Originaltitel: Cyberhunt Episodennummer: 2x12 Bewertung: Erstausstrahlung US: 17. Juni 1995 Erstausstrahlung D: 29. Juni 1998 Drehbuch: Hans Beimler & Richard Manning Regie: Allan Eastman Besetzung:
Greg Evigan als Jake Cardigan,
William Shatner als Walter H. Bascom,
Maria del Mar als Lt. Sam Houston,
Natalie Radford als Nika,
Fab Filippo als Fab,
Jeremy Ratchford als Logan,
David Calderisi als Rossi,
Louise Gauthier als Eunice,
Kay Tremblay als Mrs. Hastings,
Toto Bansil als Chen,
Yolande Julian als Val,
Mung-Ling Tsui als Anya,
Dana Brooks als Shelley Grout,
Lexa Doig als Cowgirl,
Richard Chevolleau als Wildside u.a.
Kurzinhalt:
Fab, ein alter Bekannter von Nika, startet der Hackerin bei Cosmos einen Besuch ab. Er hat nicht nur einen nigelnagelneuen Cyber-Handschuh im Gepäck, den sie gleich einmal begeistert ausprobiert, sondern macht ihr vor allem auch ein verlockendes Angebot: Er glaubt, im Cyberspace eine Spur zu einem sagenumwobenen Schatz gefunden zu haben. Doch die letzte Blockade konnte er mit seinen Hacker-Kenntnissen nicht überwinden. Nika soll ihm nun dabei helfen, diese zu knacken. Doch Nika und Fab sind nicht die einzigen, die nach der Beute suchen: Auch der Tek-Lord Rossi hat es auf diese abgesehen. Er heuert den "Wirehead" Logan an, der den Schatz vor Nika und ihrem Freund finden soll…
Review:
In "Jagd im Cyberspace" kehrt der Gangster Rossi aus "Carlotta" zurück – was Jake die Gelegenheit gibt, für ihr dortiges Schicksal Rache zu nehmen. Dem Verbrecherboss zur Seite steht der "Wirehead" Logan, gespielt von Jeremy Ratchford, den ich in erster Linie aus der Krimiserie "Cold Case" kenne. Eher unglücklich fand ich allerdings dessen Aufzug hier; die roten Punkte auf seinem Kopf sahen eher unfreiwillig komisch aus. Kein Fan war ich zudem von Fab Filippo, der hier Nikas alten Freund spielt; den fand ich nämlich eher nervig. Dafür beschert uns "Jagd im Cyberspace" ein Wiedersehen mit Lexa "Andromeda" Doig als Cowgirl und Richard "Augur" Chevolleau als Wildside; beide bereits im ersten "Tek War"-TV-Film dabei, und seither doch nur mehr selten gesehen. Mit Abwesenheit glänzt indes nach wie vor William Shatner; der bekommt zwar laufend seinen Credit als Mitglied der Stammbesetzung, macht sich jedoch zuletzt überaus rar. Wäre nett, wenn sich der Schöpfer der Romanvorlage auch mal wieder blicken lassen würde.
Doch trotz aller Gaststars, sowie natürlich dem mittlerweile Stammduo Jake Cardigan und Sam Houston, steht bei "Jagd im Cyberspace" in erster Linie Nika im Mittelpunkt. Dank ihres alten Freundes erfahren wir ein bisschen mehr über ihre Vergangenheit; vor allem aber gibt ihr die Handlung hier die Gelegenheit, wieder einmal ihre Cyberhacking-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die entsprechenden Einlagen sind zwar eher mäßig getrickst und umgesetzt, und dürften wohl selbst damals schon niemanden wirklich beeindruckt haben, geben aber immerhin der charmanten Natalie Radford, bei der Serie zwar immer dabei, aber doch eher im Hintergrund, mal die Möglichkeit, ins Rampenlicht zu rücken. Und nicht zuletzt die Idee, dass sie sich hier an der Grenze zur Legalität bewegt, sowie das Wiedersehen mit ihrem alten Bekannten generell ihre Loyalität auf die Probe stellt, gab ihrer Figur mehr Profil. Auch den Showdown fand ich dann ziemlich gelungen; nicht zuletzt, nachdem wir davor erfahren haben, welcher Art der Schatz ist, nachdem gejagt wird – nämlich tödliches Nervengas – kommt doch etwas Spannung auf. Nett fand ich auch die offensichtliche "Goldfinger"-Anspielung mit "Seems like a good place to chat." "No, it's a good place to die!". Und generell war "Jagd im Cyberspace" wieder recht kurzweilig. Zwar wird mir auch diese "Tek War"-Episode kaum länger in Erinnerung bleiben, aber zumindest hat sie mich über die Laufzeit hinweg gut unterhalten.
Fazit:
In "Jagd im Cyberspace" rückt die bislang in fast jeder Episode (der Serie; in den TV-Filmen war ja noch eine andere Chef-Hackerin von Bascom dabei) aufgetretene Nika endlich mal in den Mittelpunkt des Geschehens. Zusammen mit der wie immer charmant-aufgeweckten Performance von Natalie Radford lag darin für mich die größte Stärke der Folge. Positiv zudem, dass man mit der Rückkehr von Bösewicht Rossi wieder die Kontinuität der Serie stärkt. Und insbesondere der Showdown war dann durchaus launig. Weniger gelungen fand ich allerdings den "Wirehead" Logan; nicht etwa wegen Jeremy Ratchford, sondern der doch eher unfreiwillig komischen Maske. Auch die Cyberspace-Szenen waren wieder eher (bzw. maximal) mittelprächtig umgesetzt. Und Nikas alten Freund fand ich leider auch eher nervig als sympathisch. Insgesamt aber eine weitere solide Folge der Cyberpunk-Serie.