Originaltitel: A Symmetry of Imperfection Episodennummer: 4x19 Bewertung: Erstausstrahlung US: 26. April 2004 Erstausstrahlung D: 12. März 2005 Drehbuch: Naomi Janzen Regie: Allan Harmon Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant u.a.
Kurzinhalt:
Als der Kontakt zur Kolonie auf dem abgelegenen Planeten Birrin abbricht, fliegt man mit der Eureka Maru los, um die Angelegenheit zu untersuchen. Dabei stößt man auf eine Vorhut des Magog-Weltenschiffs. Die Magog haben sich offensichtlich weiterentwickelt, und die Kolonie zur Gänze ausgelöscht. Nun haben sie es auf die Crew der Eureka Maru bzw. der Andromeda abgesehen. Als Rommie die Gefahr erkennt, reagiert sie überaus untypisch, nämlich mit Angst, und springt mit der Andromeda weg. Dies ruft ein von Harper geschriebenes Sicherheitsprogramm auf den Plan. Die Schiffs-KI sowie das Hologramm – so wie Rommie ja eigentlich alle Teil des gleichen Systems – schließen daraufhin Rommie vom Zugriff auf die Schiffskontrollen aus. In weiterer Folge stellen sie dann, als die Magog die Andromeda angreifen das Wohl des Schiffs über jenes der Crew. Um Dylan und die anderen zu retten, bleibt Rommie keine andere Wahl, als ihre Persönlichkeitsmatrix zu löschen, und so ihren Zugriff auf die Schiffssysteme wieder herzustellen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Schon die ganze Staffel lang machte "Andromeda" deutlich, dass man – nach einer von den zuvor aufgebauten Handlungssträngen ziemlich losgelösten Season Drei – die noch vom ursprünglichen Schöpfer Robert Hewitt Wolfe begonnene Storyline rund um das Magog-Weltschiff wieder aufgreifen würde. Hier nun stoßen wir quasi auf die Vorhut, was mich zusammen mit den Bemerkungen in den letzten Folgen, dass das Weltschiff früher eintreffen würden als erwartet, davon ausgehen lässt, dass der Kampf gegen eben dieses – und damit auch den Geist des Abgrunds – das Finale der vierten Staffel darstellen wird. "Die perfekte Maschine" gibt uns darauf nun quasi einen kleinen Teaser – auch wenn die Bedrohung durch die Magog hier noch nicht wirklich im Mittelpunkt steht, sondern eher den Hintergrund für die Haupthandlung liefert. Dass man sich hierfür aber eben einer nun schon so lange im Hintergrund schwelenden Bedrohung bediente, statt irgendeinen Widersacher der Woche aus dem Hut zu ziehen, wertete die Episode für mich durchaus auf.
Der Schwerpunkt lag aber eben auf Rommie, und ihren Konflikt mit den anderen beiden Versionen der Schiffs-KI. Und eben dies gab Lexa Doig nach längerem wieder mal Gelegenheit, so richtig zu glänzen. Nicht nur grenzt sie die drei Versionen der Schiffs-KI – vor allem Rommie und die anderen beiden – sehr gut voneinander ab, insbesondere ihre Darstellung von Rommie war sehr gefühlsintensiv. Ich fühlte mich hier teilweise an Leonard Nimoy als Spock in der klassischen "Star Trek"-Serie erinnert, der zumeist sehr rational, kühl, emotionslos und eben logisch agierte – dann aber auch hin und wieder die Möglichkeit erhielt, aus diesem starren Gefühlskorsett auszubrechen. Die betreffenden Momente gehören zu den intensivsten der Serie. Auch hier war es Lexa Doig anzumerken, dass sie es genoss, mal eine deutlich gefühlvollere Performance zu geben, als gewohnt. Ich habe mir Rommie jedenfalls sehr mitgefühlt. Der kleine Haken an der Sache: Man weiß einfach von vornherein, dass ihre Persönlichkeit natürlich nicht gelöscht wird; das wäre dann doch eine zu düstere Wendung gewesen, die man der Serie – vor allem auch in einer "regulären" Folge – nicht zutraut. Dies drückte auf die Spannung, aber auch die emotionale Wirkung bestimmter Szenen, wie z.B. wenn Rommie die Entscheidung trifft, den Prozess fortzuführen um die Crew, die sie zuvor in einem Anfall aus Angst im Stich gelassen hat, zu retten. Und: Die Art und Weise, wie ihre Persönlichkeit dann doch "wiederhergestellt" wird, war mir entschieden zu billig. Hier machte es sich Naomi Janzen entschieden zu leicht. Davon abgesehen hat mir "Die perfekte Maschine" aber gut gefallen, wobei neben der netten Rommie-Handlung vor allem auch die Effektlastigkeit der Folge (so einiges von dem Geld, dass man bei den Clipshows zuvor eingespart hat, ging wohl u.a. für sie drauf) – dank des Angriffs durch das Magog-Schiff – hervorstach.
Fazit:
An "Die perfekte Maschine" gefiel mir vor allem die Haupthandlung rund um Rommie, deren zunehmend menschliche Gefühlswelt von ihren Zwillingsprogrammen (quasi) höchst kritisch beäugt wird. Lexa Doig zeigt in der Folge sowohl aufgrund der drei unterschiedlichen Versionen von Andromeda, als auch insbesondere in der emotionalen Rommie-Variante, eine wirklich starke Leistung, welche die Episode für mich definitiv aufwertete. Ich mochte auch, dass die Ausgangssituation für die Krise nicht etwa eine austauschbare Bedrohung, sondern vielmehr der Angriff der Magog – durch eine Vorhut des Weltenschiffs – war, und damit ein direkter Bezug zur betreffenden fortlaufenden Handlung gegeben war. Dr größte Haken an "Die perfekte Maschine" war zweifellos, dass von vornherein klar war, dass wir Rommie hier nicht verlieren würden, wobei ich vor allem die Art und Weise ihrer "Heilung" etwas gar billig und einfach fand. Insgesamt aber eine gelungene Folge.