Originaltitel: Dark Horizon Episodennummer: 4x21 Bewertung: Erstausstrahlung US: 07. Mai 2001 Erstausstrahlung D: 11. Juli 2007 Drehbuch: George Geiger Regie: Andrew Potter Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
Frank Moore als Hubble Urich,
Kerry Dorey als Vorjak,
Novie Edwards als Liz Argyle,
Richard Zeppieri als Frank Tate,
Damon D'Oliveira als Perez,
Anthony Grieco als Marco Margiori,
Stephanie Belding als Ja'raal,
Reuben Thompson als Storm Trooper Captain,
Jeffrey Kuhn als Techno Reporter u.a.
Kurzinhalt:
Eine Sonde der Jaridians nimmt im Erdorbit Stellung, und sondert einen Strahl ab. Dieser nimmt Einfluss auf die Implantate aller Beschützer, die noch ein solches CVI implantiert haben – und dreht deren moralischen Imperativ quasi um: Statt die Taelons in ihrer Umgebung zu beschützen, greifen sie diese nun vielmehr an. Obwohl ihm erst vor kurzem ein neues CVI implantiert wurde, ist Sandoval ursprünglich nicht betroffen, und nimmt vielmehr mit Hilfe seines Assistenten Tate die Jagd auf die – unfreiwillig – abtrünnigen Beschützer:innen auf. Zurück auf dem Mutterschiff, gerät er jedoch dann doch noch unter dessen Einfluss – und verwandelt sich in eine jaridianische Drohne. Als solche führt er einen ganz besonderen Auftrag für sie aus: Er nimmt mit dem interdimensionalen Antrieb Kurs auf die Heimatwelt der Jaridians. Liam und Renee, die sich zu dem Zeitpunkt ebenfalls an Bord befinden, versuchen ihn aufzuhalten…
Review (kann Spoiler enthalten):
Zu Beginn meines Reviews möchte ich mal ein Lob ans Art Department von "Mission Erde" loswerden. Was die Design betrifft, hat man bislang über vier Staffeln hinweg wirklich sehr gute Arbeit geleistet – die sich z.B. nun am Anfang von "Die zweite Invasion" insofern bezahlt macht, als man als Fan (oder zumindest Kenner) der Serie sofort erkennt, dass die Sonde jaridianischen Ursprungs sein muss. Generell war bei "Die zweite Invasion" einiges los, und fand ich sie dementsprechend recht kurzweilig. Auch einzelne starke Momente stachen für mich hervor, wie wenn Da'an Liam, Renee und Juliet das Angebot unterbreitet, bei der vermeintlich bevorstehenden Vernichtung der Erde Zuflucht in der Mondbasis zu finden – diese jedoch dankend ablehnen, da sie das Schicksal der restlichen Menschheit teilen wollen. Oder auch, wenn am Ende alles davon abhängt, dass es Liam gelingt, zu Ronald Sandoval durchzudringen. Und auch das Wiedersehen mit Vorjak hat mich gefreut.
Es gab allerdings auch ein paar Aspekte, mit denen ich nicht ganz so glücklich war. So war hier wie zuvor erwähnt zwar einiges los, das was los war, ergab für mich aber nur bedingt ein stimmiges Ganzes. So verlor man nach dem ersten Drittel den Plot rund um die umgedrehten Taelon-Beschützer irgendwie völlig aus den Augen; stattdessen rückte alles rund um den verwandelten Sandoval in den Mittelpunkt. Es erschien mir auch nur bedingt Sinn zu ergeben, dass es den Jaridians scheinbar in erster Linie darum ging, das Mutterschiff zu ihrem Heimatplaneten zu steuern, um dort den Taelons den Prozess zu machen und sie nach ihrer Verurteilung dann hinzurichten, wenn ihre unfreiwilligen Agenten davor bereits fleißig Taelons ermordeten. Hätte man sich diesen Schritt, der wie gesagt das erste Drittel dominierte, nicht schenken können? Etwas unglücklich war zudem, dass mich der verwandelte Sandoval stark an die ikaranische Sonde aus der "Babylon 5"-Folge "Ein unheimlicher Fund" erinnerte – die ja allgemein zu den schlechteren Episoden der Serie zählt. Hätte echt nur mehr gefehlt, dass Ronald an einer Stelle "Protect!" ruft. Nicht falsch verstehen, B5 ist meine absolute Lieblingsserie – aber warum müssen sie sich von allen möglichen Aspekten unbedingt just daran ein Beispiel nehmen? Was kommt als nächstes, ein Remake von "Im Ring des Blutes"?! Vor allem aber das Ende sehe ich insofern kritisch, als bei "Das Orakel der Kimera" vermeintlich die Energiekrise der Taelons bewältigt war – und es somit endlich mal wieder eine Status Quo-Änderung gab – und nun am Ende von "Die zweite Invasion" eben diese wiederhergestellt wurde. Letztendlich ist es somit am Ende dieser beiden Folgen so, als hätte es sie nie gegeben. Diese ständigen Rückzieher wenn es darum geht, die Story wirklich mal voranzutreiben, finde ich langsam aber sicher doch ärgerlich.
Fazit:
Auch wenn sich mein Review wieder mehr mit den negativen als den positiven Aspekten befasst (einfach, weil es über erstere mehr zu sagen gibt), überwiegen bei meinem Gesamteindruck dennoch letztere. So war hier definitiv einiges los, und das Erzähltempo dementsprechend hoch – was "Die zweite Invasion" sehr kurzweilig machte. Inhaltlich hatte es mir dann insbesondere die zweite Hälfte durchaus angetan, vor allem natürlich der kurze Ausflug zur Heimatwelt der Jaridians. Und auch einzelne starke Szenen stachen hervor. Allerdings fand ich die Episode insofern ein bisschen verworren, als sich der ganze Subplot rund um die umprogrammierten Taelon-Beschützer sobald sich Sandoval in eine Jaridian-Drohne verwandelt komplett fallengelassen wird. Generell fand ich es rückblickend insofern seltsam, als ihr Plan ja scheinbar schon immer war, das Mutterschiff zu ihrem Heimatplaneten zu locken; wozu also dieses Vorgeplänkel? Vor allem aber fand ich es schade, dass mit der neuerlichen Energiekrise nun erst recht wieder der Status Quo von vor "Das Orakel der Kimera" wiederhergestellt wird, was zumindest vorerst den Eindruck vermittelt, dass man nichts wichtiges verpasst, wenn man diese und "Die zweite Invasion" nicht gesehen hätte.
