Originaltitel: Answers Given to Questions Never Asked Episodennummer: 4x01 Bewertung: Erstausstrahlung US: 29. September 2003 Erstausstrahlung D: 24. Mai 2006 Drehbuch: Robert Engels Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Nigel Bennett als Paroo,
Carmen Moore als Tri-Jema,
John Reardon als Luck,
Steve Makaj als Commander Cross,
Robert Saunders als The Abyss u.a.
Kurzinhalt:
Nach der Schlacht zwischen dem Commonwealth und den Nietzscheanern hat sich die Andromeda an den Rande der Galaxis zurückgezogen. Dort erreicht sie dann schließlich ein Kurier, der Captain Hunt eine Nachricht des Verteidigungsministers Paroo überbringt. Dieser behauptet, dass das neue Commonwealth gefallen sei. Er macht Dylan dafür verantwortlich, und behauptet, die Triumvir Tri-Jema in seiner Gewalt zu haben. Paroo selbst ist ein Sammler – jener Orden, der erst nach dem Fall des ersten Commonwealth gegründet wurde, um das gesammelte Wissen zu bewahren. Umso mehr gibt sein jetziges Verhalten Fragen auf. Es gelingt, die Nachricht bis zum sogenannten Nullpunkt zurückzuverfolgen, der zwischen den drei Galaxien, die das Reich des Commonwealth ausmachen – Triangulum, Andromeda und die Milchstraße – liegt. Dort angekommen erkennt Dylan schließlich, dass Paroo nicht mehr er selbst ist, sondern vom Geist des Abgrunds besessen ist…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Abgrund zur Hölle" bestätigt nun den von mir nach/bei "Dragonischer Wein" vermuteten Ausstieg von Keith Hamilton Cobb – zumindest mal, soweit es die Stammbesetzung der Serie betrifft. Wie im dortigen Review erwähnt wird er mir fehlen; er hatte eine starke Bildschirmpräsenz, vor allem aber war sein herrlich ambivalent-zwielichtiger Tyr neben Trance mit Abstand die interessanteste Figur an Bord. Mal schauen, ob er in weiterer Folge zumindest in Gastauftritten zurückkehren wird (Vorwurf kann ich Cobb ob des Ausstiegs jedenfalls, sowohl im Hinblick auf die abnehmende Qualität der Serie, als auch dem immer stärkeren Fokus auf Kevin Sorbo – den Cobb nicht selten in den Schatten stellte – keinen machen). Was nun den Auftakt der vierten Staffel an sich betrifft, so war es wie schon beim Finale von Season drei vor allem ein Aspekt, der mir gut gefallen konnte. In diesem Fall, dass man mit dem Geist des Abgrunds ein zuvor etabliertes Element wieder aufgegriffen hat, von dem ich mittlerweile eigentlich dachte, man hätte es zwischenzeitlich vergessen.
Von diesem Punkt abgesehen konnte ich mit "Abgrund zur Hölle" aber nicht wirklich viel, und insgesamt sogar noch weniger als mit dem auch schon mäßigen Finale der dritten Staffel, anfangen. Mir liegt einfach die Art und Weise nicht, wie Robert Engels Geschichten erzählt (oder dies zumindest bei diesen beiden Folgen tat). Zu konfus, zu wild, zu chaotisch. Dinge werden zusammengeworfen, die aus meiner Sicht kein stimmiges Ganzes ergeben, und der Story fehlt auch jeglicher Fluss; von einem Spannungsaufbau ganz zu schweigen. Wenig begeistert war ich auch von der anfänglich präsentierten Idee, dass das neue Commonwealth nun auch gefallen wäre, was "Andromeda" wieder auf den Stand zu Beginn der Serie zurückgeworfen hätte. Zwar stellt sich letztendlich – zum Glück – heraus, dass die Situation nicht ganz so dramatisch ist, wie von Paroo dargestellt; dieser wollte Dylan damit vielmehr provozieren und ködern. Aber schon allein der Gedanke, dass drei Staffeln Entwicklung einfach so weggewischt werden könnten, hat mich geärgert. Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch von Nigel Bennett als Paroo nicht wirklich begeistert war; den fand ich nämlich stellenweise ziemlich nervig. Und den CGI-Hintergrund auf dem Planeten fand ich auch eher schwach. Schade ist all dies nicht zuletzt auch deshalb, als ich grundsätzlich ja immer ein Freund davon bin, wenn frühere Elemente wieder aufgegriffen werden, und so die Kontinuität einer Serie gestärkt wird. Aber es kommt dabei halt trotzdem auch immer auf die Umsetzung an – und die hat mich im Fall von "Abgrund zur Hölle" leider nicht wirklich überzeugt.
Fazit:
Der Ausstieg von Robert Hewitt Wolfe zur Mitte der zweiten Staffel hat zahlreiche von ihm begonnene Handlungsstränge zurückgelassen; was genau er mit diesen vor hatte, werden wir wohl nie erfahren. Doch so positiv ich es grundsätzlich auch finden mag, dass man diese nicht einfach in Vergessenheit geraten lässt, sondern vielmehr wieder aufgreift, aber momentan habe ich bei "Andromeda" den Eindruck, dass man vor diesen einzelnen Puzzleteilen steht, keine Ahnung hat, welches Gesamtbild sie ergeben sollen, und deshalb mit Gewalt willkürlich Elemente zusammenstoppelt. Was nicht passt, wird passend gemacht. Darüber hinaus fand ich auch bei "Abgrund der Hölle", wie schon bei "Dragonischer Wein" zuvor, den Handlungsaufbau furchtbar. Irgendwie liegt mir die konfus-chaotisch-beliebige Art und Weise, in der Robert Engels Geschichten erzählt, überhaupt nicht. Und mit dem Schauspiel von Nigel Bennett konnte ich auch nicht viel anfangen (wobei ich das weniger ihm, als dem Drehbuch und der Regie vorwerfe). Einzelne Szenen, Elemente oder Entwicklungen gefiel mir zwar ganz gut. Im Gesamten fand ich den Auftakt der vierten Staffel aber leider ebenso enttäuschend, wie das Finale der dritten.
