Originaltitel: The Summit Episodennummer: 4x12 Bewertung: Erstausstrahlung US: 22. Januar 2000 Erstausstrahlung D: 04. Dezember 2001 Drehbuch: George Geiger Regie: Bruce Pittman Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
Garwin Sanford als Federov,
Kent Staines als Balvak,
Rav Toor als Carlos,
Marvin Hinz als Forensic Tech,
Zoe Heath als Lisa Sagrentino,
Chuck Campbell als Paramedic u.a.
Kurzinhalt:
Da'an ruft Liam zu sich, um sich von ihm zu verabschieden. Er wird in Kürze, wie er es selbst ausdrückt, seine letzte Pflicht ausüben – und erwartet nicht, Liam jemals wiederzusehen. Kurz darauf bricht Da'an zu Federovs Raumstation auf, die sich im Orbit des Saturn befindet. Dort trifft er sich – ohne das Wissen der Taelon-Synode – mit einem Jaridian namens Balvak. Die beiden wollen versuchen, sich zu verbinden, und so ihren ursprünglichen Atavus-Zustand wieder herzustellen. Ein höchst gefährlicher Prozess mit nur geringer Erfolgschance, doch beide sehen darin die einzige Möglichkeit, den Krieg zwischen ihren beiden Völkern friedlich zu beenden. Währenddessen nutzen Zo'or und Sandoval im Hinblick auf Liam die Gunst der Stunde – nun da er nicht mehr unter Da'ans Schutz steht. Sie lassen ihm ein CVI implantieren, dass es Sandoval erlaubt, ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen, und alles zu sehen und hören, was Liam wahrnimmt. Dieser schafft es, Renee zu warnen, ohne dass es Sandoval mitbekommt. Mit Hilfe von Taelon-Technologie erschafft man dann schließlich einen Klon von Liam – ohne CVI…
Review (kann Spoiler enthalten):
An "Doppelgänger" konnte mir insbesondere alles rund um Da'ans geheimes Treffen mit einem Jaridian sehr gut gefallen. Auch wenn man natürlich nicht annimmt, dass der Abschied von Dauer sein wird, verfehlte die Szene zu Beginn die gewünschte Wirkung nicht; vor allem aber machte sie deutlich, dass Da'an sich des hohen Risikos dass er eingeht bewusst ist, und tatsächlich nicht davon ausgeht, zurückzukehren. Dies macht deutlich, wie weit er in der Hoffnung, mit den Jaridians Frieden zu schließen (und so auch die Erde/Menschheit zu retten) zu gehen bereit ist, und lässt das Pendel im Hinblick auf die im Verlauf der Serie ja recht ambivalente Darstellung der Figur wieder einmal zugunsten der guten Seite ausschlagen. Generell fand ich alles auf der Raumstation dann durchaus spannend, angefangen bei der ersten Begegnung zwischen den beiden, über die Offenbarungen im Hinblick auf die Unterschiede zwischen beiden Völkern (so "erkalten" die Taelons bei ihrem Tod, während die Jaridians quasi verbrennen), bis hin zum – letztendlich scheiternden – Versuch der Vereinigung. All das hat mich wirklich sehr gut unterhalten.
Nicht ganz so positiv sehe ich die parallele Handlung rund um Liam. Zwar beginnt diese mit der Implantierung des CVIs durchaus vielversprechend, da man sich als Zuschauer fragt, wie es Liam gelingen wird, sich aus dieser Zwickmühle zu befreien. Vor allem auch im Hinblick auf den Widerstand sorgte dies für eine durchaus spannende Ausgangssituation. Die Lösung, die man dann schließlich für dieses Problem findet, hat mich dann aber leider nicht wirklich überzeugt; das mit dem Klon war mir nämlich selbst für diese Science Fiction-Serie etwas zu abgefahren. Vor allem auch, dass es ihnen gelingen soll, diesen in Juliets "Garage" zu erschaffen, und dabei auch gleich die Erinnerungen von Liam in diesen zu transferieren. Das war dann doch etwas gar viel – mit Technogebrabbel "erklärter" – Hokuspokus. Irritiert hat mich zudem der Kuss zwischen dem Liam-Klon und Renee am Ende. Ich hatte bislang nicht den Eindruck, dass sich zwischen ihnen auch nur ansatzweise etwas Romantisches abspielen würde. Im Gegensatz zu beispielsweise "Akte X", wo die gegenseitige Anziehung zwischen Mulder und Scully spürbar war, hatte ich hier vielmehr den Eindruck, dass die Macher glauben, die beiden gehören zusammen, bloß weil es sich um die beiden Hauptrollen handelt, und sich das in so einer Serie halt so gehört. Für mich kam das aber hier völlig aus dem Nichts; zumal ich auch die Chemie zwischen Robert Leeshok und Jayne Heitmeyer jetzt so toll nicht finde. Sieht man von diesen Mankos ab, war aber auch die Klon-Handlung recht solide; zumal sie es Liam (bzw. seinem Klon) ermöglichte, am Ende heldenhaft in Glanz und Gloria unterzugehen, um die anderen zu retten. Der Da'an-Handlungsstrang war aber ungleich stärker.
Fazit:
Die Ausgangssituation rund um Liam, dem hier nun – nach Da'ans Abreise – ein CVI eingebaut wird, war höchst spannend. Leider aber hat mich die Art und Weise, wie man dieses Problem mit Hilfe eines Klons löst, nicht wirklich überzeugt. Immerhin waren die (wenigen) Szenen mit den beiden Liams gut gemacht, und gab ihm dies die Gelegenheit, am Ende einen aufopfernden Heldentod zu sterben. Der vorangehende Kuss zwischen ihm und Renee kam für mich allerdings völlig aus dem Nichts. Insofern fand ich die Storyline rund um Da'an um einiges besser. Selbst wenn man natürlich nicht davon ausgeht, dass wir diesen tatsächlich nicht mehr sehen werden, macht sein Abschied von Liam zu Beginn deutlich, was auf dem Spiel steht – und welches Risiko er einzugehen bereit ist. Und alles rund um ihn und Balvak gefiel mir dann ausgesprochen gut, und bot auch wieder ein paar nette Offenbarungen rund um die Taelons und Jaridians. Schade, dass der Liam-Handlungsstrang hier nicht mithalten konnte.