Originaltitel: Episode Three Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 26. Juni 2015 Erstausstrahlung D: 29. Juni 2015 Drehbuch: Martin Gero Regie: Paolo Barzman Besetzung:
Marc Bendavid als One,
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Four,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Gage Munroe als TJ,
Billy Parrott als Bartender u.a.
Kurzinhalt:
Während Fünf das Schiff durchstreift, macht sie auf einmal eine grausige Entdeckung: Sie stößt auf die Leiche eines Jungen, der offenbar erschossen wurde – vermeintlich von jemandem aus der Besatzung, die ja ihre Erinnerungen verloren hat. Angesichts der Tatsache, dass diese ja absichtlich von jemandem gelöscht wurden, hält es Eins aber für sehr wahrscheinlich, dass die dafür verantwortliche Person ihr Gedächtnis nicht verloren hat – denn warum sollte man seine eigenen Erinnerungen löschen? Er schlägt vor, die Androidin als Lügendetektor zu verwenden, und nacheinander werden alle von ihnen befragt. Doch gerade beim letzten Kandidaten, Drei, ertönt eine Warnmeldung des Schiffes. Offenbar droht dieses aufgrund eines defekten Teils an der Außenhülle in Kürze vernichtet zu werden. Da man sich momentan in einem Raumbereich mit gefährlicher Gammastrahlung befindet, meldet sich die Androidin freiwillig für den Außeneinsatz…
Review:
Auch wenn die Regel, dass Kinder in Filmen und Serien quasi immer in Sicherheit wären, schon lange nicht mehr gilt, sind entsprechende Wendungen trotzdem nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel. Insofern hab ich doch kurz geschluckt, als Fünf während sie die Raza durchstreift auf einmal die Leiche eines Jungen entdeckt, der – vermeintlich von einem von ihnen – erschossen wurde. Damit stellt die dritte Episode ein weiteres Mysterium vor, dessen Beantwortung man harrt. Darüber hinaus beschäftigt sich "Episode Drei" in erster Linie mit der Frage, wer all ihre Erinnerungen gelöscht hat. Vorausgesetzt, es gelang dem/der Schuldigen nicht, die Androidin irgendwie auszutricksen, scheint wer auch immer dafür verantwortlich war, dabei auch sein/ihr Gedächtnis verloren zu haben. Die Befragungen waren jedenfalls durchaus spannend umgesetzt, nur eins hat dabei für mich nicht so recht funktioniert: Weil auf den roten Hering rund um Drei bin ich ihnen (auch damals bei der Erstsichtung) nicht wirklich hereingefallen.
Von diesem Punkt abgesehen war ich von "Episode Drei" aber sehr angetan, und würde sie – obwohl es sich hier letztendlich um eine sogenannte "bottle show" handelt, die ohne (nennenswerte) Gaststars auskommt, und nur auf dem Schiff (und damit bestehenden Sets) spielt – sogar als die bisher stärkste Folge der Serie einschätzen. Hauptverantwortlich dafür war die Storyline rund um die Beschädigung am Schiff, und die daraus resultierende Einlage rund um den Außenbordeinsatz der Androidin. So war dieser grundsätzlich mal gut getrickst, und auch die Sets fand ich sehr gut gemacht. Vor allem aber fand ich die Szene sehr gut inszeniert, und überaus spannend. Als sie von einer Energiewelle getroffen und dadurch deaktiviert wird, lernen wir die Figuren über die Art und Weise, wie sie eben darauf reagieren, auch wieder besser kennen. Drei und Vier haben sich in der Brücke verschanzt, und planen, wieder den Überlichtantrieb zu aktivieren, um so rasch als möglich aus der Gefahrenzone zu gelangen. Die anderen hingegen drängen darauf, die Androidin, die immerhin ihre Existenz für sie riskiert hat, nicht einfach so aufzugeben. Letztendlich sind sie nicht zuletzt auch deshalb erfolgreich, weil die listige Fünf zuvor die Kugeln aus der Waffe von Drei entfernt hat. Die Androidin revanchiert sich dann daraufhin quasi auch gleich für ihre Rettung, als sie wiederum dem von einer Energiewelle getroffenen Sechs das Leben rettet. Insgesamt fand ich das letzte Drittel von "Episode Drei" jedenfalls wirklich sehr packend. Nur der Annäherungsversuch von Eins in Richtung Zwei wirkte auf mich etwas deplatziert. Und die Raumstation am Ende hat mich zugegebenermaßen etwas gar an jene aus den "Star Trek"-Filmen bzw. "The Next Generation" erinnert. Dafür wartet "Episode Drei" am Ende mit einem höchst effektiven Cliffhanger auf, als wir dort auf eine Person treffen, die Eins zum Verwechseln ähnlich sieht. Vorausgesetzt, es handelt sich dabei, wie er behauptet, auch wirklich um Jace Corso: Wer ist dann an Bord der Raza?!
Fazit:
Angefangen beim grausigen Fund des toten Jungen zu Beginn, über den spannenden Handlungsstrang rund um die notwendige Reparatur der Raza, bis hin zum Cliffhanger rund um Jace Corso hat mich "Episode Drei" bestens unterhalten. Einzig: Auf den Roten Hering rund um Drei als Hauptverdächtigen im Hinblick auf die gelöschten Erinnerungen bin ich ihnen (auch schon damals bei der Erstsichtung) nicht hereingefallen. Und die Anmache von Eins in Richtung Zwei wirkte auf mich auch etwas deplatziert. Davon abgesehen war das aber eine sehr unterhaltsame und rundum gelungene Folge, bei der es mir vor allem der Außeneinsatz der Androidin sehr angetan hatte.
