Originaltitel: Choice Episodennummer: 1x07 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 10. Juli 2024 Drehbuch: Charmaine DeGrate, Jen Richards & Jasmyne Flournoy Regie: Kogonada Besetzung:
Lee Jung-jae als Master Sol,
Jodie Turner-Smith als Mother Aniseya,
Margarita Levieva als Mother Koril,
Dean-Charles Chapman als Torbin,
Joonas Suotamo als Master Kelnacca,
Lauren Brady als Little Osha,
Leah Brady als Little Mae,
Carrie-Anne Moss als Master Indara,
Amy Tsang als Ensign Rane,
Abigail Thorn als Ensign Eurus,
Saskia Allen als Scout Sarria,
Deborah Rosan als Ensign Shima,
Tabitha Alege als Elder Jaalyn u.a.
Kurzinhalt:
Vor sechzehn Jahren führte eine Vergenz der Macht eine Gruppe von Jedi, angeführt von Meister Indara, zum Planeten Brendok. Eigentlich hielt man diesen für unbewohnt, doch während einer seiner Expeditionen stößt Meister Sol auf zwei Kinder. In weiterer Folge sieht er auch eine ältere Machthexe, die mit den beiden nicht gerade zimperlich umgeht – und setzt es sich daraufhin in den Kopf, die beiden Zwillingsschwestern aus deren Fängen zu befreien. Meister Indara stimmt immerhin zu, sich mit dem Zirkel zu treffen, und in weiterer Folge auch, Osha und Mae der Jedi-Prüfung zu unterziehen. Sie zur Ausbildung nach Coruscant zu bringen, lehnt sie aber insofern ab, als die beiden schon zu alt wären. Doch Sol lässt sich nicht umstimmen, und will wenn schon nicht Mae – die ihr Angebot zurückgewiesen hat – doch zumindest Osha retten. Als er den Padawan Torbin zur Festung der Machthexen verfolgt, kommt es dort zu einer Verkettung unglücklicher Umstände, die schließlich zu einer Tragödie führen…
Review:
Mit "Schicksal" "schenkte" man uns bereits eine komplette Episode, welche die Ereignisse von vor sechzehn Jahren aufrollten. Ich fand bereits das deutlich zu viel des Guten, und war der Überzeugung, dass sich das auch deutlich effizienter – nämlich mit einzelnen, kurzen Flashbacks – hätte erzählen lassen. Insofern könnt ihr euch wohl schon vorstellen, dass sich meine Begeisterung als ich sah, dass wir nun noch eine zweite Folge zu den damaligen Ereignissen zurückspringen, um diese nun aus der Sicht der Jedi aufzurollen, in sehr extremen Grenzen hielt. Zwar fand ich die Erzählung hier im direkten Vergleich mit "Schicksal" zumindest eine Spur besser, was auch daran liegt, dass es diesmal keine teils furchtbaren Dialoge zwischen Osha und Mae zu ertragen gab. Aufgrund a) meines Unmutes darüber, dass wir hier noch ein zweites Mal dorthin zurückspringen, sowie b) einiger nicht minder gravierenden, neuen Kritikpunkte, muss sich letztendlich aber auch "Entscheidung" mit der selben überaus mäßigen Gesamtwertung begnügen.
Beginnen wir gleich mit einem dieser Kritikpunkte: Die hier präsentierte Fähigkeit der Machthexen, sich aufzulösen, war mir als Machtfähigkeit entschieden zu viel/übertrieben. Selbst im Kontext dieses Fantasy-Universums mit eben der besagten Macht konnte ich mich darauf einfach nicht einstellen. Eine ganz wesentliche Schwäche ist auch, wie konstruiert ich den Ablauf in weiterer Folge fand. "Entscheidung" präsentiert ein derartiges Konvolut an unglücklichen Umständen, Zufällen und Missverständnissen, um zu jenem tragischen Punkt zu gelangen, den man erreichen will, dass ich das alles einfach nicht ernst nehmen konnte. Angefangen von Sols Überzeugung, der Hexenzirkel würde den Kindern schaden wollen (wie kommt er auf diese Idee? Die Machtübungen allein können es ja bitte schön nicht gewesen sein), über alles rund um Torbin (zuerst die Einflussnahme durch die Machthexen, und schließlich das sich daraus ergebende Resultat, als er zu ihrer Behausung aufbricht), bis hin zur Eskalation der Ereignisse, als Sol Aniseya ohne Not/klare Bedrohung ersticht, und diese ihm natürlich erst danach, und nicht etwa gleich sofort sagt, dass sie die Entscheidung getroffen hatte, Osha gehen zu lassen. Ich bitte euch! Und auch den Spruch, dass die noblen Absichten der Jedi einst ihren Untergang bedeuten wären fand ich nicht etwa, wie gedacht, ironisch, sondern vielmehr aufgesetzt. Überhaupt, warum lässt Indira Sol gewähren, nachdem der Rat seine Entscheidung getroffen hat? Warum wird, trotz der ungewöhnlich hohen Midichlorianer-Anzahl, die Prophezeiung rund um das Gleichgewicht der Macht mit keinem Wort erwähnt? Und alles rund um Torbin war auch enorm konstruiert. So kann ich letztendlich zwar auch die noblen Absichten der Autor:innen anerkennen, dass hier niemand wirklich böse war, sondern es einfach zu einer unglücklichen Verkettung der Umstände kam. Wenn mich eben diese aber halt, so wie hier, überhaupt nicht überzeugt, hilft das halt leider auch nichts.
Fazit:
Eine Rückblenden-Folge war ihnen noch nicht genug, weshalb in "Entscheidung" die Ereignisse aus "Schicksal" nun nochmal aus der Sicht der Jedi aufgerollt werden. Mir hingegen war eigentlich bereits eine Episode dafür zu viel; geschweige denn zwei. Da hilft es auch nichts, dass mir die Story an sich diesmal besser gefallen konnte. Vor allem auch, da ich wiederum den Ablauf der Ereignisse, der dann schließlich auch zur abschließenden Tragödie führte, derart konstruiert fand, dass ich das Geschehen hier einfach nicht mehr ernst nehmen konnte. Aus meiner Sicht hätten beide Episoden auf jeweils eine maximal fünfminütige Rückblende hätte heruntergekürzt gehört; weil in dieser Ausführlichkeit war das einfach nur mühsam.