Originaltitel: Chill Factor Episodennummer: 2x08 Bewertung: Erstausstrahlung US: 30. März 1995 Erstausstrahlung D: 08. Juni 1998 Drehbuch: Robin Bernheim Regie: Bruce Pittman Besetzung:
Greg Evigan als Jake Cardigan,
Eugene Clark als Sid Gomez,
William Shatner als Walter H. Bascom,
Natalie Radford als Nika,
Maurice Dean Wint als Lieutenant Winger,
Lawrence Bayne als Conrad Lowell,
Julie Khaner als Warden Caruso,
Nicole de Boer als Tara James,
Jane Moffat als Protector,
Angela Fusco als Montgomery,
Jovanni Sy als Charlie Fenton,
Jefferson Mappin als Alex 'Atlas' Maxwell,
Ralph Small als Ivan 'Iceman' Chang,
Chris Owens als Roy Henry,
Gene Dinovi als Senator Murphy,
James Binkley als Guard u.a.
Kurzinhalt:
Jake Cardigan statt dem Cryo-Gefängnis unter der Leitung von Direktorin Caruso einen Besuch ab, um dem Einfrieren des von ihm verhafteten Tek-Lords Conrad Lowell beizuwohnen. Dieser hat jedoch einen Plan geschmiedet, mit dem ihm die Flucht gelingen soll. Dafür bedient er sich eines inaktiven Cryo-Virus, wegen dem das Sicherheitssystem des Gefängnisses anschlägt, und verhindert, dass er eingefroren wird. Kurz darauf weckt er ein paar weitere, beliebige Insassen auf, die ihm bei der Flucht als Komplizen dienen sollen. Was er jedoch nicht bedacht hat: Aufgrund der Anwesenheit des Virus wird die komplette Anlage abgeriegelt. Mehr noch: Um eine Ausbreitung zu verhindern, soll sie in vierundzwanzig Stunden sterilisiert werden. Dass der Virus inaktiv ist, ist für die Künstliche Intelligenz nicht weiter von Belang. Während man auf der Erde alles daran setzt, den Prozess aufzuhalten, versucht Cardigan mit Hilfe von Caruso sowie der Technikerin Tara James, die Flüchtigen wieder einzufangen…
Review:
In "Der Countdown läuft" kann man sich über einen frühen Auftritt von Nicole de Boer freuen, der wenig später zuerst mit dem SF-Kulthit "Cube" und kurz darauf der Rolle von Ezri Dax in der siebenten Staffel von "Star Trek: Deep Space Nine" der Durchbruch gelang. Hier ist sie als Tara James zu sehen, die Jake Cardigan dabei unterstützt, den Fluchtversuch von Conrad und seinen Kumpanen zu vereiteln. Ihre Rolle hier – als junge, unerfahrene und doch auch etwas unsichere Technikerin – hat mich dabei stellenweise doch ein bisschen an Ezri erinnert. Da wie dort spielt sie die Figur jedenfalls sehr gut. Zum Ende hin, wenn sich alle – sowohl um den Virus auszurotten, als auch dem von der künstlichen Beschützer-Intelligenz aktivierten Sterilisation der Station zu umgehen – in den Kühlschlaf begeben, kommt es bei den daraus resultierenden (Alp-)Träumen dann auch zu einem vermeintlich letzten Wiedersehen mit Eugene Clark als Jakes in der letzten Folge verstorbenen Partners Sid Gomez. Auch dies zählte für mich zu den Highlights der Episode.
Davon abgesehen fand ich dann in erster Linie noch positiv, wie hier Natalie Radfords Nika wieder einmal eine größere Rolle im Geschehen zukommt – wobei natürlich vor allem jene Szene hervorsticht, wo sie Senatorin (?) Montgomery, die ihr eigentlich aufgetragen hat, die Arbeit einzustellen, kurzerhand mit einem Kinnhaken ausschaltet. Insgesamt fand ich "Der Countdown läuft" aber leider wenig begeistert. Das beginnt schon bei den ganzen Bösewichten, die ich leider nie wirklich bedrohlich fand, und die mich teilweise sogar richtiggehend genervt haben. Dies gilt nicht zuletzt für Lawrence Bayne, mit dessen Darstellung von Conrad Lowell ich leider nicht allzu viel anfangen konnte. Schwerer als das wiegt, dass es die Episode trotz des Countdowns ob der drohenden Sterilisation der Station leider völlig an Spannung vermissen lässt. Was halt nicht zuletzt auch daran liegt, dass ein Tod von Jake von Anfang an ausgeschlossen war. Und kann mir mal jemand erklären, warum Jake nachdem er Conrad und die anderen gestellt hat nicht einfach gleich gefeuert hat? Immerhin hat er ja eh "nur" eine nicht tödliche Schallwaffe. Selbst wenn er Caruso erwischen sollte, passiert da letztendlich nicht viel. Last but not least: Das mit den geteilten Alpträumen aller Insassen am Ende hat mich als Idee leider nicht wirklich überzeugt. Zudem fand ich die besagte Szene auch relativ schwach und einfallslos inszeniert. Dies mag zumindest teilweise dem Budget geschuldet sein, ändert aber halt nichts daran, dass es der Szene nicht gelang, die gewünschte alptraumhafte Stimmung (im wahrsten Sinne des Wortes) zu vermitteln.
Fazit:
"Der Countdown läuft" war zwar so weit ok, konnte in meinen Fall aber in erster Linie mit dem Auftritt von Nicole de Boer punkten. Davon abgesehen stachen auch noch das kurze – und vermeintlich letzte – Wiedersehen mit Sid Gomez, sowie die größere Rolle von Nika, positiv hervor. Mit den Bösewichten im Allgemeinen und Conrad Lowell als Chef der Flüchtigen im Besonderen konnte ich aber leider wenig anfangen. Darüber hinaus gelang es der Folge trotz des Countdowns nicht, Spannung zu erzeugen. Und vor allem den Alptraum am Ende fand ich von der Umsetzung her sehr schwach, und dementsprechend enttäuschend. Zumal mich die Idee rund um diesen von allen Insassen geteilten (Alp-)Traum ohnehin von vornherein nicht überzeugt hat. Dank "Ezri" geht sich aber knapp eine durchschnittliche Wertung aus.