Originaltitel: First Breath Episodennummer: 4x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 16. Oktober 2000 Erstausstrahlung D: 02. Oktober 2001 Drehbuch: John Whelpley Regie: John Stead Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
John Ralston als Dr. Raymond Fuchs,
Stacy Grant als Claire Yates,
Frank Moore als Hubble Urich,
Kristi Angus als Taelon,
Amanda Hancox als Mom,
Bruce Beaton als Father,
Kori Shearstone als Kid in Wheelchair,
Scott Wickware als Cop,
Joel Harris als Roderick u.a.
Kurzinhalt:
In Renees Wohnung wird eingebrochen. Zwar kann sie die Täterin vertreiben, bevor diese die gewünschten Daten an sich bringen kann, dennoch gelingt dieser unerkannt die Flucht. Kurz darauf trifft sie bei einer Veranstaltung auf ihre alte Studienkollegin Claire Yates, zu der sie vor Jahren den Kontakt verloren hat. Diese arbeitet mit dem Wissenschaftler Dr. Raymond Fuchs an einem streng geheimen Forschungsprojekt. Als sich die beiden nun nach all der Zeit wieder näherkommen, hegt Renee schon bald den Verdacht, dass Claire die Einbrecherin gewesen sein könnte. Wie sich herausstellt, liegt sie damit richtig. Claire und Raymond arbeiten an einem geheimen Projekt für Zo'or, in dem sie menschliche Klone quasi als Ersatzteillager züchten. Doch Claire hat auch noch eine eigene Agenda: Sie hat sich in Raymonds Klon Stephen verliebt, der auf dem Taelon-Mutterschiff festgehalten wird…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Der Klon" hat für mich leider den falschen Schwerpunkt gesetzt. Dieser lag nämlich nicht etwa beim titelspendenden Klon, sondern vielmehr bei Renees alter Studienkollegin Claire Yates. Deren Geschichte – und Notlage – fand ich allerdings im direkten Vergleich um einiges weniger interessant. Angefangen dabei, dass es allzu früh allzu offensichtlich war, dass sie die anfängliche Einbrecherin war (überraschend war dabei maximal noch, dass sie hierbei im Auftrag von Zo'or unterwegs war), über ihre wenig interessante Vorgeschichte mit Renee (bzw. auch ihren Gatten), bis hin zu ihrer aktuellen Notlage rund um den von ihr geliebten, und auf dem Mutterschiff festgehaltenen Klon. Zwar war nichts davon schlecht, ich fand es aber halt leider wenig mitreißend.
Schade ist dies vor allem auch deshalb, als die Episode mit einigen deutlich spannenderen Themen flirtet. So z.B. einerseits die Idee von Klonen als Organ-Ersatzteillager, die an "Alles, was wir geben mussten" erinnert – der Roman wurde allerdings erst 2005 geschrieben (und fünf Jahre später verfilmt) wurde; insofern wäre das damals eine ziemlich frische und originelle Idee gewesen. Umso bedauerlicher, dass es hier nur gestreift wird, und letztendlich bei einem nicht weiter ausgeführten Gedanken bleibt. Aber auch aus dem Kontrast zwischen Raymond und Stephen macht "Der Klon" zu wenig. Hier wiederum fühlte ich mich u.a. an "Kirk : 2 = ?" erinnert, die grundlegende Inspirationsquelle ist aber natürlich Jekyll und Hyde, allerdings mit dem Twist, dass hier der Wissenschaftler das "Monster" ist. Stephen bringt es an einer Stelle wunderbar auf den Punkt: "Ich bin der Mann, der du hättest sein können, bevor du deine Seele verkauft hast." Die Unterschiede zwischen diesen beiden Versionen von ein und derselben Person waren definitiv sehr interessant, und ich fand auch die Idee faszinierend, auf diese Weise auf eine alternative Variante von einem Selbst zu treffen. Eben deshalb fand ich es aber halt schade, dass dies nicht der Fokus von "Der Klon" war, sondern nur zum Ende hin ganz kurz – und doch sehr oberflächlich – thematisiert wird. Eben ganz im Gegensatz zur zuvor erwähnten TOS-Folge, wo die Unterschiede zwischen den beiden Kirks im Mittelpunkt standen. Insofern ist es "Der Klon" in meinen Augen leider nicht gelungen, das im Konzept schlummernde Potential auszuschöpfen.
Fazit:
Zwar gab es in letzter Zeit definitiv auch um einiges schwächere "Mission Erde"-Folgen als "Der Klon", dennoch hat mich diese Episode irgendwie ganz besonders frustriert. Einfach, da man sowohl mit dem Züchten von Klonen als Organspender, als auch den beiden unterschiedlichen Versionen von ein und derselben Person, zwei ungemein spannende Themen anreißt, daraus aber letztendlich wenig bis gar nichts macht. Somit bleibt es leider bei Denkanstößen. Diese werten die Folge zwar trotzdem auf, sie bleibt dadurch, dass man den Fokus stattdessen auf die deutlich uninteressantere (und unoriginellere) Handlung rund um Renees alte Studienkollegin Claire legt, weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.