Originaltitel: Betrayal Episodennummer: 2x18 Bewertung: Erstausstrahlung US: 09. Februar 1996 Erstausstrahlung D: 10. August 1998 Drehbuch: Lisabeth Shatner Regie: William Shatner Besetzung:
Greg Evigan als Jake Cardigan,
William Shatner als Walter H. Bascom,
Maria del Mar als Lt. Sam Houston,
Natalie Radford als Nika,
Christian Campbell als Danny Cardigan,
Maurice Dean Wint als Lieutenant Winger,
Karl Pruner als Julian Lambert,
Philip Akin als Jeffrey Spader,
Melanie Shatner als Dr. Janet Blake,
Ernie Grunwald als Spaz,
Lexa Doig als Cowgirl,
Stephen Walsh als Smithy,
Marty Galin als Man,
Gordon Clarkes als Elderly Man u.a.
Kurzinhalt:
Jake Cardigan und Sam Houston haben es auf den Tek-Lord Lambert abgesehen. Sie haben Informationen über eine bevorstehende Lieferung illegaler Waffen bekommen, und versuchen, ihn dabei zu stellen. Doch irgendjemand scheint Lambert vorgewarnt zu haben, und so gelingt diesem die Flucht. Da dies nicht der erste entsprechende Vorfall war, muss sich Walter Bascom mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass es bei Cosmos einen Maulwurf gibt. Er heuert Jeffrey Spader für eine Untersuchung an. Dieser hat schon bald einen Hauptverdächtigen: Jake Cardigan. Bascom kann und will es zuerst nicht glauben. Dann jedoch wird Spader tot aufgefunden, nachdem er sich mit Cardigan getroffen hat…
Review:
Im Vergleich zu den TV-Filmen hat sich William Shatner bei der Serie ja vergleichsweise rar gemacht. Nun jedoch, bei der letzten Folge der ersten Staffel, die sich zugleich als das Serienfinale herausstellen sollte, gibt es nochmal die volle Shatner-Dröhnung. Und das bezieht sich nicht nur auf ihn selbst. Denn neben Bill – dessen Walter Bascom hier eine ausgesprochen große Rolle spielt, und der hier zugleich auch wieder auf dem Regiestuhl Platz nahm – schließen sich auch seine beiden Töchter Lisabeth (die das Drehbuch schrieb) und Melanie (welche die Rolle von Dr. Janet Blake übernahm) an. Der Episode ist dabei durchaus anzumerken, dass man wenn schon nicht unbedingt damit rechnete so doch zumindest in Betracht zog, dass es die letzte von "Tek War" sein könnte. Da es bei der Serie keinen richtigen roten Faden ging, des es abzuschließen gäbe, ist zwar letztlich auch sie "nur" eine weitere, unabhängige Folge, mit der Rückkehr von Christian Campbell, Maurice Dean Wint, Ernie Grunwald und Lexa Doig schauen aber – neben der aktuellen Stammbesetzung Greg Evigan, Maria del Mar und Natalie Radford, sowie eben William Shatner – alle wichtigen und noch lebenden (und nicht untergetauchten) wiederkehrenden Figuren nochmal zum Abschied vorbei.
Die Story würde ich ebenfalls zu den besseren (wenn auch nicht allerbesten) der Serie zählen. Zugegebenermaßen ist die Auflösung – nämlich dass die Psychologin, welche Jakes Freezer-Alpträume behandelt, mit Lambert unter einer Decke steckt – allzu früh allzu offensichtlich. Aus meiner Sicht hat sich Shatner zudem bei der Inszenierung dieser Behandlungsszenen nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert; vor allem jene Passagen, in denen Jake in dieser Traumwelt auf der Stelle läuft, sahen doch ziemlich lächerlich aus. Und wie bei "Tek War" üblich hielt sich auch die Spannung wieder in sehr argen Grenzen; selbst beim Showdown, wo Jake dann auf Walter angesetzt wird. Obwohl es die letzte Folge ist und es somit theoretisch hätte passieren können, dass Bascom diese Begegnung nicht überlebt, traut man "Tek War" eine solch düstere Wendung (trotz des Todes von Sid Gomez) irgendwie nicht zu. Dafür profitiert "Freund oder Feind?" von der großen Rolle, die Bascom hier im Geschehen spielt, ist er doch diesmal nicht einfach nur in ein paar Szenen am Rande dabei, sondern zentraler Bestandteil der Story, und steht die Beziehung zwischen ihm und Jake im Mittelpunkt. Die Vorgeschichte zwischen ihm und Lambert gibt uns zudem nicht nur wieder ein paar Informationen über seine Vergangenheit, sondern macht zudem deutlich, warum es ihm nach dieser Erfahrung doppelt schwer fällt, sein Vertrauen in Cardigan nicht zu verlieren. Und generell schien sich mir mit diesem starken Schwerpunkt auf Jake und Walter ein bisschen der Kreis zu schließen. Insgesamt sorgt "Freund oder Feind?" jedenfalls dafür, dass sich die Serie wenn schon nicht mit einem echten Highlight so doch zumindest einer soliden Folge verabschiedet.
Fazit:
Es bietet sich an, im Fazit zur letzten Episode auf die Serie im Gesamten zurückzublicken. Storytechnisch kam man dabei aus meiner Sicht an die vier TV-Filme nur mehr recht selten heran; davon profitierte die nachfolgende Serie von der kürzeren Laufzeit und dem damit einhergehenden flotteren Erzähltempo – während die Filme teilweise doch ein bisschen vor sich hinschlurften. Weder die Filme noch die Serie boten große TV-Unterhaltung, aber einen durchaus soliden Genre-Mix aus Krimi und Science Fiction; wenn auch die letzteren Elemente aufgrund des schmalen Budgets nur sehr rudimentär zur Geltung kamen. "Freund oder Feind?" schließt die solide Serie nun auf passend solide Art und Weise ab. Zwar gab es im Verlauf dieser Staffel durchaus auch ein paar (etwas) stärkere, zugleich aber auch einige deutlich schwächere Episoden. Positiv machte sich hier in erster Linie der größere (und für die Story bedeutsamere) Auftritt von William Shatner bemerkbar, der dann auch mit der abschließenden Szene zwischen Bascom und Cardigan zu einem kleinen Highlight führte. Allerdings war die Story doch ziemlich vorhersehbar, die Inszenierung der (Alp-)Traumszenen ziemlich schwach, und die Folge insgesamt – leider "Tek War"-typisch – ziemlich spannungsarm. Insgesamt bereue ich es nicht, mir die TV-Filme nach all der Zeit noch einmal und die Serie nun zum ersten Mal vorgeknöpft zu haben; groß fehlen wird sie mir aber nicht.
