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Star Wars - Darth Vader: Der Schatten des Schattens Drucken E-Mail
Sabé auf gemeinsamer Mission mit Vader Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 21 Juli 2024
 
Titel: "Star Wars - Darth Vader: Der Schatten des Schattens"
Originaltitel: "Star Wars - Darth Vader: The Shadow's Shadow"
Bewertung:
Autor: Greg Pak
Übersetzung: Matthias Wieland
Illustrationen: Raffaele Ienco & Marco Castiello
Farben: Carlos Lopez & Alex Sinclair
Lettering: Joe Caramagna (E)
Cover: Paul Renaud
Umfang: 120 Seiten
Verlag: Panini (D), Marvel (E)
Veröffentlicht: 10. Oktober 2023 (D), 10. Januar 2023 (E)
ISBN: 978-3-7416-3558-8 (D), 978-1-30293-274-9 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt:

Review: Nachdem die "Darth Vader"-Reihe meinem empfinden nach zuletzt ein bisschen geschwächelt hat, findet sie mit "Der Schatten des Schattens" zu alter Stärke zurück. Dabei ist zugegebenermaßen mein Eindruck der fünf hier versammelten Einzelcomics ein bisschen geschwankt, wobei es mir vor allem die vierte Ausgabe enorm angetan hatte; die allein war deutlich besser als das meiste, was ich zuletzt rund um die "Star Wars"-Comics gelesen habe. Die ganzen Flashbacks, sowohl zu Ereignissen aus den Filmen, als auch zu solchen, die wir dort nicht gesehen haben, der sowohl äußerliche als auch innere Kampf Vaders (in letzterem Fall gegen sein altes Ich Anakin), wie die von ihm in seinem Geist quasi weggesperrte Padmé als sein Gewissen agiert... all das fand ich einfach nur fantastisch. Mir gefällt auch nach wie vor, wie Greg Pak bei den von ihm übernommenen Elementen der viel gescholtenen Prequel-Trilogie immer wieder All-In geht. Bei "Der Schatten des Schattens" treibt er es damit insofern fast schon auf die Spitze, als er selbst vor dem berüchtigten Dialog aus "Angriff der Klonkrieger" rund um Anakins größte Nemesis – den Sand – nicht zurückschreckt. Pak macht was die Prequel-Elemente betrifft einfach keine Kompromisse, und nimmt keine Rücksicht auf jene, die mit den Filmen nichts anfangen konnten; aus meiner Sicht gut und richtig so. Zumal die Prequel-Trilogie eben gerade auch für den seine Comics bestimmenden inneren Konflikt von Darth Vader von essentieller Bedeutung ist. Jedenfalls fand ich diese – auch farblich eindeutig gekennzeichnet – Flashbacks, Gedanken und innere Zwiegespräche auch hier wieder großartig.

Aber auch davon abgesehen fand ich die Story mehr als ok. Es macht Sinn, dass es auch innerhalb des Imperiums Mächte gibt, die gegen Darth Vader arbeiten, sei es nun aus Angst oder Missgunst. Ganz am Ende wird dann ja deutlich, dass es sogar insofern noch eine Spur tiefer geht, als Tauntaza vielmehr im direkten Auftrag des Imperators gehandelt hat – sei es nun, um Vader wieder einmal zu prüfen, oder eben vielleicht doch, weil er selbst fürchtete, dass sich dieser mit seinem Sohn Luke gegen ihn verbünden könnte, und er zusätzlich zu seiner eigenen beträchtlichen Macht doch noch eine weitere Waffe gegen seinen Untergebenen in der Hinterhand haben wollte. Aber auch die Dynamik zwischen Vader und Sabé fand ich spannend. Im ersten Moment sollte man glauben, dass eine frühere Magd von Königin Amidala die letzte Person wäre, die sich mit Vader verbündet, aus meiner Sicht gelang es Greg Pak aber ausgezeichnet, ihre Beweggründe dafür darzulegen; insbesondere natürlich im Hinblick auf Padmés letzte Worte, aber auch ihren Wunsch nach Ordnung in der Galaxis. Worauf ich persönlich hingegen auch hier wieder hätte verzichten können, ist Ochi von Bestoon, wobei dieser hier immerhin eine relativ kleine Rolle gespielt hat, was meinem Gesamteindruck des Comics definitiv zum Vorteil gereichte. Aber auch die Auftritte von Kitster und Wald gaben mir persönlich nichts. Zumindest aber war es dank Sabés späterer Mission auf Tatooine durchaus plausibel, dass sie beim Versuch, Shmi und die anderen Sklaven Tatooines zu befreien, auf sie traf, wodurch Pak den Eindruck, die weit weit entfernte Galaxis wäre ein Dorf, vermied. Trotzdem fand ich da andere Begegnungen Anakins mit seiner Vergangenheit deutlich prägnanter. Über jeden Zweifel erhaben war dafür die künstlerische Gestaltung. Wo mich der letzte Comic der "Star Wars"-Hauptreihe diesbezüglich doch ein bisschen enttäuscht hat, weiß "Darth Vader" sowohl was die Illustrationen als auch die Farben betrifft absolut zu begeistern. Eben dies rundet den überaus positiven Gesamteindruck dann schließlich ab.

Fazit: "Der Schatten des Schattens" konnte mich größtenteils überzeugen, und stellenweise sogar richtiggehend begeistern. Vor allem die vierte hier enthaltene Ausgabe fand ich phantastisch. Mir gefällt auch, wie kompromisslos Greg Pak nach wie vor Elemente aus der (in meinen Augen zu unrecht) vielgescholtenen Prequel-Trilogie einfließen lässt; im vorliegenden Fall sogar Anakins berühmt-berüchtigte Abneidung gegen Sand. Da macht es auch nichts, wenn nicht jede entsprechende Anspielung (im vorliegenden Fall z.B. der Auftritt von Anakins Kindheitsfreunden) zündet. Spannend fand ich auch die Allianz zwischen Sabé und Vader. Vor allem aber war es auch hier wieder Anakins innerer Konflikt, den Greg Pak fantastisch ausarbeitet, der mir an "Der Schatten des Schattens" gefiel. Die nicht nur makellose, sondern ebenfalls begeisternde künstlerische Umsetzung, machen den Comic für mich dann endgültig zu einem Pflichttermin für alle "Star Wars"-Fans.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2023 Panini Comics






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