Originaltitel: Balance of Nature Episodennummer: 4x23 Bewertung: Erstausstrahlung US: 04. September 1998 Erstausstrahlung D: 29. März 1999 Drehbuch: Derek Lowe Regie: Steve Johnson Besetzung:
Maurice Godin als Dr. Noah Phillips,
Harve Presnell als Greg Matheson,
Lisa Maris als Meredith Phillips,
Fiona Loewi als Young Barbara Matheson,
Andrew Airlie als Don,
Barbara Rush als Barbara Matheson u.a.
Kurzinhalt:
Meredith Phillips ist an Hautkrebs erkrankt. Ihr Ehemann Noah hofft, diesen mit einer von ihm entwickelten Verjüngungsmaschine, welche Zellen regeneriert, heilen zu können. Das Experiment gelingt zwar, doch der Effekt ist nur von kurzer Dauer. Nach wenigen Sekunden destabilisieren – und degenerieren – ihre Zellen, und sie stirbt in seinen Armen. Daraufhin wird die Finanzierung seiner Forschung eingestellt. Davon – und von diesem tragischen Rückschlag – lässt sich Dr. Phillips jedoch nicht beirren. Er hofft nach wie vor, seine Maschine jenem Zweck zuzuführen, für die er sie eigentlich geschaffen hat: Einen Jungbrunnen. Doch seine Versuche an Tieren zeigen das immer gleiche Ergebnis: Kurz setzt eine Verjüngung ein, unmittelbar darauf beginnen die Zellen jedoch, sich zu destabilisieren. Schließlich hat er einen Geistesblitz, und tatsächlich ist sein nächster Versuch erfolgreich. Die Sache hat nur einen Haken: Er hat erkannt, dass das Gleichgewicht der Natur verlangt, dass wenn auf der einen Seite etwas jünger wird, auf der anderen Seite etwas altern muss…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Das Gesetz der Natur" war wieder einmal eine jener "Outer Limits"-Folgen, wo ich mir am Ende dachte, dass man daraus weitaus mehr hätte machen können. Denn: Die Idee einer solchen Maschine, die eine Person verjüngt, wenn zugleich eine andere gealtert wird, ist zweifellos sehr interessant – vor allem natürlich in moralischer Hinsicht. Und ja, auf der einen Seite hat es natürlich ein bisschen was vom klassischen Vampirismus-Konzept, wo ständig das Leben anderer genommen werden muss, um selbst jung zu bleiben. Aber auch an die Maschine aus der B5-Folge "Die Heilerin" fühlte ich mich erinnert. Trotzdem hätte das extrem spannend sein können – hätte man es anders aufgezogen. Entweder indem man Dr. Phillips eine größere Motivation/in Versuchung führt, das Leben/die Jugend einer anderen Person zu opfern, um sich – oder vielleicht sogar noch besser, seine Frau – zu retten. Oder aber, indem man das überhaupt auf eine größere Ebene gebracht hätte, mit einer Gesellschaft, in der die Reichen die Jugend der Armen ausbeuten, um ewig zu leben (da sind wir dann wiederum – unter anderem – beim, abseits dieser Idee ja leider eher furchtbaren, "Jupiter Ascending").
Das, was wir stattdessen bekamen, fand ich leider ziemlich schwach, und nur einen Schatten des Potentials, dass in dieser grundsätzlich interessanten Grundidee gesteckt hätte. Das Hauptproblem ist, dass mir einerseits Dr. Phillips Motivation nicht stark genug und/oder verständlich war. Auf der einen Seite scheint er sich in seine ältere Nachbarin Barbara zu verlieben; aber wenn er ihr seine Jugend schenkt, haben sie ja erst recht keine Zukunft. Oder hatte er einfach "nur" Mitleid mit ihr, da ihr Leben so ganz anders verlaufen ist, als sie es sich in ihrer Jugend vorgestellt hat, und sieht er selbst wiederum ohne seine Meredith keine Zukunft, und hat seinen Lebenswillen verloren? Wenn ja, gelang es "Das Gesetz der Natur" nicht wirklich, mir das zu vermitteln. Aber auch, was der Sinn und Zweck seiner Forschung war – außer reiner Sturheit – war mir nun da er seine Frau verloren hat (und um sie zu heilen, hat er damit ja begonnen) nicht wirklich klar. Vor allem aber gab es keinen Konflikt: Wenn er sich unsterblich in Barbara verliebt und nach einem Opfer gesucht hätte, um sie zu verjüngen, damit sie gemeinsam Leben können, ok. Das hätte spannend sein können – vor allem auch in moralischer Hinsicht – insbesondere, wenn er Greg dazu auserkoren hätte, als Gegenpart zu dienen. Wäre das gerecht gewesen? Hat er es sich aufgrund der Art und Weise, wie er Barbara behandelt – und ihr ihre Träume gestohlen hat – verdient? Aber selbst am Ende als Greg hereinplatzt, versucht Noah ja noch, dessen Leben zu retten. Das war mir zu glatt. Umso mehr, als beide ihr Happy End bekommen, ohne dass sie sich dafür die Hände schmutzig machen mussten. Etwas moralisch ambivalenter – und mutiger – hätte man das ruhig gestalten dürfen.
Fazit:
Es ist weniger, dass ich "Gesetz der Natur" schlecht gefunden hätte, als dass dies wieder einmal eine jener Folgen ist, wo ich finde, dass man mehr/besseres daraus hätte machen können – oder zumindest, ich persönlich einen anderen Zugang vorgezogen hätte. Aus meiner Sicht war Dr. Phillips Motivation nach dem Tod seiner Frau nicht ausreichend, um seine weitere Forschung mitreißend zu gestalten; vor allem aber macht "Das Gesetz der Natur" zu wenig aus der Idee, dass eine Person sterben (bzw. altern) muss, damit die andere leben (bzw. jünger werden) kann; vor allem in moralischer Hinsicht. Dafür war die Folge immerhin nicht langweilig, und hatte es mir vor allem die Besetzung – und hier insbesondere Genre-Veteranin Barbara Rush ("Der jüngste Tag", "Gefahr aus dem Weltall") – angetan. Das riesige, nicht ausgeschöpfte Potential hinter der Idee finde ich aber halt schon schade.
