Originaltitel: One Taelon Avenue Episodennummer: 3x20 Bewertung: Erstausstrahlung US: 01. Mai 2000 Erstausstrahlung D: 08. Februar 2001 Drehbuch: John Whelpley Regie: John Stead Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
William deVry als Joshua Doors,
Robert Haley als Dr. George Sato,
Cheryl MacInnis als Arlene Sato,
Helene Clarkson als Laura Beeks,
Wayne Ward als Bud Archer,
Balázs Koós als Simms u.a.
Kurzinhalt:
Mit Hilfe der Taelons wurde ein neues Gebäude, genannt One Taelon Avenue, erbaut. Dieses beinhaltet nicht nur ein fortschrittliches Forschungszentrum, in dem Dr. George Sato am interdimensionalen Antrieb forscht, sondern ist zudem mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet, welches die Geräte im Gebäude steuert. Dann jedoch kommt es während eines Experiments zu einem tragischen Unfall, bei dem der Testpilot sein Leben verliert. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Liam und Renee One Taelon Avenue einen Besuch abstatten: Jonathan Doors berichtet sich zudem, dass sein Sohn Joshua sich völlig verändert hat, seitdem er seinen Job dort angetreten ist. Als sich schließlich auch Renees Verhalten verändert, nur kurz nachdem sie Joshuas Angebot mit ihm zu arbeiten angenommen hat, entdeckt Liam schließlich die Wahrheit: Die künstliche Intelligenz steuert nicht nur das Gebäude, sondern kontrolliert mittels Manipulation der Gehirnwellen auch alle Personen, die sich darin aufhalten…
Review (kann Spoiler enthalten):
In der ersten Hälfte von "Außer Kontrolle" hatte es den Eindruck, als würde es hier "nur" um eine ein Bürogebäude steuernde künstliche Intelligenz drehen, die ein Eigenleben – und damit einhergehend mörderische Tendenzen – entwickelt. Eine Thematik, die u.a. bei "Akte X" (in der Episode "Die Maschine") ergründet wurde. Insofern fand ich die Episode längere Zeit jetzt nicht wirklich originell. Schwerer als das wiegt allerdings, dass sich die Gefahr durch das Kontrollprogramm für mich nie manifestierte, und es "Außer Kontrolle" dementsprechend an Spannung vermissen ließ. In der zweiten Hälfte wird die Folge dann insofern ein bisschen interessanter, als der Gedanke, dass es der KI möglich ist, die Hirnwellen – und damit das Verhalten der Menschen – zu manipulieren, dann doch noch eine ansatzweise originelle und vor allem auch recht nette Idee präsentiert. Leider aber auch dies nur im Ansatz, stellt man sich doch unweigerlich die Frage, ob alle von ihr gesteuerten Figuren denn wirklich die ganze Zeit im Gebäude bleiben; weil ansonsten würde Control ja die Kontrolle über sie verlieren.
Keinen Pluspunkt vermochte "Außer Kontrolle" auch aus dem tragischen Ausgang rund um den Tod von Jonathan Doors – erschossen von seinem eigenen, von der KI kontrollierten Sohn – zu ziehen. Dafür war die Figur einfach zuletzt nicht mehr präsent genug. Es ist ein bisschen so, als würden man hier Dr. Belman über den Jordan schicken; auch von der fehlte nun schon sehr lange jede Spur. Dadurch ist Jonathan Doors Abschied kein richtiger Verlust; er ist nur die endgültige Bestätigung eines sich zuletzt immer deutlicher abzeichnenden, schleichenden Ausstiegs von David Hemblen. Die wohl angestrebte emotionale Wirkung hat diese Szene somit bei mir leider verfehlt. Immerhin gab man Hemblen zum Abschied allerdings nochmal ein bisschen etwas zu tun, wobei vor allem die Szene, wo er mit Liam und Renee über Joshua spricht, durchaus hervorstach. Generell ist die Entwicklung grundsätzlich als eindeutige Änderung im Status Quo positiv zu bewerten. Spannend ist zudem die Frage, inwiefern Control vielleicht in weiterer Folge im Kampf gegen die Taelons nochmal eine Rolle spielen konnte. Und nach wie gesagt einem noch etwas mauen Auftakt drehte "Außer Kontrolle" allgemein in der zweiten Hälfte dann nochmal halbwegs auf. Nicht zuletzt aufgrund sich der zuvor breitmachenden Langeweile, aber auch einzelnen mich zum Augenrollen animierenden Dialogzeilen ("I'll hook up with him later". "You better do it sooner." – der war echt soooo lahm), überwog bei "Außer Kontrolle" letztendlich aber doch knapp das Negative.
Fazit:
In der ersten Hälfte habe ich mich mit "Außer Kontrolle" doch ziemlich gelangweilt. Die dort noch wenig originell wirkende Idee rund um die das Gebäude kontrollierende künstliche Intelligenz hatte daran ebenso Anteil, wie die vom Erzähltempo her dahinschleichende Handlung, sowie nicht zuletzt die mangelnde Spannung. Generell wirkte das alles längere Zeit etwas inhaltsarm. Erst in der zweiten Hälfte dreht "Außer Kontrolle" dann nochmal langsam auf, und vor allem der Showdown, wo man gegen die künstliche Intelligenz antritt, war dann recht launig. Schade nur, dass mich der Tod von Jonathan Doors – nicht zuletzt, als sich dieser in der dritten Staffel schon derart rar gemacht hatte, dass seine Abwesenheit in Zukunft kaum mehr auffallen wird – völlig kalt gelassen hat. Insbesondere auch das drückt "Außer Kontrolle" dann nochmal unter den Durchschnitt.