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The Acolyte - 1x03: Schicksal Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Destiny
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 12. Juni 2024
Drehbuch: Jasmyne Flournoy & Eileen Shim
Regie: Kogonada
Besetzung: Lee Jung-jae als Master Sol, Jodie Turner-Smith als Mother Aniseya, Margarita Levieva als Koril, Dean-Charles Chapman als Torbin, Joonas Suotamo als Kelnacca, Lauren Brady als Little Osha, Leah Brady als Little Mae, Carrie-Anne Moss als Indara, Amy Tsang als Ensign Rane, Saskia Allen als Scout Sarria, Abigail Thorn als Ensign Eurus, Deborah Rosan als Ensign Shima, Tabitha Alege als Elder Jaalyn u.a.

Kurzinhalt: Die beiden Zwillingsschwestern Verosha "Osha" und Mae-ho "Mae" wachsen auf Brendok als Teil eines Hexenzirkels auf. Dieser bedient sich der Macht, die von ihnen jedoch Faden genannt wird. In Kürze steht der traditionelle Initiationsritus des Zirkels bevor, bei dem die beiden Kinder zu vollwertigen Hexen werden sollen. Während Mae die Zeremonie schon herbeisehnt, ist Osha insofern zurückhaltend, als sie im Gegensatz zu ihrer Schwester den Ruf der Galaxis vernimmt, der Platz der Hexen jedoch auf Brendok – als Teil, und nächste Generation, ihres Zirkels ist. Genau während der Zeremonie platzen dann auf einmal vier Jedi hinein. Meisterin Indara, Meister Sol und Meister Kelnacca melden, begleitet vom Padawan Torbin, Bedenken an. Sie möchten die beiden Kinder auf ihre Machtsensitivität testen. Während Mae die Prüfung absichtlich vergeigt, offenbart Osha ihre entsprechenden Fähigkeiten – und erhält daraufhin das Angebot, nach Coruscant zu fliegen, um dort zur Jedi ausgebildet zu werden. Als ihre Schwester Mae davon erfährt, mündet der Besuch der Jedi in einer Tragödie…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Bereits die ersten beiden Folgen von "The Acolyte" wurden ja eher durchwachsen aufgenommen, aber "Schicksal" hat förmlich einen Shitstorm ausgelöst. Selbst im Wissen, dass IMDB-Wertungen mittlerweile aufgrund den Trends zum "review-bombing" (das bewusste überfluten mit negativen Bewergungen) mit Vorsicht zu genießen sind, spricht das Benutzer-Rating von 3.4/10 (bei aktuell rund 15.000 Votes) Bände. Und wie an meiner eigenen Wertung zu sehen ist, muss ich mich, so fürchte ich, den überwiegend kritischen Stimmen größtenteils anschließen: Das war leider nichts, und hat aus meiner Sicht letztendlich mehr Fragen (und Ungereimtheiten) aufgeworfen als beantwortet – was ja wohl nun echt nicht der Sinn und Zweck einer solchen Flashback-Folge sein kann. Womit wir gleich bei einem der größten Punkte sind: In "Schicksal" wird uns nun in über einer halben Stunde größtenteils (und nur) das gezeigt, was wir schon in den ersten zwei Episoden erfahren haben. So sehr ich den Grundsatz "show, don't tell" auch befürworten mag, aber: So macht das einfach keinen Sinn. Die wenigen neuen Erkenntnisse hätte man auch einfach als Flashbacks einbinden können. Stattdessen müht man sich hier durch eine viel zu ausgedehnte Aufrollung von dessen, was wir nach dem zweiteiligen Serienauftakt eh schon wussten.

Schlimmer noch: Die wenigen neuen Erkenntnisse machen es nicht etwa besser, sondern schlechter. Dies gilt insbesondere für die Aufrollung des Feuers (in einem steinernen Gebäude?). Wir wissen seit "Verloren / Gefunden", dass Mae die Jedi für den Tod ihrer Familie – und auch ihrer Schwester (zu dem Zeitpunkt weiß sie ja noch nicht, dass Osha am Leben ist) – verantwortlich macht. Nur macht das nach dem, was wir hier zu sehen bekommen, insofern überhaupt keinen Sinn, als es ja Mae ist, die das Feuer legt – und somit den Tod aller verursacht. Wieso also ihr Rachefeldzug gegen die Jedi? Möglich, dass die Serie das noch thematisiert, und mit dem Einfluss ihres dunklen Meisters (Darth Plagueis?) erklärt, der sie entsprechend manipuliert. Nach Sichtung von "Schicksal" macht es aber erstmal eben so wenig Sinn, wie ihr Gedankengang, ihre Schwester lieber umzubringen, als sie mit den Jedi fortgehen zu lassen (WTF?!). Erschwerend kommen vermeintliche Widersprüche zwischen den Ereignissen hier und dem etablierten Kanon hinzu (wobei ich an dieser Stelle anmerken muss, noch nichts von "The High Republic" gelesen zu haben; mein Eindruck fußt rein auf den bisherigen Filmen, Serien, sowie den Romanen/Comics aus der PT- und OT-Ära). Wie z.B., wenn hier behauptet wird, dass die Jedi keine Kinder mitnehmen würden. Wurde nicht in den Prequels etabliert, dass man machtsensitive Kinder möglichst früh von ihren Familien trennt, bevor diese eine Bindung aufbauen können – welche die Jedi eben als Gefahr ansehen? Und wurde nicht genau deshalb Anakin eigentlich vom Rat abgelehnt, obwohl er letztendlich nur zwei Jahre älter war als Osha? Und ja, auch hier wieder: Möglich, dass man das im Verlauf der Serie noch erklärt, und diese Regel vielleicht ja aufgrund der Ereignisse hier erst geschaffen wird. Vorerst will es für mich aber halt nicht zusammenpassen.

