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True Detective - 4x03: Night Country - Folge 3 Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Night County - Part 3
Episodennummer: 4x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. Januar 2024
Erstausstrahlung D: 29. Januar 2024
Drehbuch: Issa López & Alan Page
Regie: Issa López
Besetzung: Jodie Foster als Liz Danvers, Kali Reis als Evangeline Navarro, Finn Bennett als Peter Prior, Isabella LaBlanc als Leah Danvers, John Hawkes als Hank Prior, Diane E. Benson als Bee, Aka Niviâna als Julia, June Thiele als Nurse Ivy, Nivi Pedersen als Annie Kowtok, Ippiksaut Friesen als Grace Oopik, Tanya Tagaq als Doula, Varna Marianne Nielsen als Doula, Nancy Mike als Doula, Charlotte Qamaniq als Doula, Johnathan Anderson als Trooper Davis, Dan Cade als Trooper Willson, David Katrinarson als Officer Cooper, Grace Anderson als Lulu, Kasper Leisner als William Wheeler, Bridie Trainor als Susan Ineak, Maria Palsdottir als Miriam, Joel Montgrand als Eddie Qavvik, Eloise Thomas als Sheri Gillard, Aqqalu Berthelsen als Young Hunter, Nancy Barnes als Girl in the Crowd, Ben Watt als Shorty, Ane Marie Ottosen als Alma the Lighthouse Receptionist, Inuik Lee Nielsen Shapiro als Holden Danvers, David Shackelford als Kenny, Anna Lambe als Kayla Prior u.a.

Kurzinhalt: Trotz ihrer früheren Differenzen raufen sich Liz Danvers und Evangeline Navarro zusammen, um den Fall der im Eis verstorbenen Wissenschaftler – und so möglicherweise auch den Mord an Annie Kowtok – aufzuklären. Gemeinsam geht man nochmal die Beweise und Unterlagen ihres Mordfalls durch, und versucht dabei insbesondere, aus den damals gesammelten Fotos neue Erkenntnisse zu beziehen. Über die Befragung von jener Friseurin, die Annies Haar kurz vor ihrem Tod gefärbt hat, erfährt man schließlich einen neuen Hinweis, der damals von Hank offenbar unterschlagen wurde. Während sich Evangeline mit Annies Exfreund trifft, um mehr über ihre gemeinsame Zeit zu erfahren, muss sich Liz mit ihrer aufmüpfigen Teenager-Tochter Leah herumschlagen. Und Liz' junger Kollege Peter Prior – Sohn von Hank – bekommt zu Hause aufgrund der Art und Weise, wie sie sich von seiner Vorgesetzen vereinnahmen lässt, zunehmend Ärger…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO Die dritte Folge hat mir wieder eine Spur besser gefallen als die Episode davor. Hauptverantwortlich dafür war für mich, dass Liz und Evangeline hier nun endlich zusammenzuarbeiten. Einerseits, weil ein eben solches Ermittlerduo, welches sich einen Fall gemeinsam vorknöpft, für mich ja doch irgendwie zu "True Detective" dazu gehört, vor allem aber, weil ich die Dynamik zwischen den beiden sehr spannend finde. Beide bekommen hier ein paar nette, markante Zitate spendiert (z.B. "I don't fuck where I eat".); und generell gefällt mir das Zusammenspiel zwischen Jodie Foster und Kali Reis sehr gut. Darüber hinaus haben wir hier auch endlich mehr über ihren Bruch erfahren. Bislang ging ich ja davon aus, dass Evangeline ihr vorwerfen würde, dass der Mord an Annie nie aufgeklärt wurde. Stattdessen gehen ihre Differenzen wohl vielmehr auf einen früheren, gemeinsam von ihnen bearbeiteten Fall zurück, wo sie schließlich einen Mann, der seine Ehefrau ermordet hat, zu Hause gestellt haben. Besonders interessant bei der Szene waren natürlich die Widersprüche zwischen Liz' Erzählung und den zugleich gezeigten Flashbacks, die offenbaren, dass William Wheeler bei ihrer Ankunft noch nicht tot war. Heißt wohl: Eine von den beiden hat ihn kaltblütig ermordet.

In produktionstechnischer Hinsicht gibt es auch wieder nichts zu kritisieren. Vor allem die Szenen im Eis/Schnee setzt Issa Lopez zusammen mit ihrem Kameramann Florian Hoffmeister nicht nur visuell bestechend, sondern auch durchaus atmosphärisch in Szene. Der Fall an sich will mich allerdings leider nach wie vor nicht wirklich ansprechen, wobei ich mir insbesondere mit den sehr ausgeprägten (zumindest vermeintlichen) übersinnlichen Elementen (diesmal z.B. rund ums Symbol, welches Annie so lange in ihren Träumen verfolgte, bis sie es sich als Tattoo stechen ließ; oder auch die scheinbar aus dem nichts kommende Orange) schwer tue. Ich bleibe dabei: Als neue, eigenständige Mystery-Serie, losgelöst vom "True Detective"-Erbe, würde es mir wohl leichter fallen, mich darauf einzulassen. Etwas aufgesetzt fand ich zudem das "Quid Pro Quo"-Spielchen, welches Kenny hier mit Evangeline abzieht, und welches natürlich eine Anspielung auf Jodie Fosters bekannteste Rolle in "Das Schweigen der Lämmer" ist. Erschwerend kommt hinzu, dass ich die beiden Hauptfiguren auch zur Halbzeit immer noch längst nicht so interessant finde, wie den Großteil ihrer Vorgänger:innen. Und auch die Familiendramen, sei es nun rund um Liz und ihre Tochter, oder auch Peter Prior und seine Frau, sprachen mich nicht wirklich an. Letzteres litt zudem darunter, dass ich den Konflikt insofern nicht ganz nachvollziehen konnte, als man doch wohl davon ausgehen kann, dass ein solch komplexer und damit zeitintensiver Fall in Ennis ja wohl nicht an der Tagesordnung steht. Und dass auch mal mehr zu tun ist und Überstunden geleistet werden müssen, kann dir in jedem Job passieren. Insofern konnte ich Kaylas Einstellung hier nicht so recht nachvollziehen. Last but not least hielt sich bei der dritten Episode meinem Empfinden nach auch die Spannung sehr in Grenzen. Vor allem was das betrifft, hoffe ich doch, dass "Night Country" in weiterer Folge nochmal aufdrehen wird.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Die dritte Folge profitierte zumindest ein bisschen davon, dass Liz und Evangeline hier nun endlich als Ermittlerinnen-Duo auftreten. Das Zusammenspiel zwischen den beiden konnte mir gut gefallen. Allzu große Sprünge machen sie hier aber erstmal noch nicht; es sind vielmehr kleine Schritte, die sie hier vorwärtskommen. Und generell spricht mich der Fall, und hier insbesondere die übernatürlichen Elemente, nach wie vor nicht so recht an. Nicht wirklich viel anfangen konnte ich auch mit dem Familiendrama rund um Liz und ihre Tochter, sowie Peter und seine Frau. Was Letzteres betrifft, muss ich gestehen, nicht wirklich auf Kaylas Seite zu stehen; er macht letztendlich nur seinen Job. Vor allem aber lässt es die vierte Staffel von "True Detective" bislang an Spannung (und auch Action) vermissen. Da die früheren Staffeln hier zur Mitte meist mal kurzzeitig aufdrehten, hoffe ich doch, dass auch "Night Country" diesbezüglich bald abliefern wird.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 HBO)







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