Originaltitel: Limbo Episodennummer: 4x04 Bewertung: Erstausstrahlung US: 23. Oktober 2000 Erstausstrahlung D: 09. Oktober 2001 Drehbuch: John Whelpley Regie: Brenton Spencer Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
William deVry als Joshua Doors,
Michelle Nolden als T'than,
Frank Moore als Hubble Urich,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Alison Burn als Dr. Dupree,
Dean Armstrong als Lead Engineer u.a.
Kurzinhalt:
Mit Hilfe der Taelons soll in Kürze das erste Kraftwerk auf der Erde in Betrieb gehen, welches aus Kalter Fusion Energie bezieht. Doch um den Reaktor zu starten, braucht man Energie der Taelons. Joshua Doors, dessen Firma hinter dem Kraftwerk steht, drückt persönlich auf den Knopf, um dieses in Betrieb zu nehmen. Dann jedoch öffnet sich plötzlich ein Portal, und die Taelon-Energie wird quasi abgesogen. Diese sind nicht nur aufgrund der Sabotage selbst außer sich, sondern vor allem auch, weil sie als Energiewesen auf eben diese verschwundene Energie zum Überleben angewiesen sind. Dementsprechend groß ist der Druck auf die Taelon-Beschützer wie Liam oder Robert, aber auch Joshua Doors, herauszufinden, wie dies passieren konnte, und wohin die Energie verschwunden ist. Wie sich jedoch herausstellt, war Joshua in die Aktion selbst involviert. Das wahre Mastermind dahinter war jedoch sein Vater Jonathan, der vor seinem Tod eine Art virtuellen Avatar von seinem Bewusstsein erschaffen hat, der sich auf den Servern von Doors Industries versteckt. Eben dieser wendet sich nun mit der Forderung an die Taelons, ihre Verbrechen gegen die Menschheit zu gestehen, und unser Sonnensystem zu verlassen…
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Energieverlust" werden die Taelons durch eben diesen doch ordentlich in die Ecke gedrängt. Das zeigt sich gleich zu Beginn, wo Zo'or auf den Diebstahl der Energie völlig irrational und skrupellos reagiert, als er dafür sorgt, dass Sandovals Heimatstadt von einem Tsunami vernichtet wird; so will er diesen einerseits für den Vorfall bestrafen, und ihm andererseits Beine machen, die verlorene Energie so rasch als möglich wieder zu beschaffen. Warum dies Zo'or bzw. den Taelons so wichtig ist, wird dann in weiterer Folge klar, wobei vor allem die Reihen an Taelons in der Stasis-Kammer bei mir durchaus Eindruck hinterließen. Zugleich nutzt Zo'or die Krise, um sich seines großen Konkurrenten T'thans zu entledigen, indem er ihm die Energie quasi entzieht (und so zugleich auch sich selbst wieder auflädt). Spannend war zudem die letzte Szene, wo deutlich wird, dass zumindest seitens Da'an die starke Verbindung zu seinem Nachkommen Zo'or ungebrochen ist, als er diesem einen Teil seiner Energie überträgt. In jedem Fall fand ich es sehr interessant, die Taelons mal derart in Bedrängnis zu sehen; eine nette und willkommene Abwechslung zum Status Quo der Serie.
Am Auffälligsten ist an "Energieverlust" aber natürlich die Rückkehr von Jonathan Doors, wenn auch "nur" in virtueller Form. Denn wie wir hier nun erfahren, hat dieser vor seinem Tod eine digitale Kopie seines Bewusstseins anfertigen lassen, und auf dem Server von Doors International gespeichert. Zusammen mit seinem Sohn Joshua ist er auch für den Diebstahl der Taelon-Energie verantwortlich. In weiterer Folge sind sich die beiden im Hinblick auf die Vorgehensweise jedoch uneins – Differenzen, die sich dadurch noch einmal verstärken, dass Jonathan darauf besteht, Renee (die zusammen mit Liam sein Geheimnis entdeckt hat) zu feuern. Und generell ist Joshua die Vorgehensweise seines Vaters zu skrupellos. David Hemblen bekommt hier jedenfalls zu seinem vermeintlich nun endgültigen Abschied mehr zu tun, als bei seinem bisher letzten Auftritt zum Ende der dritten Staffel. Mir gefiel dabei vor allem auch, wie er hier nun – nachdem er zuvor bereits immer wieder recht ambivalent dargestellt wurde – zum Bösewicht der Episode avanciert. Die Darstellung seines digitalen Avatars ließ mich vor allem zu Beginn zwar ein bisschen an "Max Headroom" denken, war grundsätzlich aber ebenfalls ein interessanter Einfall. Zudem sorgte man in weiterer Folge damit, dass er auch als Hologramm in Erscheinung tritt, für ein bisschen Abwechslung vom Kopf auf den Monitoren. Allerdings: Aus der "Geist in der Maschine"-Idee hätte man aus meiner Sicht doch noch ein bisschen mehr machen können. Und das Ende ließ mich auch ein bisschen verwirrt zurück: Ist die Energie nun futsch, und wenn ja, wie werden die Taelons (auf lange Sicht) überleben? Ich bin schon sehr gespannt, was die Serie in weiterer Folge aus dieser spannenden Ausgangssituation machen wird.
Fazit:
An "Energieverlust" fand ich insbesondere alles rund um die Taelons, denen die Energie ausgeht, weshalb sich ein Großteil von ihnen in den Stasisraum begibt, faszinierend. Nicht zuletzt, als diese bislang größtenteils überlegen wenn nicht gar unantastbar erschienen, und sie hier nun vielmehr mit dem Rücken zur Wand standen. Was dann insbesondere auch Zo'ors aggressive Seite zum Vorschein brachte. Aber auch die – virtuelle – Rückkehr von Jonathan Doors konnte mir größtenteils gut gefallen – wenn ich auch fand, dass man aus der Idee eines solchen Geistes in der Maschine doch noch eine Spur mehr hätte herausholen können, und insbesondere der Showdown dann eher unspektakulär ist. Dafür bot es David Hemblen die Gelegenheit, mal als echter Bösewicht aufzutreten, und wusste insbesondere auch das Zusammenspiel mit seinem Serien-Sohn William DeVry durchaus zu gefallen. Insgesamt eine gelungene Episode, die mich vor allem auch neugierig machte, wie es rund um den Energieengpass der Taelons weitergehen wird.