Episodenbild (c) Disney+ Kritisch sehe ich darüber hinaus, dass hier ein weiterer Machthexen-Zirkel offenbart wird. Hätte man das nicht in die bestehende Kontinuität rund um die Hexen von Dathomir einbinden können? Zumal ich ihre seltsamen Fuchtelbewegungen auch eher unfreiwillig komisch (um nicht zu sagen lächerlich) fand. Vor allem aber störte ich mich, so wie viele andere auch, an der Offenbarung, dass Osha und Mae – so wie Anakin – mit Hilfe der Macht geschaffen wurden. Wenn Anakin nicht der Einzige war, warum war Qui-Gon Jinn dann so davon überzeugt, er sei der Auserwählte, der die Macht ins Gleichgewicht bringen würde?! Ich fand es auch a) wieder sehr unplausibel und b) für die Übersicht ungeschickt, dass die Schwestern hier, wie in der "Gegenwart", die gleiche Frisur (und eben auch die gleiche wie dort) haben. Ja, ihre Kleidung ist ein bisschen anders, und nach der Zeremonie hat Mae ja das goldene Spiralsymbol auf der Stirn; letzteres ist jedoch meistens von den Haaren verborgen, und somit nicht wirklich hilfreich. Insofern muss man sich praktisch ständig aufgrund ihres Verhaltens zusammenreimen, wer wer ist. Eine deutlichere – optisch sofort erkennbare – Abgrenzung der beiden hätte ich vorgezogen.

Vor allem aber waren die Dialoge hier teilweise wirklich furchtbar. Angefangen bei "Twins are not normal children" (da musste ich echt lachen), über Quatsch wie "What the thread has tied together, no one can separate" (sind wir hier etwa auf einer Hochzeit?), bis hin zu den schrecklichen Streitereien zwischen Mae und Osha ("The Jedi are good." "The Jedi are bad." – sowie der absolute Tiefpunkt "What have you done?" "What have you done?" "What have you done?!"). Nach dem, was hier teilweise abgeliefert wurde, möchte ich echt nichts mehr über George Lucas' Dialoge für die Prequels im Allgemeinen und "Angriff der Klonkrieger" im Besonderen hören. Positives gibt es leider vergleichsweise wenig zu vermelden. Ich mochte, wie sanft Meister Sol mit Osha beim Test umgegangen ist (schön zudem, dass man für diesen den Bildschirm aus "Die dunkle Bedrohung" übernommen hat). Das Wiedersehen mit Carrie-Anne Moss – nachdem sie gleich zu Beginn von "Verloren / Gefunden" aus der Serie rausgeschrieben wurde – war ebenfalls nett. Die Leistung der beiden für Osha und Mae gecasteten Zwillinge Lauren und Leah Brady stach mir ebenfalls positiv ins Auge (tatsächlich fand ich die, ich muss es leider sagen, besser als das, was wir bislang von Amandla Stenberg zu sehen bekamen). Vor allem aber fand ich die Musik von Michael Abels, wie schon bei den ersten beiden Folgen, wieder super. Aktuell ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich mir "The Acolyte" wenn ich dann mal durch bin jemals wieder ansehen werde. Auf den Release des Scores freue ich mich aber jetzt schon.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Zwar würde ich nicht so weit wie manche (viele?) Reaktionen im Internet gehen, und "Schicksal" als absolute Katastrophe einstufen – sie ist allerdings für mich, neben der (kurioserweise ebenfalls) dritten "The Book of Boba Fett"-Folge, definitiv das Schlechteste, was Disney für "Star Wars" im Bereich der Realserien bislang fabriziert hat. Ich teile dabei grundsätzlich viele der vorgebrachten Kritiken, angefangen bei der problematischen Parallele zur Erschaffung Anakins, über so manche (vermeintliche?) Ungereimtheiten im Vergleich zum etablierten Kanon (soweit mir dieser bekannt ist), bis hin zu den teils grauenvollen Dialogen. Darüber hinaus scheint "Schicksal" ein ziemlich großes Logikloch im Hinblick auf Maes Rachefeldzug auf zu tun – war doch scheinbar sie es, die das Feuer gelegt und so den Hexenzirkel umgebracht hat; warum gibt sie also den Jedi dafür die Schuld? Der mit Abstand größte Kritikpunkt ist aber, dass die Episode größtenteils Informationen, die wir nach den ersten beiden Folgen schon hatten, noch einmal auf fast 45 Minuten breittritt. Es gab hier einfach zu wenig neue und/oder wichtige Kenntnisse; auf die wichtigsten Momente heruntergebrochen und als Flashbacks eingebaut hätte diese Aufrollung der damaligen Ereignisse entschieden besser funktioniert.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Disney+)







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