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True Detective - 4x06: Night Country - Folge 6 Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Night County - Part 6
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Februar 2024
Erstausstrahlung D: 19. Februar 2024
Drehbuch: Issa López
Regie: Issa López
Besetzung: Jodie Foster als Liz Danvers, Kali Reis als Evangeline Navarro, Fiona Shaw als Rose Aguineau, Finn Bennett als Peter Prior, Isabella LaBlanc als Leah Danvers, John Hawkes als Hank Prior, Diane E. Benson als Bee, June Thiele als Nurse Ivy, Owen McDonnell als Raymond Clark, Anna Lambe als Kayla Prior, Nivi Pedersen als Annie Kowtok, Þorsteinn Bachmann als Anders Lund, Tim van Eyken als Ralph Emerson, John Albasiny als Anton Kotov, Adam Burton als Lucas Merens, Jeff Mirza als Veer Mehta, Pablo Anibal Frana als Facundo Molina, Nicholas Goh als Li Jie, Kasper Leisner als William Wheeler, Inuik Lee Nielsen Shapiro als Holden Danvers, Svend Hardenberg als Jake Peterson, Kathryn Wilder als Blair Hartman, Ane Marie Ottosen als Alma the Lighthouse Receptionist, Mary Lou Asicksik als Janice, Yaari Walker als Lou the Funeral Director, Ippiksaut Friesen als Grace Oopik u.a.

Kurzinhalt: Zwar hat Hank Otis ermordet – und wurde daraufhin von seinem eigenen Sohn erschossen – dennoch gelingt es Liz Danvers und Evangeline Navarro mit dessen Angaben, einen verborgenen Eingang in die von Silver Sky Mining abgesperrte Höhle zu finden. Dort stürzen sie ein – und finden sich in einem versteckten Labor wieder. Rasch identifizieren sie diesen Raum als jener Ort, an dem Annie Kowtok ermordet wurde. Kurz darauf finden sie eine Leiter. Als sie diese erklimmen und eine Luke öffnen, finden sie sich in der Tsalal-Forschungsstation wieder. Dort stoßen sie auf Raymond Clark, den sie gefangen nehmen und verhören. So finden sie schließlich nicht nur die Wahrheit über den Mord an Annie Kowtok heraus, sondern erhalten auch den entscheidenden Hinweis, um den Fall rund um den Tod der Wissenschaftler aufzuklären. Nun stellt sich für die beiden jedoch die Frage, was sie mit diesem Wissen anfangen sollen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO Wie ich in meinem Review zur fünften Folge erwähnte, hätte "Night Country" ein wirklich starkes Finale gebraucht, um mit den ersten drei "True Detective"-Staffeln gleichzuziehen. Stattdessen bekommen wir hier ein durchwachsenes Finale, das letztendlich meinen persönlichen Eindruck zur gesamten Staffel/Miniserie perfekt zusammenfasst. Gut fand ich in erster Linie alles rund um die Auflösung im Fall Annie Kowtok. Der Flashback zu ihrer Ermordung ging mir durchaus nahe, nicht zuletzt auch, als es hier – wie in der Episode, wo Peter seine Chefin auf den Wheeler-Fall anspricht – wieder eine Divergenz zwischen dem Gesamten und dem Gezeigten gibt. Aber auch die Offenbarung, dass Silver Sky Mining das Wasser der Stadt bewusst vergiftet, um mehr dieser Mikroben zu erhalten, war heftig – und prangert auf treffende Art und Weise die Profitgier der Wirtschaft an, welche die Natur ohne Rücksicht auf die Folgen ausbeutet. Aber auch so manche Momente zwischen Liz und Evangeline hatten es mir wieder angetan. Und der Zeitsprung zum Epilog im Mai des darauffolgenden Jahres schloss die Geschichte auf durchaus ansprechende Art und Weise ab.

