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Tek Power Drucken E-Mail
Auf den Spuren einer weit reichenden Verschwörung Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 20 Juli 2024
 
Titel: "Tek Power"
Bewertung:
Autor: William Shatner
Übersetzung: -
Umfang: 271 Seiten
Verlag: Open Road Media (E)
Veröffentlicht: 1994 (E)
ISBN: 978-0-399-13997-4 (E)
Kaufen: Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Richard Bascom, Walters Sohn, erhält eines Nachts eine kryptische Nachricht, in der ihm ein unbekannter Mann sagt: "Ganz egal, was sie dir erzählen: Sie wurde ermordet." Kurz darauf steht die Polizei bei ihm vor der Tür, und offenbart ihm, dass seine Frau Eve bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Er wäre geneigt, dieser Schilderung der Ereignisse zuzustimmen – wäre da nicht sein mysteriöser Anrufer. Als Walter davon erfährt, setzt er Jake Cardigan und Sid Gomez auf den Fall an. Sie sollen herausfinden, ob an der Nachricht des geheimnisvollen Anrufers etwas dran ist, und Eve tatsächlich ermordet wurde. Ihre erste Spur führt die beiden in Richtung jenes Mannes, mit dem Eve – ohne das Wissen ihres Mannes – eine Affäre hatte. Schon bald zeigt sich, dass sie es mit der Treue generell nicht so genau genommen hat. Ihr Tod scheint mit einem ihrer Liebhaber in Verbindung zu stehen – war dieser doch in eine Verschwörung involviert, die bis in die höchsten Kreise der US-Regierung reicht…

Review: "Tek Power" war definitiv wieder um einiges besser als der Vorgänger. Dafür gelang es William Shatner (und/oder Ron Goulart) diesmal aber besser, mein Interesse für den Fall zu wecken – mit dem Tod von Eve, der wie ein Unfall aussieht, nach Aussage des unbekannten Anrufers aber Mord gewesen sein soll. Aber auch die sich dahinter steckende Verschwörung fand ich diesmal spannender und interessanter als beim Vorgänger. Zwar wusste ich praktisch bei der ersten Erwähnung des Androiden-Doubles für den US-Präsidenten, was hier gespielt wird, und dass dessen "Kur" nicht so laufen wird, wie er sich das vorstellt. Und auch, wer hinter alldem steckt, war nun wahrlich alles andere als eine Überraschung. Die Idee fand ich aber grundsätzlich ganz nett, und schuf für den weiteren Verlauf des Romans, und insbesondere dann das Finale, eine spannende Ausgangssituation. Überhaupt fand ich eben dieses Finale dann auch hier wieder recht stark, wobei dabei sicherlich auch half, dass ich die Bedrohung hier konkreter fand als bei einigen früheren "Tek War"-Romanen. Man weiß einfach früh, was auf dem Spiel steht, und welches Komplott es aufzuhalten gilt. Und dass Jakes Sohn Dan hier mal eine relativ geringe Rolle im Geschehen spielte, schadete auch nicht (weil die Versuche, ihn in den letzten Romanen immer wieder direkt in den Fall einzubinden, fand ich doch zunehmend konstruiert). Last but not least spielt bei "Tek Power" auch endlich mal der in den Romanen bislang kaum beleuchtete Walter Bascom eine größere Rolle. Auch das gefiel mir; nicht zuletzt, als er uns den in meinen Augen besten Gag des Romans bescherte ("Take a couple of steps back so you'll clear the trap door. And don't be such a smartass" – woraufhin der Erzähler trocken mit "Bascom complied with tie first part of the request" fortfährt).

Nicht ganz so begeistert war ich vom hier angedeuteten Liebesdreieck zwischen Jake, Bev und Alicia. Ich bin solchen Konstrukten mittlerweile doch eher überdrüssig. Insofern war ich dann auch recht dankbar, dass sich das Thema am Ende von "Tek Power" auch bereits wieder erledigt zu haben scheint; ich hoffe doch, es bleibt dabei. Schade fand ich zudem, dass Jake und Sid auch hier wieder den Großteil des Romans getrennt voneinander verbringen, da sie jeweils einer individuellen Spur nachjagen – die sie letztendlich dann ans gleiche Ziel führt. Mir fehlte demnach auch hier wieder das nette Zusammenspiel zwischen den beiden. Es bleibt auch dabei, dass ich mir mit Sids Ausdrucksweise nach wie vor schwer tue; zwar gibt man hier sogar endlich mal eine Erklärung dafür, die mir sogar ansatzweise gefallen hätte, wenn dann aber kurz darauf auch eine andere Person ständig Worte in Spanisch am Ende des Satzes stellt, nimmt man ihm erst recht wieder dieses Alleinstellungsmerkmal, woraufhin diese Erklärung sehr erzwungen wirkt, und wirkungslos verpufft. Kein Kritikpunkt, aber aus heutiger Sicht natürlich sehr lustig ist die Referenz auf eine Videokassette – und das in rund hundert Jahren. Vor allem aber war mir der sich auch hier wieder ständig wiederholende Schnitzeljagd-Ablauf – mit Jake und/oder Sid, die sich mit einem Informanten treffen, der sie dann zur jeweils nächsten Auskunftsperson weiterleitet, und so weiter und so fort, angereichert um verschiedenste Bedrohungsszenarien und Action-Einlagen – ein Dorn im Auge. Es wäre doch sehr schön, wenn die "Tek War"-Reihe von diesem Muster wieder wegkommen würde.

Fazit: Wieder besser (im Vergleich zu direkten Vorgänger), aber deshalb noch nicht richtig gut: So könnte man meine Meinung zu "Tek Power" zusammenfassen. Positiv: Die Story fand ich diesmal von Beginn an deutlich interessanter als bei "Tek Secret". Mir gefiel die größere Rolle, die Walter Bascom im Geschehen spielt. Und die Verschwörung rund um den US-Präsidenten hatte es mir auch durchaus angetan – und war als Bedrohung für mich als greifbare als so manch früheres Komplott. Demgegenüber verbringen Jake und Sid auch diesen Roman wieder zu viel Zeit getrennt voneinander, als gemeinsam zu ermitteln. Mit Sids Ausdrucksweise habe ich mich trotz der hier endlich mal gelieferten Erklärung (die man allerdings kurz darauf damit, dass eine andere Figur genau das gleiche macht, torpediert) nach wie vor nicht angefreundet. Vor allem aber wird die ewig gleiche Schnitzeljagd von einem Informanten zum nächsten mittlerweile doch etwas mühsam. Etwas mehr Abwechslung im Ablauf wäre wünschenswert.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2013 Open Road Media)





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