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Outer Limits - 4x22: Lithia Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Mary 25
Episodennummer: 4x22
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 03. Juli 1998
Erstausstrahlung D: 15. März 1999
Drehbuch: Sam Egan
Regie: Helen Shaver
Besetzung: Ron Rifkin als Dr. Martin Nodel, David Keith als Major Mercer, Claire Rankin als Ariel, Nadia Capone als Miranda, Kirsten Alter als Pelé, Camille Mitchell als Leader of Hyacinth, Julie Harris als Hera, Katie Stuart als Phoebe, Karin Konoval als Sarah, Beverley Elliott als Celeste, Jenny-Lynn Hutcheson als Nomi, Julie Bond als Pontella, Michelle Hart als Enya, Nadia-Leigh Nascimento als Elysse u.a.

Kurzinhalt: Wir schreiben das Jahr 2055. Vor vierzig Jahren ist die Apokalypse ausgebrochen. Zuerst kostete ein Krieg unzähligen Menschen das Leben, danach raffte ein mutierter Virus einen Großteil der Überlebenden dahin. Rund 99% der Weltbevölkerung starben. Die wenigen Überlebenden sind ausschließlich Frauen, die in kleinen Gemeinschaften einer eher schlichten Lebensweise frönen – denn Elektrizität gibt es keine mehr. Doch eines Tages, als die Lehrerin Ariel ihren Schülerinnen gerade von der alten Welt erzählt, steht auf einmal ein Mann in der Tür. Major Mercer ist Soldat. Vor Jahrzehnten meldete er sich freiwillig für ein Experiment, und wurde daraufhin in Kryostase versetzt. Nun hat sich die Kapsel auf einmal geöffnet, und er ist wieder erwacht. Die Frauen um ihn herum reagieren auf seine Ankunft sehr unterschiedlich. Einige sind neugierig, manche zeigen an ihm – auch sexuelles – Interesse, andere wiederum reagieren recht eifersüchtig, und nicht wenige sind ob seiner Ankunft richtiggehend besorgt, fürchten sie doch, dass mit ihm zugleich alte, längst abgelegte schlechte Gewohnheiten wieder Einzug erhalten könnten. Und auch wenn Mercer nur aus den besten Absichten heraus agiert, drohen sich diese Befürchtungen letztendlich zu bestätigen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Sieht man mal davon ab, dass man sich bei dieser nur von Frauen bevölkerten Welt natürlich unweigerlich fragt, wo die jungen Mädchen herkommen (dies wird dann zwar mit den eingefrorenen Samen grundsätzlich plausibel erklärt, die Frage, warum nur Mädchen und keine Jungs geboren werden, blieb für mich aber bis zuletzt offen), fand ich die Grundidee hinter "Lithia" eigentlich sehr interessant. Umso mehr dann natürlich, wenn die Ankunft eines Mannes/Soldaten diese harmonisch-friedliche weibliche Zivilisatoin ordentlich durcheinanderwirbelt. Die Episode ist dabei in ihrer Darstellung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern zweifellos recht plakativ, aber ein gewisser wahrer Kern ist da durchaus vorhanden, gehen doch ein Großteil von Kriegen und Gewalttaten auf das Konto von Männern. Und dies gilt eben auch hier, denn auch wenn Jason mit guten Absichten agieren mag, sorgen seine aggressive Vorgehensweise und die (im Hinblick auf die Wünsche/Bedürfnisse der Gruppe) egoistische Einstellung letztendlich zu einer Tragödie.

Sowohl vom Setting als auch der Thematik und Aussage her konnte mir "Lithia" somit grundsätzlich mal gut gefallen. Auch die Darsteller:innen hinterließen einen guten Eindruck. Zwar lässt es "Lithia" an großen Namen vermissen (wobei man Claire Rankin als Genre-Fan noch von ihrer Handvoll Auftritte als Dr. Heightmeyer bei "Stargate: Atlantis" kennen könnte), dennoch machen sie alle einen guten Job dabei. Und der tragische Ausgang von Mercers (wenn auch gut gemeinter) Intervention – als er auszieht, um die Geisel zu befreien, und der Einsatz dann rasch eskaliert – verfehlte die gewünschte schockierende Wirkung bei mir ebenfalls nicht. Weniger überzeugt haben mich dann aber die zwei Twists am Ende. Zuerst einmal: Bereits als die alte Frau von ihrem früheren Liebhaber erzählt, spielte ich kurz mit dem Gedanken, ob das nicht vielleicht Mercer sein könnte, verwarf dies dann aber, da es ja keine Anzeichen gab, dass sie ihn erkannt hat. Und auch wenn ich weiß, dass er natürlich gerade deshalb bewusst ausgewählt wurde, war mir das dann doch ein bisschen ein etwas gar zu großer Zufall. Generell, die Idee, dass das ein bewusstes Experiment war – na ja. Zumal sich die Frauen den Vorwurf gefallen lassen müssen, durch die vermeintlich ungerechte Verteilung der Ressourcen, welche die von Mercer besuchte Gemeinschaft in Bedrängnis brachte, seine Reaktion ja doch auch irgendwie provoziert zu haben. Was keine Entschuldigung für seine weiteren Taten sein soll, aber das besagte Experiment halt doch unweigerlich verzerrte. Last but not least: Wenn man am Ende mit Mercer mitleiden sollte, wenn er wieder in seine Kryokapsel gesteckt wird, so hat man zumindest bei mir dieses Ziel verfehlt – war ich doch am Ende davon überzeugt, dass die Überlebenden ohne ihn besser dran sind.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Ausgangssituation von "Lithia" hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ja, das mit dem Hahn im Korb roch zugegebenermaßen teilweise doch ordentlich nach einer Männerfantasie, und im Hinblick darauf, wie sich die "Hühner" hier auf ihn schmeißen, hätte man den Aspekt ein bisschen reduzieren dürfen. In der Art und Weise, wie die Episode in weiterer Folge dann aber die – männliche? – Tendenz zu einem aggressiven Verhalten an den Pranger stellt, war ich dann doch wieder voll drin; bis zum tragischen Ausgang des Geschehens, der die gewünschte Wirkung bei mir ebenfalls nicht verfehlte. Die beiden Twists haben "Lithia" dann aber doch eher gekostet, wobei mir vor allem die persönliche Verbindung zwischen ihm und der Anführerin etwas zu viel war. Und mit Mercer mitgelitten habe ich am Ende, als er wieder in den Kryoschlaf versetzt wird, ebenfalls nicht. Insgesamt eine ok-ige Folge, die jedoch für mich in weiterer Folge an das spannende Grundkonzept nicht mehr ganz anknüpfen konnte.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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