ABER. Zuerst einmal ist die letzte Folge mit einer Laufzeit von 75 Minuten doch etwas zu lang. Am ehesten hätte ich wohl alles rund um Peter rausgeschnitten, oder zumindest deutlich gekürzt. Vor allem deshalb, weil die Szenen irgendwie nirgends hinführen, und er zudem bei der Entsorgung der Leiche seines eigenen, von ihm erschossenen, Vaters erstaunlich teilnahmslos agiert. Wenn dieser Handlungsstrang auf einem dramatischen oder emotionalen Höhepunkt hingesteuert hätte, ok. So empfand ich seine Szenen aber als ziemlich unnötige und stellenweise richtiggehend störende Ablenkung. Noch schwerer wiegt allerdings, dass mir zwar die Auflösung rund um den Mord an Annie sehr gut funktioniert hat, mich jene rund um den Tod der Wissenschaftler hingegen deutlich weniger überzeugen konnte. Ich weiß, worauf Issa Lopez hier hinaus wollte: Sie will Reinigungskräfte als von der Allgemeinheit ignoriert/nicht wahrgenommen und dementsprechend unterschätzt offenbaren, aber es tut mir leid, es hat für mich nicht funktioniert. Ich fand die Auflösung rund um die "killer cleaning ladies" eher unfreiwillig komisch. Erschwerend kommt hinzu, dass sich meine Befürchtung, die Auflösung könnte mit übernatürlichen Elementen einhergehen, eher be- als entkräftigte. Zwar könnte man theoretisch die Erkenntnisse der Leichenbeschauer, die ein extremes Wetterphänomen für den Tod verantwortlich machten, als bodenständige Erklärung heranziehen, mit ihrem starken Andeutungen in Richtung einer spirituellen Kraft, die an ihnen für den Mord an Annie Kowtok Rache genommen hat (sowie dem ungelösten Rätsel rund um die Zunge) macht Issa Lopez keinen Hehl daraus, dass für sie die Auflösung im Übernatürlichen zu finden ist. Ins gleiche Horn stößt die Szene, wo Evangeline Liz eine Nachricht von ihrem verstorbenen Sohn übermittelt. Und da sind wir halt wieder beim im Verlauf von "Night Country" mehrmals erwähnten Problem, dass solche Mystery-Elemente bislang (und auch hier eigentlich nur in der ersten Staffel) bei "True Detective" sehr verhalten eingesetzt wurden, während sie hier doch ziemlich in den Mittelpunkt rückten; ein Wechsel, der mir nicht wirklich liegt. Für mich hatte "Night Country" letztendlich wesentlich mehr mit Mystery-Serien wie "Twin Peaks" als mit "True Detective" gemein (was für sich genommen ja nichts Schlechtes ist). Zuletzt noch ein potentieller Kontinuitätsfehler (wenn man es auch sicherlich irgendwie erklären könnte), der mich irritierte: Warum bitte schön lief in der Station auf einmal wieder "Ferris macht blau", obwohl Liz den DVD-Spieler in der ersten Folge abgesteckt hatte?!

Fazit: Episodenbild (c) HBO Das Finale von "Night Country" war zwar nicht schlecht, ich fand es insgesamt aber doch eher unterwältigend; in jedem Fall war es aber von jenen Highlight, dass die vierte Staffel in meinen Augen gebraucht hätte, um mit den ersten drei gleich zu ziehen, weit entfernt. Immerhin, die Auflösung des Mordes an Annie Kowtok konnte mir "gefallen", und verfehlte die gewünschte schockierende Wirkung nicht. Auch das Zusammenspiel zwischen Jodie Foster und Kali Reis fand ich wieder nett. Und der Epilog konnte mir auch ganz gut gefallen. Dafür fand ich die ins Nichts führenden Szenen rund um Peter als eher störend, die Auflösung des Todes der Wissenschaftler unfreiwillig komisch, und störte ich mich nicht zuletzt daran, dass – wie im Vorfeld von mir befürchtet – die übernatürlichen Elemente bei eben dieser eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Was ich persönlich halt wesentlich leichter akzeptieren könnte, wenn man "Night Country" nicht den "True Detective"-Stempel verpasst hätte.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 HBO)







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