Originaltitel: Bent Bird Episodennummer: 1x08 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 13. Dezember 2019 (Apple TV+) Drehbuch: David Weddle & Bradley Thompson Regie: John Dahl Besetzung:
Joel Kinnaman als Edward Baldwin,
Michael Dorman als Gordo Stevens,
Sarah Jones als Tracy Stevens,
Shantel VanSanten als Karen Baldwin,
Jodi Balfour als Ellen Wilson,
Wrenn Schmidt als Margo Madison,
Chris Bauer als Deke Slayton,
Sonya Walger als Molly Cobb,
Wallace Langham als Harold Weisner,
Arturo Del Puerto als Octavio Rosales,
Olivia Trujillo als Aleida Rosales,
Krys Marshall als Danielle Poole,
Mark Ivanir als Mikhail Mikhailovic,
Meghan Leathers als Pam Horton,
Rebecca Wisocky als Marge Slayton,
Lenny Jacobson als Wayne Cobb,
Stephen Oyoung als Harrison Liu,
Charlie Hofheimer als Dennis Lambert,
Chris Agos als Buzz Aldrin,
Noah Harpster als Bill Strausser,
Nick Toren als Tim 'Bird Dog' McKiernan,
James Urbaniak als Gavin Donahue,
Megan Dodds als Andrea Walters,
Mason Thames als Daniel Stevens,
Tracy Mulholland als Gloria Sedgewick,
Aria Song als Cecilia Liu,
Carin Chea als Penny Chen,
Theo Iyer als Carl Reid,
Brian McGrath als Sam,
Ben Solenberger als LMSYS u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem der Fehler gefunden wurde, der zur Explosion von Apollo 23 führte, kann Apollo 24 – mit Deke Slayton, Ellen Wilson und Harrison Liu an Bord – endlich starten. Doch im Orbit angekommen, ergibt sich ein weiteres Problem, als das Triebwerk, welches das Raumschiff zum Mond bringen soll, nicht zündet. Die Untersuchung des Fehlers lässt vermuten, dass der Startcomputer an Bord defekt ist. Daraufhin wird die Mission von Apollo 25 – mit Tracy Stevens, Molly Cobb und Dennis Lambert – vorgezogen, um ihnen einen Ersatzcomputer in den Orbit zu bringen. Doch nachdem dieser getauscht wurde, startet plötzlich das Triebwerk. Dabei verliert Harrison Liu ihr Leben, und Molly Cobb verliert den Halt und treibt ihm All. Margo Madison in der Kommandozentrale gibt Tracy Stevens daraufhin den Befehl, zur Erde zurückzukehren. Doch diese denkt gar nicht daran, ihre Kameradin einfach so im All zurückzulassen. Währenddessen hadern sowohl Karen als auch Ed mit dem plötzlichen, tragischen Verlust ihres Sohnes. Und als die Russen Eds persönliche Notlage – die dazu führt, dass er seine Aufgaben vernachlässigt – ausnutzen, um in das Territorium der USA vorzudringen, droht der Kalte Krieg auf der Mondoberfläche zu eskalieren…
Review:
Nach drei Episoden, in denen doch sehr menschlich-weltliche Probleme dominierten, rücken in "Rettungsmission" nun (endlich) wieder die Herausforderungen der Raumfahrt in den Mittelpunkt. Eine der größten Stärken der Folge waren dabei wieder einmal die Spezialeffekte. Die Weltraumszenen sehen einfach nur phänomenal aus. Aber auch die Szenen rund um den Weltraumspaziergang waren fantastisch getrickst. Vor allem aber erreicht der Einsatz als das Triebwerk unerwartet zündet, und Molly ins All geschleudert wird, seinen dramatischen Höhepunkt – der für mich zusammen mit Mollys Abstieg in "In den Abgrund" bisher das spannungstechnische Highlight der Serie darstellte. Natürlich fühlt man sich dabei unweigerlich an "Gravity" erinnert, dennoch war es auch hier großartig und überaus packend umgesetzt. Ich habe hier sowohl mit Molly als auch mit Tracy so richtig mitgefiebert. Und nicht zuletzt fand ich es sehr schön, wie sich Tracy – die zuvor von Deke und Ed in erster Linie deshalb im Programm gehalten wurde, weil Nixon eine Space-Barbie ins All schicken wollte – hier behaupten kann. Nicht zuletzt, als sie sich dabei ja über Margos direkten Befehl hinweggesetzt hat.
