänger zu bestätigen. Das Tragische daran ist, dass man ihre überaus menschliche Reaktion absolut verstehen kann; mit dieser Verletzung ihrer Privatsphäre hat Firecracker nun einmal den Bogen überspannt. Ändert aber halt nichts daran, dass Starlight ihren Gegnern damit genau in die Hände spielt. Die Storyline von Kimiko – die hier mit Hughie zusammen unterwegs ist – sorgt indes für die nötige Action, und zeigt uns damit auch Hughie mal in ungewohnter Rolle. Mir gefiel, wie nach seinem Mord an einem der Angreifer – in Notwehr – deutlich wird, wie schwer dies auf Hughies Gewissen lastet – und damit auch, wie sehr er sich von den anderen Boys unterscheidet. Davon abgesehen bestach die Einlage aber in erster Linie wieder einmal mit der von "The Boys" gewohnten Brutalität. Apropos: Brutal geht es auch beim Einbruch in Firecrackers Wohnwagen zu, als – so interpretiere ich es zumindest – jener Wurm, der in Butch (als Folge des V-Konsums?) herangewachsen ist, aus diesem herausbricht, und den Priester tötet. Selbst das wird aber letztendlich noch vom Handlungsstrang rund um Homelander überboten. Dieser profitierte nicht zuletzt davon, wie absolut unberechenbar die Figur ist, was den Szenen von Anfang an eine enorme Spannung verlieh. Und Homelanders Rache war dann auch überaus brutal und/oder hart, angefangen beim "bratenden" Wissenschaftler, über jenen Moment, wo sich ein anderer vor der versammelten Mannschaft einen Runterholen soll, bis hin zum Finale mit den Leichen in der Kammer. Die betreffenden Szenen lebten dabei nicht zuletzt wieder von der Wahnsinns-Performance von Anthony Starr. Last but not least wir hier in der Art und Weise, wie man seine "Programmierung" anspricht – um ihn zu kontrollieren, pflanzte man ihm das unbändige Verlangen nach Anerkennung und Liebe ein – auch wieder etwas mehr über seine Figur erfahren.

Episodenbild (c) Amazon Studios Und dann ist da noch alles rund um Hughie. Dieser wird hier in seiner Verzweiflung ob es bevorstehenden Todes seines Vaters zu einer Verzweiflungstat getrieben, als er A-Train darum bittet, ihm eine Phiole mit Compound V zu bringen. Sehr schön fand ich dann sowohl jenen Moment, als er diesem daraufhin für den Tod seiner früheren Freundin verzeiht ("We're good."), als auch das nachfolgende Gespräch mit Butcher, wo dieser ihm zwar ins Gewissen redet, zugleich aber auch deutlich macht, dass es seine Entscheidung ist. Als er dann am Ende am Krankenbett seines sterbenden Vaters steht, konnte man seine innere Zerrissenheit förmlich spüren. Spannend war dann aber der Ausgang des Geschehens: Seine Mutter überrascht ist, gerade als er scheinbar dabei ist, seinem Vater das V zu injizieren, und er geht kurz nach draußen, um frische Luft zu schnappen – und als er zurückkehrt, sieht er, dass scheinbar Compound V in die Infusion gespritzt wurde. Dafür kommt ja eigentlich nur seine Mutter in Frage – doch woher hat sie es? Und unabhängig davon, von wem er es bekommen hat: Wie wird Hugh wohl darauf reagieren?! Abschließend noch zwei kleine Randbemerkungen: Über die kurze Referenz zu den Godolkin 4 und damit dem Ableger "Gen V" habe ich mich (auch) sehr gefreut. Und das mit der kurzzeitigen Lobotomie von Sister Sage war ja wohl echt mal (wieder) böse.

Fazit: Mit "Mit der Weisheit des Alters" zeigt sich "The Boys" – nach einem noch etwas durchwachsenen Start in die vierte Staffel – wieder von ihrer besten Seite. Jeder der hier erzählten Handlungsstränge konnte mir gefallen, angefangen bei Homelanders Rückkehr zu seiner Geburtsstätte (die sich vor allem durch eine ungeheure Spannung auszeichnete, die wiederum aus seiner völligen Unberechenbarkeit – sowie der Wahnsinnsperformance von Anthony Starr – resultierte), über Hughies verzweifelten Versuch, seinem Vater doch noch das Leben zu retten, bis hin zur Propaganda-Show von Firecracker, wo es ihr mit einem direkten persönlichen Angriff (und Eingriff in ihre Privatsphäre) dann doch noch gelingt, Starlight aus der Reserve zu locken – und so genau das zu erreichen, was Sister Sage mit dem Auftritt erreichen wollte: Nämlich den Stein der nun wohl anstehenden Lawine ins Rollen zu bringen. Insgesamt war das jedenfalls wirklich stark, und hat meine in den Reviews zu den ersten paar Folgen der Staffel geäußerten Bedenken endgültig Lügen gestraft.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Amazon Prime Video)








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