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Outer Limits - 5x08: Erinnerungen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Blank Slate
Episodennummer: 5x08
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 02. April 1999
Erstausstrahlung D: 14. November 2000
Drehbuch: Will Dixon
Regie: Lou Diamond Phillips
Besetzung: Dale Midkiff als Tom Cooper, Robbi Chong als Hope Wilson, Larry Musser als Jack Parsons, Brian Jensen als Cole, Michael Tiernan als Vincent, David Palffy als Kramer, Dean McKenzie als Kellar, Carmen Aguirre als Vagrant #1, Jimmy Herman als Mickey, Jeff Burnett als Terry, Harmoni Everett als Older Paula, Chelsea Jonasson als Younger Paula, Jerry Walliser als Father, Chris Moras als Young Brother u.a.

Kurzinhalt: Ein Mann flüchtet sich vor seinen unbekannten Verfolgern – die mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet sind – in ein Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige. Dort versuchen sowohl der Leiter der Einrichtung als auch die Betreuerin Hope Wilson, den aufgebrachten Neuankömmling zu beruhigen. Dieser ist nicht nur wegen seiner Verfolger verstört, sondern auch, weil er sein Gedächtnis verloren hat. Er kann sich an nichts mehr aus seinem Leben erinnern, und kennt nicht einmal seinen Namen. Nur eines ist ihm irgendwie noch bewusst: Dass die Schatulle, die er mit sich herumträgt, seine Erinnerungen enthalten – die ihm von den Menschen die ihn verfolgten irgendwie genommen wurden. Es gelingt ihm, ins Büro einzubrechen, wo die Ampullen – die für Drogen gehalten wurden – aufbewahrt werden, und sich die erste zu injizieren. Daraufhin kennt er nun wieder seinen Namen – Tom Cooper – und kann sich zumindest mal an seine Kindheit erinnern. Zusammen mit Hope beginnt er daraufhin, seine Vergangenheit zu erforschen. Nachdem er dank der weiteren Ampullen immer mehr über sein Leben erfährt, muss er schließlich eine folgenschwere Entscheidung treffen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Erinnerungen" verstand es von Beginn an, mich zu packen. Der Einstieg rund um Tom Cooper, der von zwei unbekannten Männern mit Nachtsichtgeräten verfolgt wird, weckte sofort mein Interesse. Man fragt sich natürlich sofort, was es mit diesen auf sich hat, und was sie von Tom wollen. Fragen, die durch die kurzen Flashbacks zu den Experimenten noch einmal zusätzlich angeheizt werden. Mehr noch als Toms Gedächtnisverlust hatte es mir dann die Idee angetan, dass er diese Erinnerungen nicht etwa einfach "nur" verloren hat, sondern sie ihm gestohlen wurden – und es ihm zudem bei der Flucht gelungen ist, diese, die in den Ampullen in der Schatulle verwahrt sind, sicherzustellen. Die Idee, mit einem solchen – analog zum englischen Originaltitel – unbeschriebenen Blatt zu starten, und dann nacheinander die Erinnerungen an das eigene Leben zurückzugewinnen, hatte definitiv etwas. Als mittlerweile doch mittelalterlicher Mensch, der doch zunehmend beginnt, den Blick mindestens so sehr zurück wie nach vorn zu werfen, fand ich die Idee, sich auf diese Weise mit der eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen, und sie quasi neu zu entdecken (oder gar zu erleben), sehr faszinierend.

Vor allem aber drängt sich dadurch im Verlauf der Folge zunehmend die zentrale Frage von "Erinnerungen" auf: Was, wenn es dir dadurch, dass du einen bestimmten Teil deines Lebens quasi auslöschst, möglich wäre, einen Neustart zu wagen? Denn natürlich sind wir alle von unserer Vergangenheit, unseren Erlebnissen, und eben auch unseren Erinnerungen, enorm geprägt. Und Tom muss hier nun zunehmend feststellen, dass er sich vor allem in den letzten Jahren – nach dem Tod seiner Frau – in eine alles andere als positive Richtung entwickelt hat. Nun bietet sich ihm die Möglichkeit, all dies hinter sich zu lassen, in dem er einfach die letzte Ampulle nicht nimmt, und stattdessen bei seinem früheren Ich bleibt – dem sich mit Hope Wilson die Chance auf einen Neuanfang bietet. Diese Idee fand ich einfach nur faszinierend. Und ungeachtet der zweifellos auch sehr interessanten Frage, ob Tom diese Entscheidung für sein altes, vollständiges Ich denn überhaupt treffen darf (bzw. inwiefern dieser nicht auch das Recht darauf hat, weiterzuexistieren), fieberte ich am Ende mit, und hoffte ich, dass er die letzte Injektion nicht zu sich nehmen würde. Der Clou war dann der Twist am Ende: Tom und Hope werden von den Männern gefunden, die ihm gar keine andere Wahl lassen, als auch seine letzten Erinnerungen zurückzunehmen – und damit auch seine alte Persönlichkeit wiederherzustellen. Noch schlimmer: Letztendlich wendet er seine Methode, gegen ihren Willen, bei Hope an. Bitterer und düsteren war selbst das nun nicht gerade für seine glücklichen Enden bekannte "Outer Limits" selten. Neben der Geschichte hatte es mir insbesondere auch die schauspielerische Leistung von Dale Midkiff (in erster Linie aus "Friedhof der Kuscheltiere" bekannt, mir aber auch noch von "Time Trax" ein Begriff) enorm angetan. Er sorgte dafür, dass ich ordentlich mit ihm mitgelitten habe, und spielte darüber hinaus auch die zunehmende Entwicklung, vor allem dann am Ende, sehr überzeugend. Und die Inszenierung von Lou Diamond Phillips – sonst ja eher als Darsteller im Einsatz (u.a. auch in der "Outer Limits"-Folge "Transfer der Seelen") konnte sich ebenfalls sehen lassen. Insgesamt war ich von "Erinnerungen" jedenfalls höchst angetan.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Episode "Erinnerungen" verstand es von Beginn an, mich in ihren Bann zu ziehen. Das Rätsel rund um seine Verfolger – wer sie sind, und was sie von ihm wollen – fand ich ebenso interessiert, wie die kleineren Hinweise, die man uns in den ersten Minuten gibt. In weiterer Folge hatte es mir dann vor allem die Idee rund um diesen Speicher für Erinnerungen, und wie Tom über diesen sein Leben nach und nach neu entdeckt, sehr angetan. Und vor allem die tragischen letzten paar Minuten werteten "Erinnerungen" dann nochmal enorm auf, zuerst mit Toms Entscheidung, die letzte Kapsel nicht mehr zu sich zu nehmen, sondern vielmehr mit Hope einen Neustart zu wagen (das allein war schon ein höchst faszinierender Gedanke), über den Angriff der Männer, die ihn dann schließlich dazu zwingen, das Backup "einzuspielen", bis hin zum wirklich bitterbösen Ausklang, wo er Hopes Erinnerungen löscht. Finsterer war "Outer Limits" selten bis nie. Eine wirklich starke Performance von Dale Midkiff in der Hauptrolle, sowie die mehr als solide Inszenierung von Lou Diamond Phillips rundeten den höchst positiven Gesamteindruck dann schließlich ab.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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