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Star Trek: Klingon Drucken E-Mail
Romanadaption des FMV-Spiels Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 29 Januar 2024
 
Cover (c) Pocket Books
Titel: "Star Trek: Klingon"
Bewertung:
Autor: Dean Wesley Smith & Kristine Kathryn Rusch
Übersetzung: -
Umfang: 217 Seiten
Verlag: Pocket Books
Erstveröffentlichung:
ISBN: 978-0-6710-0257-2
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Im zweiten Jahr, nachdem die Sternenflotte die Kontrolle über die Raumstation Deep Space Nine übernommen hat – und somit noch bevor das Dominion sein schreckliches Haupt reckt, und mit Intrigen einen Krieg zwischen der Föderation und den Klingonen anzetteln wird – trifft sich Kanzler Gowron auf der Raumstation mit Vertretern der Sternenflotte, an denen u.a. Admiral Jellico und die Besatzung der Enterprise teilnehmen. Die Verhandlungen verlaufen eher schleppend; in der Hoffnung, durch ein näheres Kennenlernen zwischen beiden Seiten die angespannte Stimmung aufzulockern, trifft man sich abends in Quarks Bar. Dort beginnt Gowron dann schließlich die Geschichte eines Bekannten von ihm, dem Klingonen Pok, zu erzählen. Dieser musste miterleben, wie sein Vater just am Tag seines Aufstiegsritus ermordet wurde. Pok schwört daraufhin einen Blutschwur, und zieht in Begleitung von Gowron los, um die Verantwortlichen aufzuspüren und zur Strecke zu bringen…

Review (kann Spoiler enthalten): Mitte der 90er produzierte Simon & Schuster parallel zwei interaktive PC-Spiele, die dann auch relativ zeitgleich veröffentlicht wurden, nämlich "Star Trek: Borg" und "Star Trek: Klingon". Ersteres hatte ich damals mal angespielt (ich vermute in einer Demo; es ist aber auch möglich, dass ich es mir damals von einem Freund ausgeborgt habe), es wollte mich aber leider trotz der Borg und dem Gastauftritt von John de Lancie als Q nicht überzeugen. Mit Grauen erinnere ich mich noch an eine Stelle zurück, wo man sich binnen Sekunden entscheiden musste, ob man nach links oder rechts geht, ohne irgendeine Indikation, was davon der richtige Weg ist. In eine Richtung überlebt man, in die andere Richtung stirbt man. Mir war das zu willkürlich und blöd. Generell war mir das Gameplay mit eben solchen Entscheidungen und so gut wie keinen Rätseln als alter Adventure-Fan zu anspruchslos – weshalb ich es trotz der durchaus interessanten Story und der ansprechenden Produktionsqualität nie zu Ende gespielt habe. Nach meiner Erfahrung mit "Borg" habe ich "Klingon" (bei dem Jonathan Frakes hinter der Kamera stand) dann gar nicht mehr ausprobiert (weshalb ich auch keinen Vergleich zur Vorlage ziehen kann). Das von Hilary Bader (die Drehbücher sowohl für TNG, DS9 und VOY geschrieben hatte, und neben "Klingon" auch für "Borg" verantwortlich war) geschriebene Drehbuch ließ man dann schließlich vom "Star Trek"-erfahrenen Autorenduo Dean Wesley Smith und Kristine Kathryn Rusch zu einem Roman adaptieren. Ich gebe zu, im Vorfeld – aufgrund der kurzen Spieldauer, sowie der Tatsache, dass selbst Doppelfolgen zumeist zu wenig Stoff für eine solche Romanfassung hergeben haben – skeptisch gewesen zu sein; da ich jedoch "Klingon" eben im Gegensatz zu "Borg" bisher so überhaupt nicht kannte, gewann dann doch meine Neugier im Hinblick auf diese mir bislang nicht bekannte Geschichte aus der TNG-Ära. Rückblickend wäre ich wohl mit einem "Let's Play"-Video besser bedient gewesen.

Denn: Der Zugang, den die beiden hier für ihre Romanadaption wählen, ist ein doch ziemlich eigenwilliger. Anstatt einfach jene Geschichte rund um Gowron und Pok zu erzählen, welche die Basis jenes Holoprogramms ist, das wiederum als Setting für das interaktive Spiel dient, versuchen sie, die entsprechende Erfahrung im Buch nachzubilden. Jedoch nicht etwa in Form jener "schmiede dein eigenes Abenteuer"-Bücher, wo man laufend Entscheidungen trifft, und je nachdem an einer anderen Stelle weiterliest, sondern indem sie Barclay quasi als Stellvertreter für den Spieler einsetzen. Damit verlieren sie einerseits die Interaktivität der Vorlage, während sie andererseits den Erzählfluss immer wieder stören, da Gowron seine Geschichte unterbricht, und Barclay fragt, was dieser an Poks Stelle im jeweiligen Moment getan hätte. Zwar kann ich anerkennen, was Smith und Rusch damit beabsichtigt hatten, nämlich eben die Mechanik der Spielvorlage zumindest ansatzweise auch in ihrem Buch abzudecken. Trotzdem fand ich diesen Zugang leider doch ziemlich misslungen. Erschwerend kommt hinzu, dass die grundlegende Story rund um Pok und Gowron leider enorm dünn ist. Ich meine, der Roman selbst ist mit rund zweihundert Seiten ja schon nicht sonderlich lang; davon entfällt dann geschätzt die Hälfte auf die Rahmenhandlung rund um das Treffen auf Deep Space Nine (inklusive einigen heftigen Flirts zwischen Riker und Dax, was mich ebenfalls leicht irritierte; reicht es nicht schon, dass sich Word und Riker um Troi "gestritten" haben?); zudem gibt es am Ende noch einen kleinen Anhang zur Produktion des Spiels. Da bleibt für die eigentliche Geschichte rund um Pok nicht mehr viel übrig. Und auch wenn ich die Rahmenhandlung überwiegend ganz nett fand, wäre es doch vielleicht ganz nett gewesen, wenn die beiden versucht hätten, die im Mittelpunkt stehende Story noch ein bisschen aufzubauen. Letztendlich punktet "Klingon" in erster Linie mit dem durchaus interessanten Einblick in die klingonische Kultur. Aber auch die Idee, dass Gowrons Erzählung in der Bar dann die Grundlage für das Holoprogramm aus dem Spiel liefert (was den Roman quasi als Prequel zum Spiel offenbart), war recht gewitzt. Letztendlich halte ich aber die Story einfach nicht für interessant genug, um über die meines Erachtens misslungene Umsetzung dieser PC-Spiele-Adaption hinwegzutrösten.

Fazit: Nachdem ich mir im letzten Jahr ja alle bislang hierzulande noch nicht veröffentlichten TNG-Romane vorgeknöpft hatte, war ich auch auf "Star Trek: Klingon" – der ja in der gleichen Ära angesiedelt ist, und in dem u.a. Picard, Riker und Barclay (neben der DS9-Crew) prominent vertreten sind – neugierig. Umso mehr, als ich zwar vor knapp dreißig Jahren (heul) zwar "Star Trek: Borg" angespielt hatte, aufgrund meiner Enttäuschung mit eben diesem dann aber "Klingon" erst gar keine Chance mehr gegeben habe. Die Romanadaption von Dean Wesley Smith und Kristine Kathryn Rusch schien mir nun die ideale Möglichkeit zu sein, um die dort erzählte Geschichte kennenzulernen, und so auch diese Lücke zu schließen. Rückblickend wäre ich aber wohl mit einem YouTube-Video, welches das Spiel wiedergibt, besser dran gewesen. Denn zumindest ich fand die hier vom Autorenpaar gewählte Umsetzung – mit Barclay quasi in der Rolle des Spielers – doch sehr mühsam. Es sorgte dafür, dass der Erzählfluss der (dünnen) Story immer wieder unterbrochen wurde; jedoch ohne, um im Vergleich zum Spiel von der Interaktivität profitieren zu können. Mir wäre es lieber gewesen, die beiden hätten die Grundstory ausgebaut, und dafür auf diesen Gag verzichtet. Immerhin, die Rahmenhandlung fand ich ganz nett, und auch die Idee, dass "Klingon" quasi die Vorgeschichte zum PC-Spiel erzählt, hatte ihren Reiz. Trotzdem: Wenn für mich das Interessanteste am Buch die letzten 10-15 Seiten mit Hintergrundinformationen zur Entstehung des Spiels sind, dann ist hier offenkundig etwas gehörig schief gegangen.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 1996 Pocket Books)






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