HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
Dark Matter - 1x01: Episode Eins Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Episode One
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. Juni 2015
Erstausstrahlung D: 15. Juni 2015
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: T.J. Scott
Besetzung: Marc Bendavid als One, Melissa O'Neil als Two, Anthony Lemke als Three, Alex Mallari Jr. als Four, Jodelle Ferland als Five, Roger Cross als Six, Zoie Palmer als The Android, Rob Stewart als Nassan, Chloe Rose als Mireille, Amanda Brugel als Keeley u.a.

Kurzinhalt: Sechs Menschen erwachen aus Kälteschlafkammern, und finden sich auf einem Raumschiff wieder. Sie haben keine Erinnerungen an ihr früheres Leben, und wissen auch nicht, wer sie sind. Auf der Suche nach Antworten erkunden sie das Schiff, wo sie schon bald auf einen Androiden in weiblicher Gestalt treffen, dessen Verteidigungsmodus aktiviert wurde, und der sie dementsprechend angreift. Nachdem es gelungen ist, die entsprechende Subroutine zu deaktivieren, erfahren sie aber immerhin erste Details über sich und das Schiff. Dieses befindet sich im Anflug auf einem Planeten, auf dem sich eine menschliche Kolonie befindet. Dort angekommen trifft man sich mit dem dortigen Anführer, Nassan, der schon sehnsüchtig auf sie gewartet hat – wird die Kolonie doch in Kürze von einem Unternehmen, dass sich den Planeten unter den Nagel reißen will, angegriffen. Er hat um Hilfe gebeten, und ist davon überzeugt, dass die Besucher genau jene Unterstützung sind, auf die er gewartet hat. Dass sich an Bord des Schiffes Waffen befinden, scheint diese Vermutung zu unterstützen. Dennoch sind sich die sechs Personen uneins darüber, ob – und in welcher Form – sie den Kolonisten helfen sollen…


Review: Episodenbild (c) SyFy Ich habe "Dark Matter" damals bei der Erstausstrahlung im Fernsehen verfolgt (tatsächlich dürfte sie eine der letzten Serien gewesen sein, die ich mir im alten, klassischen TV angesehen habe, kam sie doch kurz vor dem Durchbruch der Streaming-Dienste heraus), war damals allerdings mit zu vielen anderen Serien beschäftigt, als dass ich sie hätte besprechen können. Der Serie von den "Stargate"-Veteranen Joseph Mallozzi und Paul Mullie war ja leider kein übermäßig langes Leben beschienen; nach drei Staffeln á dreizehn Folgen war Schluss. Noch schlimmer: Die Serie war auf fünf Seasons ausgelegt, und mündete dem entsprechend in einem fiesen Cliffhanger (man könnte jetzt damit argumentieren, dass sie gegen die qualitativ definitiv in einer anderen Liga spielenden Konkurrenz "The Expanse" chancenlos war, allerdings hatte SyFy die ja ebenfalls nach drei Staffeln abgesetzt; nur wurde die halt im Gegensatz zu "Dark Matter" von einem Streamingdienst gerettet). Da mir "Dark Matter" allerdings ziemlich gut gefallen hat, und ich finde, dass sie damals – im übergroßen Schatten von "The Expanse" – unverdienterweise (zu) wenig Beachtung fand, habe ich beschlossen, sie mir (trotz des offenen Endes) nochmal vorzuknöpfen.

