Originaltitel: Donor Episodennummer: 5x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 29. Januar 1999 Erstausstrahlung D: 19. September 2000 Drehbuch: Sam Egan Regie: Jim Kaufman Besetzung:
Joe Pantoliano als Stan Harbinger,
Leslie Hope als Darcy Kipling,
Malcolm Stewart als Phil Krepuski,
Alex Diakun als Moses Saxon,
Barry W. Levy als Jules Mason,
Eric Keenleyside als Friedkin,
Cynthia Nixon als Trudy,
Daryl Shuttleworth als Burns,
Allan Zinyk als Eldon DeVries,
Charles Andrew Payne als McCoy,
Kasper Michaels als Bartender,
Nancy Sivak als Eldon's Wife,
Klodyne Rodney als Reporter,
Clay St. Thomas als Reporter,
Federico Cervantes als Alien u.a.
Kurzinhalt:
Zusammen mit seiner Kollegin Dr. Renee Stuyvescent hat Dr. Peter Halstead eine revolutionäre neue medizinische Technik entwickelt, mit der es möglich sein soll, einen Kopf auf einen anderen Körper zu transplantieren. Die ersten Versuche bei Tieren waren erfolgreich, nun soll die Prozedur das erste Mal bei einem Menschen durchgeführt werden. Der sterbenskranke Peter soll der erste Patient werden, allerdings hält er selbst die Chance, dass in der Zeit die ihm noch bleibt ein passender Spenderkörper gefunden wird, für verschwindend gering. Dann jedoch wird ein solcher tatsächlich Opfer eines brutalen Verbrechens, und für die Transplantation ins Krankenhaus gebraucht. Die Prozedur ist erfolgreich, und Peter kann sich über einen neuen, gesunden Körper freuen. Schon bald bemerkt er jedoch, dass sich etwas verändert hat. So bekommt er plötzlich Heißhunger auf Zigaretten, obwohl er in seinem Leben noch nie geraucht hat. Zudem leidet er unter Visionen, von denen er zunehmend überzeugt ist, dass es sich um Erinnerungen des Wirtskörpers handeln. Er macht sich auf, um mehr über den Spender zu erfahren – und macht dabei schließlich eine erschreckende Entdeckung…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ok, ich muss gestehen: Die Idee einer Kopftransplantation war mir dann doch etwas zu abgefahren, als dass ich mich so richtig darauf hätte einlassen können. Der weitere Verlauf der Episode half mir dabei auch nicht wirklich. Dass der Körper unter Nikotinentzug leidet, und dies dementsprechend Peter auch zu spüren bekommt, mag ja noch plausibel sein, aber wo sollen bitte Timothys Erinnerungen herkommen? Die waren ja wohl im – transplantierten – Kopf gespeichert. Und zu allem Überfluss fand ich dann rückblickend auch alles rund um die Kopftransplantation insofern relativ unnötig, als man die Geschichte mit einem anderen Organ – wie dem Herzen – fast genauso gut hätte erzählen können. Denn letzten Endes geht es ja weniger darum, was mit Peter nach der Transplantation geschieht, als um die Offenbarung, dass ihnen – und ihm – der Spender nicht einfach so in den Schoß gefallen ist, sondern vielmehr gezielt ermordet wurde, um Peters Leben zu retten. Die betreffende Schuld hätte sich ohne das Science Fiction-Element mit dem Kopf – und damit auch außerhalb von "Outer Limits" – genauso gut erzählen lassen.
Was nichts daran ändert, dass dieser Teil von "Im Körper eines Fremden" für mich noch am besten funktioniert hat. Ich denke, dass solche Fragen rund um jene Person, deren man das eigene (Über-)Leben verdankt, in solch einer Situation nur normal sind. In diesem spezifischen Fall kommen aber noch seine Schuldgefühle hinzu, weil sich eben herausstellt, dass Timothy nicht eines natürlichen Todes starb, sondern von Renee ermordet wurde. Auch wenn Peter darin nicht verwickelt war ist es nachvollziehbar, dass er daran zu kiefeln hat. Demgegenüber hat mich die weitere Entwicklung zwischen ihm und Deidre nicht wirklich überzeugt. Da kommt eben auch wieder die Idee ins Spiel, dass sich unsere Erinnerungen irgendwie in unserem Körper befinden sollen. Aber auch, warum sich Deidre zu ihm hingezogen fühlen sollte, konnte mir "Im Körper eines Fremden" nicht plausibel vermitteln. Und generell bekam die Episode dann in der zweiten Hälfte – auch mit Renees Eifersucht – dann zunehmend etwas von einem Liebesdrama. Und generell muss ich leider sagen, dass es der Folge nie wirklich gelang, mich zu packen, und ich mich vor allem dann auch in der besagten zweiten Hälfte mit ihr zunehmend gelangweilt habe. Da hilft es auch nicht viel, dass man mit Robert Hays wieder mal ein bekanntes Gesicht bietet, mit dem ich – dank seiner Hauptrolle in den beiden "Airplane"-Filmen – durchaus schöne (Kindheits-)Erinnerungen verbinde, und er mich durchaus auch in dieser ersten Rolle überzeugen konnte. Es fiel mir eben von Beginn an schwer, mich auf die Story hier einzulassen, und ihr weiterer Verlauf wollte mich leider auch nie so recht ansprechen.
Fazit:
Ich fürchte, die Idee um die Kopftransplantation war mir dann doch ein bisschen zu weit hergeholt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das Ganze in der zweiten Hälfte zunehmend zu einem Liebesdrama wandelte, welches mich ebenfalls nie so recht ansprechen oder gar mitreißen konnte. Auffällig zudem, dass der beste Teil der Episode – alles rund um Peters Schuldgefühle, insbesondere auch, nachdem er die Umstände von Timothys Tod erfährt – auch ohne das Sci-Fi-Element rund um den "Körpertausch" funktioniert hätte. Robert Hays spielt das zwar sehr gut, und es gab einzelne gelungene Momente. Insgesamt konnten mich hier aber leider sowohl das Konzept als auch die Umsetzung nicht überzeugen.
