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Sherlock Holmes: Die Stimme des Terrors Drucken E-Mail
Spionageeinsatz im Zweiten Weltkrieg Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 02 Juni 2024
 
 
Die Stimme des Terrors
Originaltitel: Sherlock Holmes and the Voice of Terror
Produktionsland/jahr: USA 1942
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: John Rawlins
Produzenten: Howard Benedict
Drehbuch: Lynn Riggs & John Bright, lose basierend auf einer Kurzgeschichte von Sir Arthur Conan Doyle
Filmmusik: Frank Skinner
Kamera: Elwood Bredell
Schnitt: Russell F. Schoengarth
Genre: Krimi/Thriller
TV-Premiere Deutschland: 17. August 1992
Kinostart USA: 18. September 1942
Laufzeit: 65 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray (Komplettbox), DVD (Komplettbox)
Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Evelyn Ankers, Reginald Denny, Thomas Gomez, Henry Daniell, Montagu Love, Olaf Hytten, Leyland Hodgson u.a.


Kurzinhalt: London im Jahr 1942: Woche für Woche versetzt die Radioübertragung der Nazi-Propagandasendung "Stimme des Terrors" die britische Bevölkerung in Angst und Schrecken – schildert sie den Hörern doch, welche Sabotageakte und Terroranschläge sich genau zum Zeitpunkt der Übertragung ereignen. Der britische Geheimdienst wendet sich an den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der sich der Sache gemeinsam mit seinem treuen Partner Dr. Watson annimmt. Holmes deduziert schon bald, dass die Sendung zwar aus Nazi-Deutschland übertragen, die Anschläge selbst jedoch vor Ort in England geplant werden, und dementsprechend auch die Sendung hier auf Schallplatten aufgezeichnet und dann für die Ausstrahlung nach Salzburg geschickt werden. Weiters schließt er, dass es im Rat selbst einen Verräter geben muss. Um diesen zu stellen und die Stimme des Terrors ein für alle Mal verstummen zu lassen, ist Holmes auf die Hilfe der Zivilistin Kitty angewiesen…

Review: Szenenbild. Nach den ersten beiden durchaus erfolgreichen "Sherlock Holmes"-Filmen unter der Ägide von 20th Century Fox hätten diese die Reihe eigentlich gern fortgeführt, konnten sich jedoch mit dem Nachlass von Sir Arthur Conan Doyle nicht einigen (vermeintlich, da dieser darauf bestand, dass man sich künftig stärker an die Vorlage hält; was im Hinblick auf die Universal-Filme nicht einer gewissen Ironie entbehrt). Nachdem sie ihre Rolle in ein paar Radio-Hörspielen aufgenommen hatten, kehrten Basil Rathbone und Nigel Bruce dann schließlich 1942 wieder als Sherlock Holmes und Doktor Watson auf die Kinoleinwand zurück – nunmehr jedoch unter den Banner von Universal Pictures. Dieser Wechsel hinter den Kulissen ging zugleich mit einer starken Zäsur vor der Kamera einher: denn Universal verlagerten das Setting vom viktorianischen London in die damalige Gegenwart des Zweiten Weltkriegs. Dabei ist zweifellos etwas am Charme der ersten beiden Filme verloren gegangen; aus heutiger Sicht, wo es mehrere – auch durchaus gelungene – Adaptionen gab, wo man einen ähnlichen Schritt wagte (nicht zuletzt "Sherlock"), ist dies aber zumindest kein gänzliches K.O.-Kriterium mehr.

Angekündigt wird der Wechsel mit einer kurzen Texteinblendung nach den Credits. Aus diesen geht zugleich hervor, dass man sich hier – angeblich – wieder einer Vorlage von Sir Arthur Conan Doyles bedient, nämlich dessen chronologisch letzter Holmes-Geschichte "Seine Abschiedsvorstellung". Tatsächlich haben die beiden lediglich die Grundthematik rund um den in einen Spionagefall verwickelten Sherlock Holmes, sowie das (starke) abschließende Gespräch zwischen Holmes und Watson rund um den kalten Wind, der von Osten aus auf England zukommt, gemein (und, ganz ehrlich: Wie gespenstisch ist es, dass diese ursprünglich im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg geschriebenen Worte fünfundzwanzig Jahre später wieder aktuell sein sollten?!). Die Story an sich wurde jedoch von Lynn Riggs und John Bright frisch ersonnen. Die beiden machen dabei grundsätzlich nicht einmal einen schlechten Job; mir gefiel vor allem, dass man zu Beginn (im Gegensatz zu "Die Abenteuer des Sherlock Holmes") Holmes gleich wieder einmal seine deduktiven Fähigkeiten unter Beweis stellen lässt (ein klassisches Element von Doyles Erzählungen). Aber auch danach verblüfft er sowohl mit seinen Schlüssen, als auch so manch cleverer Vorgehensweise; wie z.B. wenn er Meade absichtlich entkommen lässt. Allerdings: Als Fan von Doyles Erzählungen vermisst man schon ein bisschen einen klassischen Kriminalfall; zum Mitraten lädt "Die Stimme des Terrors" leider kaum ein. Generell macht es zwar durchaus wieder Spaß, Rathbone und Bruce in ihren Rollen zu sehen, fand ich ihre Ermittlungen aber nicht wirklich packend. Positiv aber die wichtige und zuletzt auch tragische Rolle von Kitty, sowie generell der Showdown in der Festung. Und die knapp bemessene Laufzeit (heutzutage gibt es nicht wenige Serienfolgen, die länger sind, als dieser Spielfilm) sorgt dafür, dass die (doch etwas dünne) Story flott genug erzählt wird, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Fazit: Szenenbild. Die Universal-Filme verlegen Sherlock Holmes und Doktor Watson in die damalige Gegenwart – und lassen sie in ihrem ersten (damals) zeitgenössischen Abenteuer gegen Nazis antreten. Das (so wie der starke Abschlussmonolog Doyles chronologisch gesehen letzter Holmes-Kurzgeschichte "Seine Abschiedsvorstellung" entnommene) Spionage-Setting ist allerdings doch etwas ungewohnt, und für mich auch die größte Schwäche des Films. Zwar keineswegs schlecht, aber ich vermisste ein bisschen einen klassischen Kriminalfall, und fand auch die Ermittlungen nur bedingt mitreißend. Zudem ging bei der Verlagerung in die Zeit des Zweiten Weltkriegs doch ein bisschen etwas vom Charme der Geschichten verloren. Basil Rathbone und Nigel Bruce sind aber wieder über jeden Zweifel erhaben. Pluspunkte sammelt "Die Stimme des Terrors" darüber hinaus für die große und gewichtige Rolle, die Kitty im Geschehen spielt (das war für die damalige Zeit durchaus progressiv). Und generell macht der Showdown in der Festung dann durchaus Laune. Insgesamt ein solider Start der Universal-Reihe, wo man sich allerdings für die weiteren elf Filme auch noch Luft nach oben lässt.

Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1942 Universal Pictures)





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