Originaltitel: Hearts and Minds Episodennummer: 4x19 Bewertung: Erstausstrahlung US: 23. April 2001 Erstausstrahlung D: 09. Juli 2007 Drehbuch: Robin Bernheim Regie: Andrew Potter Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
Frank Moore als Hubble Urich,
Cameron Daddo als Jeff Marlowe,
Trevor Hayes als Storm Trooper,
Jennifer Foster als Sa'Ron,
Wendii Fulford als Female Volunteer,
Kristin Malia als Ra'nar u.a.
Kurzinhalt:
Schon seit geraumer Zeit ist Renee Palmer mittlerweile mit Jeff Marlowe liiert. Der ist einer der Taelon-Freiwilligen – als solcher jedoch ein Doppelagent, der in Wahrheit für die atlantisch-nationale Allianz, und damit dem Widerstand, arbeitet. Nun wird er für eine besonders wichtige Mission ausgewählt: Den Taelons ist es gelungen, die Plasmawaffen-Technologie der Jaridians in ihr Mutterschiff zu integrieren. Dies gibt ihnen theoretisch die Möglichkeit, ganze Welten zu vernichten. Die ANA will eben dies verhindern, in dem sie eine Sicherung einbauen, die es ihnen erlaubt, die Waffe zu deaktivieren. Zwar ist Jeff damit erfolgreich, wird jedoch unmittelbar darauf gefangen genommen, und in einen Stasis-Tank gesteckt. Von dort aus versucht man, auf seine Erinnerungen zuzugreifen, um mehr über den Widerstand zu erfahren. Tags darauf trifft sich Liam mit Renee, und spricht ihr sein Mitgefühl aus. Diese ist verwirrt, hat sie Jeff doch am Vorabend noch gesehen – zu einem Zeitpunkt, wo er bereits von den Taelons gefangen gehalten wurde. Wie kann das sein?!
Review (kann Spoiler enthalten):
"Der Schattenmann" leidet in erster Linie darunter, dass hier auf einmal mit Jeff Marlowe eine neue Figur aus dem Hut gezaubert haben, und rückwirkend eine Vergangenheit mit den Hauptcharakteren – insbesondere natürlich Renee – angedichtet wird. Bislang war von Jeff noch nie etwas zu sehen, hier wird auf einmal behauptet, er wäre schon seit Jahren teil des Widerstands, gehört zu den Freiwilligen der Taelons, und ist zudem seit rund zwei Jahren mit Renee liiert. Und warum haben wir ihn dann nicht einfach nur nie gesehen, sondern auch nie irgendetwas von ihm gehört?! Das wirkt einfach extrem erzwungen und unplausibel. Erschwerend kommt hinzu, dass wir so natürlich, im Gegensatz zu Renee, keine Bindung zu ihm aufbauen konnten. Wären wir von Anfang an bei ihrer Romanze dabei gewesen, wären wir entsprechend involviert, und würden beim tragischen Ausgang des Geschehens auch mitfühlen. So hingegen war es mir leider herzlich egal. Hier rächt sich wieder, dass "Mission Erde" zwar mit einer fortlaufenden Handlung flirtet, es aber leider nie so recht geschafft hat, diesbezüglich "All In" zu gehen.
Zusätzlich zu dem, dass hier auf einmal eine entsprechende, schon langjährige Beziehung erfunden wird, kommt dann auch noch der Zufall dazu, dass just Jeff für diese gefährliche Mission ausgewählt wird. Auf mich wirkte all das leider sehr konstruiert, und da man in den ersten paar Minuten kaum Gelegenheit hatte, um eine Bindung zu ihm aufzubauen, fand ich auch seinen Einsatz nicht wirklich spannend, und habe ich mit Jeff nie wirklich mitgefiebert, noch am Ende mitgelitten. Aber auch das mit der Verbindung über die Taelon-Gemeinschaft, die hier zwischen Renee und Jeff entsteht, hat mich nicht wirklich überzeugt. Sehr billig und bequem fand ich es auch, nicht einmal wirklich zu versuchen, dies zu erklären – vielmehr weiß innerhalb der Story selbst niemand, wie das funktioniert haben könnte. Es war halt für die Geschichte, die Robin Bernheim erzählen wollte, notwendig, und "bei Science Fiction ist ja ohnehin alles möglich" – so wird er sich das wohl zumindest gedacht haben. Aus meiner Sicht hat er es sich damit aber deutlich zu einfach gemacht. Bleibt noch die Story rund um das neue, auf Jaridian-Technologie basierende Waffensystem. Zwar noch am besten, bot auch dieses nie Spannung – nicht zuletzt, als die Taelons auch so schon (über)mächtig genug wirkten, und die Menschheit wohl, wenn auch vielleicht nicht auf einem Schlag, problemlos hätten auslöschen können. Am interessantesten waren noch die hier wieder augenscheinlich werdenden Differenzen zwischen Da'an und Zo'or. Zudem gab es an der Umsetzung des tragischen Endes des Geschehens grundsätzlich nichts auszusetzen; sowohl Inszenierung als auch schauspielerische Leistungen waren gelungen. Hilft aber halt nur nichts, wenn die Serie davor nicht genug Zeit/Energie investierte, um uns eine Bindung zu Jeff aufbauen, oder zumindest jene zwischen ihm und Renee nachfühlen zu lassen.
Fazit:
"Der Schattenmann" leidet vor allem darunter, dass man es bislang nicht für notwendig erachtete (oder nicht das nötige Geld für einen weiteren wiederkehrenden Gaststar ausgeben wollte/konnte), uns die Beziehung zwischen Renee und Jeff, die scheinbar schon seit zweri Jahren läuft, zu zeigen. Dementsprechend hatten wir einerseits bislang keine Möglichkeit, Jeff kennenzulernen und eine Bindung zu ihm aufzubauen, noch, Renees Gefühle für ihn nachzuvollziehen. Dementsprechend war es mir schwer bis unmöglich, mit den beiden hier mitzufiebern. Auch alles rund um ihre Verbindung durch die Taelon-Vereinigung hat mich nicht überzeugt; zumal es Robin Bernheim auch nicht für notwendig erachtet, eine Erklärung dafür zu bieten. Und auch rund ums neue Waffensystem der Taelons wollte sich irgendwie nie Spannung einstellen. Einzelne Momente waren zwar für sich genommen durchaus gelungen umgesetzt, im Gesamten konnte mich "Der Schattenmann" aber leider kaum überzeugen.