Originaltitel: Josh Episodennummer: 4x12 Bewertung: Erstausstrahlung US: 06. März 1998 Erstausstrahlung D: 23. November 1998 Drehbuch: Chris Ruppenthal Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Alex McArthur als Josh Butler,
Kate Vernon als Judy Warren,
Grant Heslov als Todd,
Fulvio Cecere als Major,
Larry Musser als Maj. Samuel Harbeck,
Scott Hylands als Col. Roger Tennent,
Joe Pascual als Lt. Marquez,
Caroline Elliott als Allison James,
Allixandra East als Sarah James,
Jon Raitt als Gordon Huntmeyer,
Ed Evanko als Preacher u.a.
Kurzinhalt:
Als sie mit ihrer Mutter durch den Wald wandert, stürzt Allison James plötzlich, und verletzt sich schwer. Josh Butler ist zufällig Zeuge des Vorfalls, und sagt Allisons Mutter, dass sie Hilfe holen soll. Während sie unterwegs ist, legt er seine Handfläche auf das Mädchen, die daraufhin zu leuchten beginnt – und ihre Verletzungen heilt. Er sieht nicht, dass zwei Wanderer ihn dabei beobachtet, und den Vorfall auch mit ihrer Kamera gefilmt haben. Kurz darauf fällt der Reporterin Judy Warren die Aufnahme in die Hände. Es gelingt ihr, Josh Butler zu identifizieren und ausfindig zu machen. Einem Gespräch stimmt er jedoch nur zu, wenn die Kameras ausbleiben. Widerwillig sagt sie vermeintlich zu, nur um insgeheim eine Audioaufnahme anzufertigen. Als Josh dies merkt, wirft er sie zur Tür raus. Als er kurz darauf mit dem Auto unterwegs ist, wird er vom Militär angehalten, und in eine Basis gebracht. Dort will man mit Experimenten den Grund für seine übernatürlichen Kräfte herausfinden – und vor allem auch feststellen, wer bzw. was er ist…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Josh" hat bei mir irgendwie von vornherein keinen guten Start erwischt, bin ich doch nicht wirklich ein Fan von Geschichten, in denen es sich um einen wahrhaftigen Wunderheiler dreht. Aus meiner Sicht öffnet man damit – potentiell gefährlichem – esoterischen Quatsch Tür und Tor. Mit der Andeutung, dass es sich bei ihm um einen Außerirdischen handeln könnte, kratzt die Episode dann zwar kurzzeitig die Kurve (wobei es ihr wiederum nicht half, dass ich beim leuchtenden Josh unweigerlich an die Vorlonen aus "Babylon 5" denken musste), nur um wenig später wieder in eine aus meiner (atheistischer) Sicht völlig falsche Richtung abzubiegen, als man in der Basis darüber sinniert, inwiefern es sich bei Josh um Gott selbst handeln könnte. Es sagt viel über mich aus – und erklärt wohl auch zumindest teilweise, warum ich zur Folge irgendwie überhaupt keinen Zugang gefunden habe – dass ich auf diese Idee von selbst nie gekommen wäre.
Jedenfalls hat mich das Mysterium rund um Joshs Herkunft und Identität – und damit auch die entsprechenden philosophischen Diskussionen rund um diese Frage – nie interessiert. Trotzdem wäre ich vermutlich gnädiger als der Papst gewesen, und hätte die Episode mit einer nur unterdurchschnittlich bis niedrigen Wertung von 1.5 bis 2 Punkten durchgewunken. Einerseits, weil ich die Leistung von Alex McArthur in der Titelrolle durchaus gelungen fand, aber auch aufgrund des Auftritts von Kate Vernon, die sich spätestens mit dem "Battlestar Galactica"-Reboot ihren "Geek Cred" gesichert hat. Und die kleine "E.T."-Anspielung fand ich auch lustig (wenn sie auch wohl gar nicht lustig gemeint war). Vor allem aber prangert "Josh" unsere Angst vor dem Fremden, dem Unbekannten und den Unerklärlichen an – und zumindest damit lag die Folge durchaus auf meiner Wellenlänger. Leider aber hat das Ende jeglichen auch nur kleinsten Goodwill, den ich aufgrund der vorangehenden positiven Aspekte für die Folge aufbringen konnte, ruiniert. Angefangen dabei, dass es Judy und Todd relativ problemlos gelingt, Josh aus einer militärischen Hochsicherheitseinrichtung zu befreien (echt jetzt?). Über die Offenbarung, dass es sich bei ihm um die Wiederkehr von Jesus Christus handelt (selbst die Andeutung rund um seine außerirdische Herkunft konnte mir diese Idee nicht schmackhaft machen), bis hin zu seinem Aufstieg in den Himmel. Letzteres war derart lächerlich und unfreiwillig komisch, dass ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte; was wohl eher nicht Sinn und Zweck der Szene gewesen sein dürfte.
Fazit:
Jessas, Maria und Josef! "Josh" war ja mal so überhaupt nicht meins. Die Wunderheiler-Thematik hätte ich schon schlimm genug gefunden, aber auf die christlich-katholische Richtung, die man daraufhin einschlug, war ich so überhaupt nicht vorbereitet. Und wie ihr wohl mittlerweile wisst, bin ich nicht einfach nur überzeugter Atheist, sondern bin ich vor allem auch bei Science Fiction gegen solche religiösen Unter- bzw. wie im diesen Fall sogar Engelschor laute Töne allergisch. Dabei wäre die Erklärung, dass Jesus ein Außerirdischer war, nicht einmal ganz unpfiffig, mochte ich die schauspielerischen Leistungen, und gefiel mir vor allem auch, wie "Josh" unsere Angst vor dem Fremden anprangert. Leider aber sind am Ende jegliche positiven Gefühle, die ich der Episode entgegenbrachte, zusammen mit dem in den Himmel gleitenden Jesus 2.0 verflogen. Weil das fand ich leider einfach nur lächerlich.