In der heiß umkämpften Serienlandschaft von 2015 war es wichtig, die Zuschauer:innen so rasch als möglich zu packen. Und zumindest damit kann der mangelnde Erfolg der Serie nicht zusammenhängen, schaffte es "Dark Matter" mit dem "Cold Open" doch gleich, mein Interesse zu wecken, ergeben sich daraus doch gleich zahlreiche interessante Fragen, die nach Antworten verlangen. Angefangen bei der Identität und Vorgeschichte der sechs aus den Kälteschlafkammern erwachten Personen, über den Grund, warum sie sich (alleine) auf diesem Schiff befinden, bis hin zur Frage, was dazu führe, dass sie ihre Erinnerungen verloren haben. Letzteres erweist sich generell als gelungener Kniff, da es uns erlaubt, die Figuren zusammen mit ihnen selbst kennenzulernen. Wobei wir hier erstmal vor allem in der Art und Weise, wie sie mit der Ausgangssituation, und den sich in weiterer Folge daraus ergebenden Herausforderungen umgehen, etwas über sie erfahren. Aber auch die Besetzung trägt viel dazu bei, die Figuren klar voneinander abzugrenzen. Besonders angetan war ich dabei hier vor allem von den Leistungen von Melissa O'Neil (die ihrer Zwei das nötige Charisma für eine geborene Anführerin verleiht), Anthony Lemke (der seinen Drei mit dem gleichen schelmischen Charme auszeichnet, der schon seinen Gastauftritt bei "Andromeda" so amüsant machte), und Jodelle Ferland (die früh ... hinter dem vermeintlich unschuldigen Aussehen ihrer Figur erkennen lässt). Auffällig darüber hinaus auch noch der Auftritt von Roger Cross, der aus dem Ensemble damals wohl das bekannteste Gesicht war. Alex Mallari Jr. hinterlässt als Vier ebenfalls durchaus Eindruck. Und Zoie Palmer spielt ihre gefühllose Androidin ebenfalls sehr gut. Einzig Marc Bendavid erschien mir sehr farblos und unauffällig; wobei ich nicht sagen kann, ob das wirklich seiner Performance geschuldet ist, oder ganz einfach daran liegt, dass er – zumindest dem ersten Eindruck nach – mit der uninteressantesten Figur aus dem Ensemble gestraft ist.

Episodenbild (c) SyFy Produktionstechnisch konnte "Dark Matter" damals zwar mit "The Expanse" nicht mithalten, machte jedoch durchaus ebenfalls einen guten Eindruck. Vor allem die teils riesigen Sets des Raumschiffs stechen positiv hervor. Aber auch die CGI-Animationen können sich absolut sehen lassen, wobei für mich insbesondere der Effekt rund um den Ein- und Austritt aus dem FTL ("faster than light") hervorsticht. Einzig die Szenen auf dem Planeten leiden darunter, dass die Lagerhalle/Fabrik sehr zeitgenössisch und wenig futuristisch aussieht. Wie halt generell auffällt, dass gerade auch billiger produzierte Science Fiction-Serien und -Filme immer wieder auf eben solche Locations setzen. Wenn ich schon bei der Kritik bin: Das Setup ist zwar grundsätzlich durchaus interessant und vielversprechend, hat allerdings auch einen nennenswerten Nachteil: Denn da die Figuren nicht nur sich selbst, sondern auch die Welt um sie herum nicht wirklich kennen, erfahren wir auch über diese – und damit das Setting der Serie – erstmal nur sehr spärliche Hintergrundinformationen; weshalb "Episode Eins" einen der Hauptzwecke, den solche Pilotfolgen üblicherweise verfolgen, nur höchst rudimentär erfüllt. Wobei man durchaus argumentieren kann, dass die Erforschung der Welt zusammen mit den Figuren, mit den Reiz von "Dark Matter" ausmacht.

Fazit: Die aktuelle Serienflaute (2024 werden wir generell noch die Auswirkungen der letztjährigen Streiks spüren) gibt mir die Möglichkeit, mir diese kleine aber feine Science Fiction-Serie der "Stargate"-Veteranen Joseph Mallozzi und Paul Mullie, die anno 2015 im Schatten des zweifellos überlegenen "The Expanse" aus meiner Sicht doch etwas zu Unrecht untergegangen ist, nochmal vorzuknöpfen. "Dark Matter" gelang es dabei praktisch von der ersten Sekunde an, mich zu packen, ist die Ausgangssituation rund um diese sechs aus ihren Kälteschlafkammern erwachenden Personen, die unter Amnesie leiden, eine so vielversprechende wie interessante. "Episode Eins" präsentiert hier zahlreiche spannende Fragen, deren Beantwortung man harrt. Die Besetzung macht überwiegend ebenfalls einen guten bis sehr guten Eindruck (nur Marc Bendavid fällt für mich ein wenig ab), und auch die Effekte sowie die (teils großen) Sets rund um das Schiff wissen zu gefallen. Abzüge gibt es für die etwas gar zu weltlich-zeitgenössisch aussehende Umsetzung der Kolonie, sowie die Tatsache, dass wir hier erstmal – der Amnesie der Protagonisten geschuldet – nur sehr wenig über die Welt erfahren, in der "Dark Matter" angesiedelt ist. Die Offenbarung am Ende lässt einen allerdings schon gespannt auf die Fortsetzung warten.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © SyFy)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden