Originaltitel: Into the Abyss Episodennummer: 1x05 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 08. November 2019 (Apple TV+) Drehbuch: David Weddle & Bradley Thompson Regie: Sergio Mimica-Gezzan Besetzung:
Joel Kinnaman als Edward Baldwin,
Michael Dorman als Gordo Stevens,
Sarah Jones als Tracy Stevens,
Shantel VanSanten als Karen Baldwin,
Jodi Balfour als Ellen Waverly,
Wrenn Schmidt als Margo Madison,
Chris Bauer als Deke Slayton,
Sonya Walger als Molly Cobb,
Eric Ladin als Gene Kranz,
Michael Harney als Jack Broadstreet,
Dan Donohue als Thomas Paine,
Krys Marshall als Danielle Poole,
Lenny Jacobson als Wayne Cobb,
Edwin Hodge als Clayton Poole,
Dave Power als Frank Sedgewick,
Noah Harpster als Bill Strausser,
Nick Toren als Tim 'Bird Dog' McKiernan,
Daniel Robbins als Hank Poppen,
Nick Wechsler als Fred,
Teddy Blum als Young Shane Baldwin,
Jason David als Young Daniel Stevens,
William Barber-Holler als Young Jimmy Stevens,
Tracy Mulholland als Gloria Sedgewick,
Benjamin Seay als Ray Schumer,
Korey Simeone als Doctor Chase,
Nick Heyman als Sentry u.a.
Kurzinhalt:
Die NASA glaubt, in einem Krater auf dem Mond reiche Vorkommen an Eis – und damit Wasser – gefunden zu haben. Dies ist deshalb so wichtig, als die NASA auf dem Mond eine dauerhafte Basis einrichten will, die quasi als Zwischenstation auf dem weiteren Weg ins Sonnensystem dienen, und somit den Weg zur Eroberung des Sonnensystems öffnen soll. Edward und Molly machen sich deshalb beide dafür stark, nicht erst bis Apollo 16 zu warten, um den Krater zu erforschen, sondern vielmehr die Landekoordinaten ihrer eigenen Mission zu ändern. Schließlich bekommen sie die Freigabe dafür, und beginnen nach der Landung, den Krater zu erforschen. Doch das Zeitfenster, um den Verdacht auf Eis zu bestätigen, ist stark begrenzt. Währenddessen versucht sich Gordo damit abzufinden, zugunsten von Molly von Apollo 16 nach Apollo 18 verlegt worden zu sein. Auch Danielle Poole wurde dieser zugeteilt. Doch die ersten Versuche, sich näher zu kommen, sind nicht gerade von Erfolg gekrönt. Bei den Angehörigen der Apollo 15-Astronaut:innen steigt indes ob der kurzfristigen Änderungen an der Mission die Anspannung. Mollys Ehemann Wayne hofft, in Karen Baldwin eine verwandte Seele zu finden. Doch so richtig scheinen die beiden auf keinen grünen Zweig zu kommen…
Review:
Das Highlight von "In den Abgrund" waren für mich ganz klar die letzten paar Minuten, mit Mollys Abstieg in den Krater. Für mich war das ganz klar die bislang packendste und auch insgesamt beste Szene der Serie. Da habe ich echt gebannt und überaus angespannt auf den Fernsehschirm gestarrt, und konnte somit die Gefühle der Beobachter von der Erde, die genauso wenig Einfluss aufs Geschehen nehmen können wie ich, sehr gut nachvollziehen. Gesteigert wurde meine Anspannung noch zusätzlich davon, dass ich im Verlauf der Mission zunehmend davon überzeugt war, dass Molly zwar das Eis finden, dies jedoch mit ihrem Leben bezahlen würde. Vor allem auch das machte die Szenen im Krater für mich so spannend; ich habe einfach bis zuletzt damit gerechnet, dass irgendetwas schlimmes passieren wird. Das ist den Drehbuchautoren David Weddle und Bradley Thompson in Verbindung mit ihrem Regisseur Sergio Mimica-Gezzan, und ein bisschen Hilfe von Komponist Jeff Russo, wirklich sehr gut gelungen.
Trotz dieser ansatzweise lobenden Worte bin ich aber nach wie vor überhaupt kein Fan von Jeff Russo im Allgemeinen, und seiner Musik für "For All Mankind" im Besonderen. Ja, es ist ihm gelungen, mit seinen Klängen die Spannung dieses Moments zu verstärken. Er macht aber halt letztendlich nur genau das: An die jeweilige Szene angepasste Stimmungsmusik. Ich bin halt eher der Fan von markanten und vielfältig interpretierten Leitmotiven; solche konnte ich hier allerdings noch überhaupt nicht ausmachen, und generell liegen sie Jeff Russo meiner Einschätzung nach nicht wirklich. Und zu allem Überfluss hat die Musik zu Beginn in meinen Ohren etwas zu sehr nach Hans Zimmers "Man of Steel"-Soundtrack geklungen. Seine Kompositionen sind jedoch nicht der (einzige) Grund, warum mir "In den Abgrund" trotz des packenden Finales insgesamt nicht mehr ganz so gut gefallen konnte, wie die (guten) Episoden davor. Denn so gut das Finale auch gewesen sein mag, den Weg dorthin empfand ich leider teilweise als etwas zäh. Dies gilt insbesondere für die Szenen zwischen Tracy und Wayne, die mich irgendwie nicht so recht ansprechen wollten. Aber auch Gordo – der seit er von Apollo 15 genommen wurde zunehmend dem Alkohol verfällt – geht mir zunehmend auf den Keks. Seine Auseinandersetzung mit Danielles Ehemann Clayton wirkte auf mich auch etwas verkrampft (und auch wenn ich kein Gordo-Fan bin, so muss man ihm doch zumindest zugutehalten, dass Clayton mit dem Stänkern angefangen hat). Zwar klingt das insgesamt dramatischer, als es eigentlich war; mich hat auch "In den Abgrund" insgesamt wieder solide unterhalten. Es gab zwischendurch einige gefällige Szenen (wie z.B. wenn Molly mit Präsident Nixon scherzt), die Effekte sind nach wie vor über jeden Zweifel erhaben, und vor allem das packende Finale hat dann noch einiges herausgerissen. Das Ende selbst hat mich allerdings dann, mit dem plötzlichen Sprung zwei Jahre in die Zukunft, doch eher irritiert. Aber mal abwarten, ob das nur ein Ausblick auf die Dinge waren, die noch kommen werden, oder die nächste Folge tatsächlich eben daran anknüpfen wird.
Fazit:
Das Finale mit dem Krater war zweifellos die bisher beste und packendste Szene der Serie. Und trotzdem hat mir "In den Abgrund" insgesamt etwas schlechter gefallen, als die Episoden davor. Hauptverantwortlich dafür waren die zwei Drittel (bis drei Viertel) davor, die mich einfach nicht so recht mitgerissen haben. Dies gilt insbesondere für die gemeinsamen Szenen von Tracy und Wally; aber auch mit Gordo tat ich mir wieder etwas schwer. Es hilft auch nicht, dass Jeff Russo zwar grundsätzlich die richtigen Klänge für die jeweilige Szene findet, ich aber halt einfach kein Fan seiner Stimmungsmusik bin (und er sich zu Beginn in meinen Ohren auch zu stark an "Man of Steel" orientierte). Und auch mit dem angedeuteten Zeitsprung am Ende tat ich mir etwas schwer. Über jeden Zweifel erhaben sind aber nach wie vor die Effekte. Und vor allem das erwähnte Finale mit Mollys Abstieg in den Krater hat zweifellos noch einiges herausgerissen.