Originaltitel: The Others Episodennummer: 4x14 Bewertung: Erstausstrahlung US: 16. Februar 2004 Erstausstrahlung D: 05. Februar 2005 Drehbuch: Scott Frost Regie: Peter DeLuise Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Peter Wingfield als Lach,
Kandyse McClure als Zara,
Tom Heaton als Doctor Crax-Q,
Jeanie Cloutier als Female Lieutenant u.a.
Kurzinhalt:
Die Andromeda gerät in den Kampf zweier Raumschiffe. Da beide Seiten auf ihre Rufe nicht reagieren, nimmt man sie kurzerhand – getrennt in unterschiedliche Hangars – an Bord. Dort tritt sich Dylan zuerst mit Tearlach, und dann mit Zara. Beide führen ihre jeweiligen Gruppierungen an, und stammen vom selben Planeten: Trillin. Auf diesem herrscht bereits seit Generationen ein erbitterter Bürgerkrieg, von dem beide Seiten behaupten, der jeweils andere hätte ihn begonnen. Die beiden Völker sind von einer großen Mauer getrennt, und werfen sich gegenseitig alle möglichen Kriegsverbrechen vor. So leidet Tearlach, wie ein Großteil seines Volkes – Südweltler genannt – unter einer Krankheit, von der er davon überzeugt ist, dass es sich um eine von den Nordweltlern eingesetzte Biowaffe handelt. Zara bestreitet dies jedoch vehement. Als Dylan die beiden zusammenbringt, in der Hoffnung, vermitteln zu können, muss er schließlich dazwischengehen, wobei er von Tearlach gebissen wird. Dabei überträgt sich die Krankheit auch auf ihn. Die restliche Andromeda-Kommandocrew stattet daraufhin Trillin auf der Suche nach einem Heilmittel einen Besuch ab…
Review (kann Spoiler enthalten):
Die größte Stärke von "Die Anderen" – und es ist nun wirklich schon lange her, dass ich das über eine "Andromeda"-Folge sagen konnte – liegt in der Handlung. Man präsentiert uns hier ein geteiltes Volk, deren beide Seiten sich nun schon seit Generationen in einem erbitterten Krieg befinden. Die Nordweltler hassen die Südweltler – und umgekehrt. Dabei nimmt jede Seite für sich in Anspruch, die sie trennenden – und vermeintlich das eigene Volk beschützende – Mauer gebaut zu haben. Vor allem aber natürlich, dass der jeweils andere den Krieg begonnen hat. In Wahrheit kann sich allerdings schon längst niemand mehr daran erinnern, wer den Krieg angefangen hat, und warum. Beide Seiten kämpfen, weil sie in einer Spirale des Hasses und der Gewalt gefangen sind. Es ist eine bittere, tragische Situation, der sich die Andromeda-Crew hier gegenübersieht. Der Clou: Am Ende stellt sich heraus, dass die Krankheit, unter der die Nordweltler leiden – und für die sie natürlich ebenfalls die Südweltler verantwortlich machen – auf die Trennung beider Zivilisationen zurückzuführen sind. Sie brauchen einander – bzw. ihr genetisches Material – um zu überleben. All das hat mir ausgesprochen gut gefallen, und die offensichtliche Analogie auf schon lange währende Kriege auf der Erde verstärkte die Wirkung der Geschichte noch einmal zusätzlich.
Ein weiteres Plus sind die Gaststars. Peter Wingfield kenne ich in erster Linie von seinen Gastauftritten bei "Stargate", dem geneigten Genre-Fan dürfte er aber in erster Linie als Methos aus "Highlander" geläufig sein (ich habe die Serie zwar in meiner Jugend gesehen – und selbst da nicht komplett – aber so gut wie keine Erinnerung mehr daran). Und die bezaubernde Kandyse McClure feierte kurz davor in der Neuauflage von "Battlestar Galactica" ihren großen Durchbruch. Allein ihre Anwesenheit, aber durchaus auch ihre Performances, werteten "Die Anderen" ebenfalls auf. Weniger gelungen fand ich alles rund um den erkrankten Dylan. Es erlaubte zwar den anderen Besatzungsmitgliedern wieder einmal, stärker ins Rampenlicht zu treten, da sie überwiegend ohne Dylan auskommen mussten, Spannung bezog die Episode daraus aber nicht. Und letztendlich war es dann ja ohnehin wieder Dylan (statt – was für mich mehr Sinn machen würde – die Schiffs-KI Andromeda) der den entscheidenden Hinweis findet. Die Action war auch eher so lala, und selbst der Showdown nur bedingt packend. Und die Effekte im Weltall sahen zwar wieder recht gut aus, es bleibt aber halt leider dabei, dass wenn immer sich "Andromeda" auf eine Planetenoberfläche begibt, und dort CGI-Effekte präsentiert, diese im Vergleich zu den Szenen im Weltraum doch recht deutlich abfallen; wie es hier u.a. mit den Aufnahmen der Mauer der Fall ist. Trotzdem hat mir "Die Anderen" insgesamt gut gefallen, vor allem dank der Thematik, sowie einiger starker Szenen, wie z.B. wenn der Arzt meint, dass er mittlerweile eher ein Leichenbestatter ist. Aber auch ein paar lustige, auflockernde Momente gab es zwischendurch, wie z.B. wenn Rommie die beiden Männer ausschaltet, und sie dann hochhebt, um sich hinter ihnen zu verstecken. Jedenfalls fühlte ich mich bei "Andromeda" definitiv auch schon mal deutlich schlechter unterhalten, als hier.
Fazit:
Bei "Die Anderen" hatte es mir in erster Linie die Geschichte rund um diesen seit Generationen tobenden Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südweltlern auf Trillin angetan. Wie sich beide Seiten sowohl den Beginn des Krieges, als auch alle möglichen Verbrechen vorwerfen, und der Hass von einer Generation auf die nächste weitergegeben wird, war schon sehr bedrückend. Auch der Clou am Ende, dass sie sich mit eben diesem Krieg auf kurz oder lang selbst auslöschen werden, da die beiden Teile der Zivilisation zum Überleben aufeinander angewiesen sind, gefiel mir. Und die beiden (genre-)prominenten Gaststars Kandyse McClure und Peter Wingfield werteten "Die Anderen" für mich ebenfalls auf. Nicht gebraucht hätte ich allerdings die Nebenhandlung rund um den erkrankten Dylan. Generell kam bei der Episode – selbst beim Finale – wieder einmal nur bedingt Spannung auf. Und wenn Andromeda – die Bord-KI – den entscheidenden Hinweis gefunden hätte, hätte das für mich irgendwie mehr Sinn ergeben. Insgesamt war das aber eine wirklich gute Folge.