Originaltitel: Monster Episodennummer: 4x19 Bewertung: Erstausstrahlung US: 10. Juli 1998 Erstausstrahlung D: 08. Februar 1999 Drehbuch: Chris Ruppenthal Regie: Allan Eastman Besetzung:
Nicole de Boer als Rachel Sanders,
Harry Hamlin als Ford,
Aaron Pearl als Roger Beckersly,
Bridget O'Sullivan als Louise McDonnaugh,
Robert Guillaume als Mr. Brown,
David Lloyd Austin als Mistoslav Krupchik,
Ron Selmour als Colonel Kikongo,
Nicholas Harrison als Head of Security,
Sean Millington als Delta #1 Leader,
Michael Jonsson als Delta #2 Leader,
Scott Swanson als General Baker,
Richard Leacock als Dairy Guard u.a.
Kurzinhalt:
Rachel, Ford, Louise und Roger sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten: Sie können mit Hilfe von Telekinese auf ihre Umgebung Einfluss nehmen. Das US-Militär hat herausgefunden, dass sich diese Kraft sogar noch einmal steigern lässt, wenn sie zusammenarbeiten. Seither werden sie in einem unterirdischen Bunker festgehalten, um zu trainieren. Nun, nachdem sie ihren letzten Test erfolgreich abgeschlossen haben, sind sie bereit für ihren ersten Einsatz: Sie sollen mit vereinten geistigen Kräften einen brutalen serbischen Kriegsverbrecher hinrichten. Die Mission gelingt – lässt aber insbesondere Rachel mit schrecklichen Vorwürfen zurück. Sie möchte daraufhin aussteigen, wird jedoch mit ihrem Bruder – der verhaftet wurde – dazu erpresst, weiterzumachen. Kurz darauf schaltet das vierköpfige Team ihr nächstes Ziel aus. Dann jedoch werden sie von einem furchtbaren körperlosen Monster angegriffen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Bei einer Anthologie-Serie, wo die einzelnen Episoden ja normalerweise voneinander unabhängig sind (vereinzelte Fortsetzungen zu vorhergehenden Folgen stellen für mich ebenso die Ausnahme von der Regel dar, wie die misslungenen Versuche, in Clip-Shows einen Zusammenhang zwischen einzelnen Geschichten herzustellen), ist es kein großes Drama, den gleichen Schauspieler – oder in diesem Fall, die gleiche Schauspielerin – in einer anderen Folge in neuer Rolle zu besetzen. Insofern hat mich das Wiedersehen mit Nicole deBoer (siehe "Krieg der Planeten" aus der ersten Staffel) nicht nur nicht gestört, sondern vielmehr gefreut. Mit Harry Hamlin (mir in erster Linie aus "Veronica Mars" ein Begriff) gibt es in "Die Kraft des Geistes" zudem noch ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen. Besonders gelungen fand ich dabei, wie die Episode lange Zeit erfolgreich den Eindruck vermittelt, Rachel wäre die Hauptfigur, nur um dann im Finale die Erzählperspektive zu wechseln, und aufzuzeigen, dass dies vielmehr die Geschichte von Ford, und nicht von ihr war.
Doch auch davor konnte mir "Die Kraft des Geistes" gut gefallen. Der Einstieg hat definitiv gesessen, zuerst mit dem Test rund um den Metallblock, und dann vor allem mit der ersten Mission, wo die vier Probanden ihr erstes Ziel ausschalten. Zugegeben, um einem serbischen Kriegsverbrecher der tausende Zivilisten auf dem Gewissen hat, ist es nicht weiter schade. Trotzdem hat die Art und Weise, wie er hier von der anderen Seite der Erde ausgeschaltet wird, etwas Erschreckendes. Zudem macht die Episode deutlich, dass – egal, ob er es denn nun verdient hat oder nicht – die Tat schwer auf Rachels Gewissen lastet. Letztendlich lässt das US-Militär ihr aber keine andere Wahl, auch weiterzumachen; auch dies war eine bedrückende Wendung. Der einzige Lichtblick während ihrer Gefangenschaft ist eben Ford, mit dem sich langsam eine Romanze anbahnt. Doch das Glück währt nicht lange, denn kurz nach dem zweiten erfolgreichen Einsatz wird die Basis von einem Monster heimgesucht. Dass es sich hierbei um die körperliche Manifestation ihrer schrecklichen geistigen Kräfte handelt, ließ mich an das ID-Monster aus "Alarm im Weltall" denken. Das Energiewesen war jetzt zugegebenermaßen nicht sonderlich eindrucksvoll und/oder originell umgesetzt, dieses Manko wurde dann aber eben durch den zuvor angesprochenen Twist locker wieder wettgemacht. Dieser leitet dann allerdings in einem Finale wieder, dass derart überdramatisiert war, dass es für mich ins unfreiwillig Komische zu kippen drohte. Wenn ich schon bei der Kritik bin: Wie die solche Satellitenbilder von den Zielpersonen erhalten konnten, sollte man besser auch nicht kritisch hinterfragen. Und im Gegensatz zu einigen anderen "Outer Limits"-Folgen, wo man zwar ein Grundkonzept hatte, sich dann aber damit schwer tat, dieses auf die rund dreiviertelstündige Laufzeit auszuwalzen, hätte "Die Kraft des Geistes" wiederum ein paar Minuten zusätzlich vertragen, um mehr in die Tiefe gehen zu können. Insgesamt war ich von der Folge aber sehr angetan.
Fazit:
Bei "Die Kraft des Geistes" hat fast alles gepasst. So fand ich die Grundidee zugleich faszinierend und erschreckend. Aber auch die beiden Hauptfiguren, sowie ihre Besetzung – und hier natürlich insbesondere das Wiedersehen mit Nicole deBoer – hatten es mir angetan. Von der Umsetzung des Monsters war ich dann zwar nicht ganz so begeistert, der coole Twist rund um seine Herkunft hat mich dafür dann aber mehr als nur entschädigt. Einzelne Aspekte darf man allerdings nicht zu genau hinterfragen. Vor allem aber fand ich das Ende dann nicht optimal, da etwas zu übertrieben, umgesetzt; hier drohte "Die Kraft des Geistes" dann ins unfreiwillig Komische zu brechen, und genau den gegenteiligen des eigentlich gewünschten Effekts zu erzielen. Von diesem nicht unerheblichen Manko, sowie der für diese Story fast schon zu knapp bemessenen Laufzeit abgesehen, hat mir "Die Kraft des Geistes" aber sehr gut gefallen.