Originaltitel: Episode Seven Episodennummer: 1x07 Bewertung: Erstausstrahlung US: 24. Juli 2015 Erstausstrahlung D: 27. Juli 2015 Drehbuch: Robert C. Cooper Regie: Bruce McDonald Besetzung:
Marc Bendavid als One,
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Four,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Natalie Brown als Sarah,
Ruby Rose als Wendy u.a.
Kurzinhalt:
Vier stöbert durch ihre zuletzt von den anderen erforschten Erinnerungen, und stößt schließlich auf das Passwort für den Tresorraum. Dort findet man nicht nur reichlich Geld und Waffen, sondern auch einen Service-Roboter. Wendy ist ein Entertainment-Modell, und darauf programmiert, der Besatzung auf jedwede benötigte Art zur Verfügung zu stehen. Zuerst kümmert sie sich um ihre kulinarischen Bedürfnisse, bei Eins geht sie kurz darauf noch einen Schritt weiter. Niemand ahnt, dass Wendy auf mehr als nur Entertainment programmiert wurde. Neben dem Roboter fand man im Tresor auch eine Frau im Kälteschlaf. Zwei besteht darauf, sie aufzuwecken, in der Hoffnung, dass sie mehr über die Besatzung weiß. Tatsächlich stellt sich Sarah als Bekannte von Marcus aka Drei vor: Die beiden waren ein Paar. Doch Sarah leider an einer unheilbaren Krankheit. Jede Minute, die sie sich außerhalb der Kryo-Kapsel aufhält, bringt sie dem Tod näher…
Review:
In der letzten Episode ist Vier in die Vergangenheit mehrerer Personen geschlüpft, wodurch wir mehr über sie erfahren haben. Allerdings wären vierzig Minuten wohl zu wenig gewesen, um sie auch wirklich in die Geschichte von allen sechs von ihnen blicken zu lassen, weshalb man sich auf Vier, Fünf und Sechs konzentrierte. Den Fund von Sarah, der Frau in der Kälteschlafkammer, nutzt man nun dafür, um auch die Vergangenheit von Drei näher zu ergründen – und diese überrascht. Wirkte er bislang wie ein ziemlich harter und vor allem auch sehr egoistischer Knochen, sehen wie hier, wie er auf Sarah trifft, sich in sie verliebt, und ihr auch nachdem von ihrer Krankheit erfährt zur Seite steht. Eine Offenbarung, die nicht zuletzt auch deshalb so interessant ist, weil sie nicht nur für uns Zuschauer:innen, sondern offensichtlich auch Drei/Marcus selbst sehr überraschend kommt. Vor allem auch wenn Sarah zu ihm meint, dass er ein guter Mensch wäre – was sowohl wir, als auch er, bislang doch eher nur bedingt so wahrgenommen haben.
Wobei: Dass diese bislang doch eher unbekannte fürsorgliche Seite, die sich hier offenbart, nicht ganz so untypisch ist wie vielleicht gedacht, zeigt sich nicht zuletzt schon sehr früh bei der Episode, als Drei, noch bevor er mehr über Sarah erfährt, alleine aufgrund der Offenbarung ihrer Krankheit dafür eintritt, sie in der Kapsel zu belassen. Und so ist es diesmal vielmehr Zwei, die egoistisch agiert, und ihre Bedürfnisse – und ihren Wunsch nach Antworten – gegenüber dem Wohl von Sarah priorisiert. Auch diese Umkehr des üblichen Musters war spannend. Und dann ist da noch der von Ruby Rose gespielte Androide Wendy. Dieser sorgt vor allem zu Beginn für einige durchaus amüsante Momente – aber auch einen überraschenden Eifersuchtsanfall der Raza-Androidin. Auch hier wird somit eine unerwartete Seite einer Figur enthüllt, da man sich dies gerade auch von einer vermeintlich gefühlslosen Androidin nicht erwartet hätte. Wenig überraschend ist hingegen, dass sich der vermeintlich harmlose Service-Roboter als Bedrohung herausstellt – weil irgendwie ahnt man schon früh, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Und so verfehlte der Moment, wo sie sich zuerst die Waffe schnappt, und damit dann auf die Raza-Androidin schießt, um sie außer Gefecht zu setzen, zumindest bei mir die wohl angestrebte Schockwirkung. Der daraus resultierende Showdown war dann aber durchaus packend, insbesondere im Hinblick auf die Raza, die auf die Sonne zusteuert, gut getrickst, und mündete vor allem auch mit dem Tod von Sarah in einem berührenden Moment. Einzig mit der Romanze zwischen Eins und Zwei kann ich nicht wirklich etwas anfangen; was nicht zuletzt auch daran liegt, dass mir zwischen Melissa O'Neil und Marc Bendavid jegliches Knistern fehlt. Davon abgesehen hat mir die siebente Folge aber sehr gut gefallen.
Fazit:
Vier die kollektiven Erinnerungen der Mannschaft durchforsten zu lassen, ist nicht die einzige Möglichkeit, um uns einen Blick in die Vergangenheit der Figuren werfen zu lassen. So lernen wir in der siebenten Episode eine durchaus überraschende Seite von Drei/Marcus kennen, als dessen Frau Sarah aus dem Kühlschlaf geholt wird. Besonders spannend war dies nicht zuletzt auch deshalb, als Drei mindestens so sehr von der Erkenntnis, dass er in Wahrheit ein guter Mensch sein soll, überrascht war, wie wir. Aber auch alles rund um Wendy hat mir gut gefallen – auch wenn ich es recht offensichtlich fand, dass der anfängliche Humor in weiterer Folge in Spannung umschlagen wird, wenn sich herausstellt, dass Wendy eben längst nicht so harmlos (und freundlich) ist, wie angenommen. Der Showdown war dann aber launig – und mündete vor allem auch in einer tragischen Wendung, die mir doch nahe ging. Wenig bis gar nichts halte ich aber von Eins und Zwei als Paar; da stimmt für mich einfach die Chemie nicht. Davon abgesehen war "Episode Sieben" aber eine gute, unterhaltsame und mit den Offenbarungen rund um Drei vor allem auch interessante Folge.