Abseits der (im deutschen) titelspendenden Rettungsmission ist die Episode – verständlicherweise – vom tragischen Tod von Shane Baldwin geprägt. So zeigt man uns hier, wie seine Eltern – getrennt voneinander – um ihn trauern. Nicht zuletzt die Szene, wo Karen sein Totengewand herrichtet, fand ich dabei stark. Unsicher bin ich mir allerdings, was ich davon halten soll, dass sich ihre Freundinnen während der Rettungsmission einfach mal so bei ihr einnisten. Ich verstehe, dass es wohl freundlich gemeint ist – man will sie in dieser schweren Zeit nicht allein lassen, und für sie da sein – ich fand es allerdings doch eher aufdringlich. Lasst sie sich doch ausruhen, und so trauern, wie sie das möchte. Was in weiterer Folge dann bedeutet, dass sie wieder einmal Mollys Ehemann Wayne aufsucht, um mit ihm gemeinsam Gras zu rauchen. Auch diese Szene fand ich durchaus berührend. Ed wiederum vernachlässigt ob seiner Trauer seine Pflichten, verkriecht sich in der Jamestown-Basis, und antwortet nicht auf die Nachrichten, die man ihm schickt. Letztendlich errichtet auf dem Mond eine Gedenkstätte für Shane. Die beiden sind jedoch nicht die einzigen, die emotional aufgewühlt sind. So wird Gordo nach wie vor von Schuldgefühlen geplagt, weil sich Danielle absichtlich den Arm gebrochen hat (und für ihr vermeintliches Missgeschick doch einiges an Spott erntete), um Ed einen Grund zu geben, um sie und Gordo nach Hause zu schicken. Und Gonzales wird für einen Spion gehalten und verhaftet. Last but not least tut sich diesmal auch auf politischer Ebene einiges. So erkennt Ed, dass die Russen seine Abwesenheit genutzt haben, um den NASA-Turm zu benutzen, um den Krater zu erforschen. Und am Ende steht ein Kosmonaut vor der Tür, und bittet – da sein Sauerstoff knapp wird – um Einlass. Was ihm Ed gewährt – nur um sobald er in der Schleuse ist die Luft abzulassen. WTF?! Das war schon sehr hart – und wird wohl dazu führen, dass der Konflikt zwischen Russland und den USA eskaliert.
Fazit:
Nach den sehr "menschelnden" letzten Episoden steht bei "Rettungsmission" endlich wieder mal die Raumfahrt im Mittelpunkt. Neben den wieder wunderschönen Effektszenen stach hierbei vor allem die dramatische Rettungsmission rund um Apollo 25 hervor. Das Zünden des Triebwerks war ein echter Herzschlagmoment, und führte dann schließlich zum spannungstechnischen Höhepunkt der Folge, als es gilt, die im All treibende Molly zu retten. Dass sich dabei insbesondere auch Tracy auszeichnen und so das zuvor in sie gestellte Vertrauen bestätigen kann, fand ich dabei besonders schön. Trotz dieser spannenden Rettungsmission gab es aber auch hier wieder zahlreiche Charaktermomente, insbesondere natürlich rund um Karen und Ed, und wie sie verzweifelt versuchen, mit dem plötzlichen Tod ihres Sohnes fertig zu werden. Und der Cliffhanger am Ende war dann wirklich böse: Hat Ed hier etwa tatsächlich den russischen Kosmonauten in die Falle gelockt und umgebracht?!